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Zu Weihnachten einfach einmal kurz durchatmen

Zu Weihnachten einfach einmal kurz durchatmen

Franziska Schubert, Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Sächsischen Landtag, freut sich auf eine kleine Auszeit zu Weihnachten. Foto: privat

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit nach seinen eigenen Vorstellungen. Franziska Schubert, die Oberlausitzer Fraktionsvorsitzende der Bündnisgrünen im Sächsischen Landtag, freut sich an den „himmlischen Tagen“ auf eine kleine Auszeit im Kreise ihrer Lieben.

Ebersbach-Neugersdorf. Ungefähr eine Woche vor Heiligabend stellen sich bei ihr die ersten Weihnachtsgefühle ein, „nämlich dann, wenn ich den Weihnachtsbaum hole und aufstelle.“ Leider hat Franziska Schubert sehr wenig Zeit für private Dinge: „Ich denke, dass ich in diesem Jahr wohl erst kurz vor Heiligabend dazu komme, den Weihnachtsbaum zu schmücken.“ Das dauert bei ihr auch nicht solange – vielleicht einen Nachmittag. „Ich bin kein Fan von viel Schischi und Glitzer oder wild bunt blinkenden Lichtern. Ich mag es schlicht und einfach“, betont sie. Meistens schmückt Franziska Schubert ihren Weihnachtsbaum allein bzw. mit ihrer mittlerweile schon großen Ziehtochter. Bisher hat die volksnahe Politikerin noch immer ein passendes Exemplar gefunden. „Ich mag Nordmanntannen. Wichtig ist mir, dass der Baum nicht mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurde, weil er nach der ,Saison’ an meine Schafe verfüttert wird. Ich nehme auch gern einen Baum mit Charakter, also mit kleinem Schönheitsfehler. Zu groß darf er aber nicht sein“, sagt sie.

Die Weihnachtsgeschenke versucht Franziska Schubert schon über das Jahr hinweg zu besorgen – „vor allem Dinge, von denen ich weiß, dass meine Lieben sich das wünschen. Ich selbst bin kein Shopping-Typ. Das ist für mich ein Graus, kurz vor Weihnachten loszuhasten und mich ins Menschengetümmel zu stürzen.“ Aber natürlich: „Je näher Weihnachten rückt, umso mehr will ich auch an alle denken. Ich kaufe gern regional und eher in kleineren Geschäften – schöne Dinge, keine unnötige Plastik.“
Sie führt kein Kassenbuch, um genau zu wissen, „wie viel ich für Weihnachtsgeschenke ausgebe. Ich schenke gern und achte auf Qualität und Nachhaltigkeit. Das meiste Geld lasse ich tatsächlich für Bücher.“

Ihr Credo lautet dabei: Was von Herzen kommt, geht zum Herzen. Bei ihr muss die Qualität gut sein: „Bei Süßigkeiten kaufe ich nicht von großen Ketten, sondern achte auf Herkunft, faire Herstellung und so. Made in Germany ist mir bei Geräten und Spielzeug wichtig. Ich verschenke keinen sinnlosen Plastikkram, sondern am liebsten Bücher, was für den Garten oder Zeit – davon habe ich sowieso immer viel zu wenig für die Menschen, die mir am Herzen liegen.“

Für Franziska Schubert als Christ ist Weihnachten sehr wichtig. „,Fürchtet euch nicht’, ist die Weihnachtsbotschaft, die mich nahezu immer begleitet. Es ist ein besinnliches Fest, wo man mit Menschen, die man gern hat, zusammen ist. Und es ist eine Atempause von der Hektik, in der wir sonst so unterwegs sind. Weihnachten hat auch etwas von Frieden. Für mich kommt es nicht auf die Geschenke, sondern auf das Zusammensein, das Innehalten und die Wärme im Herzen an“, sagt sie.

Für Franziska Schubert wird es diesmal noch schwieriger als sonst, Weihnachten beruflich und privat unter einen Hut zu bekommen: „Ich bin im Landtag Finanzpolitikerin und nehme meine Verantwortung sehr ernst. Dieses Jahr werden wir voraussichtlich erst am 22. Dezember den Entwurf für den neuen Staatshaushalt als Abgeordnete zugeleitet bekommen. Das heißt: Ich werde eigentlich nur Heiligabend und den 25. Dezember kurz durchatmen können, weil ich mich dann wieder auf die Zahlen stürze.“

Den Heiligabend verbringt Franziska Schubert bei ihren Eltern – mit gebratenen weißen Würstchen und Kartoffelsalat, der Schallplatte mit dem Dresdner Kreuzchor, Kerzenschein und Weihnachtstee und traditioneller Bescherung um 18.30 Uhr herum sowie der Christnacht in einer Kirche in der Region. „Danach beginnt für mich eigentlich mein persönliches Lieblingsritual. Die Weihnachtsgans mache ich immer selbst fertig und schlafe da auch neben der Küche. Sie braucht fast die ganze Nacht, damit sie am nächsten Tag so ist, wie ich sie will. Ich koche sehr gern. Und da gibt es viel vorzubereiten“, erklärt sie.

Franziska Schubert hat als Jugendliche eine kleine Stereoanlage bekommen: „Mit der konnte ich Musik aufnehmen auf Kassette. Das fand ich toll. Ansonsten habe ich eine schlichte Holzpyramide bekommen. Die steht immer bei mir zu Weihnachten. Ich freue mich, wenn andere Menschen an mich denken und kann eigentlich gar nicht sagen, was mein schönstes Geschenk war.“ Ihre Freunde kommen normalerweise an einem Tag zu Weihnachten mit ihr zusammen. „Wir essen gemeinsam und machen dann am Abend Feuerzangenbowle. Das ist immer sehr schön“, sagt sie.

Franziska Schubert schaut an den Schlemmertagen jedenfalls nicht auf die Kilos: „Ich habe zu Hause aus Prinzip keine Waage. Nach dem Essen spazieren gehen, ist gesund und im Winter, wenn die Sonne scheint, ein optimales Fitnessprogramm.“ Und sie fügt hinzu: „Ansonsten ist es nicht so entscheidend, wie viel wir zwischen Weihnachten und Silvester essen, sondern eher wie viel wir zwischen Silvester und Weihnachten essen.“

Und sie ergänzt: „Ich denke, sich auf den eigentlichen Sinn von Weihnachten zu besinnen, tut uns vielleicht gut. Wichtiger als Geschenke ist die Zeit fürs Herz mit den Lieben. Und wenn man davon etwas in das neue Jahr mitnimmt, dann wäre das sicherlich nicht verkehrt.“

Steffen Linke / 15.12.2020

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