Zusammenarbeit im Sinne der Patienten

Dr. Christian Martensson-Gasö mit dem CO2-Laser, der bei seinen Bemühungen um Entlastung der Hautärzte und Chrirurgen eine wichtige Rolle spielt.
Die Region um Bautzen ist mit Hautärzten und Chirurgen deutlich unterversorgt. Lange Wartezeiten für Patienten sind die Folge. Ein Orthopäde will mithilfe moderner Technik und innovativer Methoden zumindest für etwas Entlastung sorgen.
Bautzen. Hautärzte und Chirurgen sind in der Region um Bautzen rar gesät. Jeder, der sich um einen entsprechenden Termin bemüht, kann ein Lied davon singen. Dr. Christian Martensson von Gasö betreibt eine orthopädische Praxis und vertritt damit eine ebenfalls stark nachgefragte medizinische Fachrichtung. Dennoch sucht er nach Wegen, die Kollegen der anfangs genannten Spezialisierungen zu entlasten und damit auch die Situation für die Patienten zu verbessern, die teils monatelang auf einen Termin warten müssen.
Dabei setzt der im Haus 3 der Oberlausitz-Kliniken am Standort Bautzen ansässige Mediziner auf zwei Dinge: moderne Technik und Zusammenarbeit. „Wir verfügen als eine von nur wenigen Praxen im Gebiet zwischen Bautzen und Dresden über hochmoderne Lasertechnik zur Behandlung von Hautveränderungen, aber auch im Bereich der Emmert-Plastiken“, erklärt er. Letztere kommen unter anderem bei eingewachsenen Fußnägeln zum Einsatz, wo die ’klassische’ chirurgische Therapie sehr aufwändig und schmerzhaft ist. „Mit dem Laser ist die Behandlung in zehn Minuten abgeschlossen, und es fließt kaum Blut“, sagt Christian Martensson von Gasö. Bei Hautveränderungen können die modernen Apparaturen – der Bautzener Mediziner arbeitet mit einem CO2- und mit einem Kaltlaser – zum Einsatz kommen, wenn diese gutartig sind. „Es muss nichts aufgeschnitten werden, der Laser entfernt die veränderten Hautpartien schnell und nahezu schmerz- und narbenfrei. Zur Nachbehandlung genügt ein Pflaster, das lästige Fäden Ziehen wird überflüssig.“ Freilich gibt es bei dieser Therapieform auch Grenzen. „Wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um eine bösartige Veränderung – also einen Tumor – handelt, muss eine Biopsie vorgenommen werden“, erläutert Christian Martensson von Gasö.
Dabei handelt es sich um die Entnahme einer Gewebeprobe für die eingehendere Untersuchung. Und hier kommt er zum zweiten wichtigen Punkt: Der Zusammenarbeit.
„Wir wollen den Hautarzt oder kooperierende andere Chirurgen nicht ersetzen, sondern sie entlasten“, betont der ausgebildete Orthopäde und Unfallchirurg. „Wir möchten es ihnen ermöglichen, sich auf die Fälle zu konzentrieren, in denen ihre fachliche Expertise unabdingbar ist.“ Das trifft auf Tumore zu, aber auch auf schlecht heilende Wunden an den Füßen bei Diabetes. Bei Altersflecken, Blutschwämmchen, Warzen oder anderen Erscheinungen, die ohne aufwändige Untersuchung als „gutartig“ klassifiziert werden können, ist das nicht der Fall. Christian Martensson von Gasö erwartet in den nächsten Monaten das Eintreffen des von ihm georderten Dermatoskops in seiner Praxis, mit dem sich KI-gestützte Hautscreenings durchführen lassen: „Die KI gleicht die Hauterscheinungen mit einer Datenbank ab, die viele tausend Vergleichsbilder enthält, und kann eine Wahrscheinlichkeit für Gut- oder Bösartigkeit berechnen.“ Besteht der Verdacht auf Letzteres, dann führt der weitere Weg wie bisher zum Hautarzt. Eindeutig gutartige Fälle können selbst behandelt werden. Zu gegebener Zeit wird auf der Praxis-Website das Prozedere für die Untersuchungen mit dem Dermatoskopen bekannt gegeben. „Prinzipiell ist es bereits jetzt so, dass Patienten auch ohne Überweisung vorsprechen können“, so Christian Martensson von Gasö.
Er glaubt fest daran, dass der Laserbehandlung künftig sowohl in der Chirurgie als auch in der Dermatologie eine größer werdende Bedeutung zukommen wird. „Es wäre schön, wenn das auch die Kassen erkennen würden, denn noch müssen die Patienten bei einigen Behandlungen eine Zuzahlung leisten.“ Der Bautzener Arzt ist davon überzeugt, dass dem medizinische System ohne einschneidende Veränderungen eine Überlastung droht und dass die bereits genannten Faktoren – innovative Technik und Behandlungsmethoden sowie Zusammenarbeit – dies verhindern können. Wohl wissend, dass es zwischen Ärzten auch immer wieder „Befindlichkeiten“ gibt, die es zu überwinden gilt. „Wir wollen mit unserem Angebot etwas Gutes für die Region und die Menschen tun, die hier leben“, betont Christian Martensson von Gasö abschließend. Damit Patienten nicht monatelang auf ihre Behandlung warten müssen und Chirurgen sowie Hautärzte entlastet werden – denn diese bleiben sicher auch künftig rar gesät.