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Zwei Ehrungen für einen Engagierten

Zwei Ehrungen für einen Engagierten

Kulturministerin Barbara Klepsch zeichnete Bernd Franke für „Ehrenamt im Museumswesen“ aus. Foto: Michael Schmidt

Großröhrsdorf. Gleich zweimal innerhalb kurzer Zeit wurde Bernd Franke vom Verein Großröhrsdorfer Industrie- und Bandmuseum e.V. für seine ehrenamtliche Tätigkeit sowie die Veröffentlichung eines Buches ausgezeichnet.
So ehrte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch den Großröhrsdorfer mit der Auszeichnung „Ehrenamt im Museumswesen“. Damit soll die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer und ihr wertvoller Beitrag zur sächsischen Kulturlandschaft gewürdigt werden. Der gesamte Verein Industrie- und Bandmuseum e.V. arbeitet ehrenamtlich, und man war sich innerhalb des Vereines schnell einig, Bernd Franke für diesen Preis vorzuschlagen.

„Ehrenamtliches Engagement im Museumswesen zu würdigen, ist mir ein großes Anliegen. Es ist wichtig, dass wir den gesellschaftlichen Beitrag der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus der Öffentlichkeit stellen und damit auch jüngere Generationen für bürgerschaftliches Engagement im sächsischen Museumswesen motivieren“, betont Kulturministerin Barbara Klepsch.
Bernd Franke sowie Vereinsvorsitzender Bernd Hartmann sind Gründungs- und Vorstandsmitglieder des Großröhrsdorfer Industrie- und Bandmuseum e. V.. Sie waren maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung des Technischen Museums der Bandweberei in Großröhrsdorf beteiligt. Der Verein bewahrt die Erinnerung an dieses Handwerk und erforscht die geschichtliche und wirtschaftliche Entwicklung Großröhrsdorfs, welche in den letzten 340 Jahren maßgeblich durch die Bandweberei geprägt wurde. Bernd Franke fasste diese gesammelten Erkenntnisse in dem umfangreichen Buch „Großröhrsdorf und die Bandweberei“ zusammen. Darin wird die Geschichte der Bandweberei der Region beleuchtet. Außerdem werden die 26 größten Bandfabriken Großröhrsdorfs auf insgesamt 250 Seiten vorgestellt.

Ehrung für Buchprojekt

Für dieses Buch erhielt Bernd Franke einen Ehrenpreis beim Sächsischen Landespreis für Heimatforschung. Leider musste die geplante Auszeichnungsveranstaltung 2020 pandemiebedingt abgesagt werden. Dieser Preis wird seit 2008 jährlich vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus an ehrenamtlich tätige Heimatforscher vergeben. Einer der ersten Preisträger war 2009 Pfarrer Norbert Littig aus Kleinröhrsdorf mit seinem Buch „Erbaut 1928 CS. Erinnerung an die jüdische Familie Schönwald aus Großröhrsdorf.“ Seit 2019 erfolgt die Organisation des Wettbewerbs im Rahmen einer Kooperationsvereinbarung mit dem Ministerium durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz. 

Bernd Franke arbeitet weiterhin ehrenamtlich an der Erforschung der Geschichte der Bandfabriken. Als nächstes Projekt plant der Museumsverein ein Buch über die Bandwebereien in Pulsnitz, Ohorn und Bretnig herauszugeben. Von diesen Webereien ist leider nicht so viel historisches Material überliefert wie von den Großröhrsdorfer Fabriken. Es wurde bereits durch die Stadtverwaltung Pulsnitz sowie Mitarbeiter der Kultur und Tourismus Pulsnitz GmbH entsprechendes Wissen zusammengetragen. Auch die Bandwebereien F.J. Rammer, Scholz und Hauffe Bänder sowie engagierte Heimatforscher konnten schon Informationen und Fotos beisteuern. Trotzdem gibt es noch einige Lücken, um eine umfangreiche Bestandsaufnahme und historische Betrachtung durchzuführen.
Deshalb ergeht folgender Aufruf: Wer hat Informationen, Produkte oder Fotos von den Bandwebereien in den Orten Bretnig, Ohorn und Pulsnitz? Das Technische Museum der Bandweberei freut sich über leihweise bereitgestellte Objekte und entsprechende Informationen. Das Museum ist weiterhin per Telefon unter (035952) 48247 und per Mail unter info@bandwebmuseum.de zu erreichen.

Im Technischen Museum der Bandweberei Großröhrsdorf wird die regionale Geschichte der Bandweberei und deren Entwicklung an über 15 voll funktionstüchtigen Webstühlen und Maschinen aufgezeigt. Hier ist das Buch „Großröhrsdorf und die Bandweberei“ erhältlich, welches auch versendet werden kann. Aufgrund der Corona-Schutz-Verordnung ist das Museum bis vorerst 30. November für den Besucherverkehr geschlossen.

Uwe Menschner / 26.11.2020

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