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A-Team will noch mehr Jugendbeteiligung

A-Team will noch mehr Jugendbeteiligung

Das A-Team des Second Attempt e.V. Ihnen geht es um mehr Beteiligung der Jugendlichen, um ihre politische Teilhabe und Mitwirken bei der Stadtgestaltung. Foto: Second Attempt

Das A-Team des Vereins Second Attempt in Görlitz sieht sich als „Schnittstelle für regionale Jugendbeteiligung“. Genau diese Mitbestimmung der jungen Leute möchte die Gruppe künftig forcieren. Und hat dazu für die nächste Zeit einige Ideen.

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In Diskussionsrunden wird über die Einbeziehung der jungen Leute in Görlitz gesprochen. Entstanden ist das A-Team aus einem Flashmob im Jahre 2012. Foto: Second Attempt

Görlitz. Die Geburtsstunde des A-Teams war gleichermaßen verblüffend wie spektakulär: Mit einem Flashmob im Görlitzer Rathaus machten im Jahr 2012 etwa 100 Jugendliche ihrem Unmut Luft, sich in der Neißestadt an zu wenigen Projekten beteiligen zu können. Das war quasi der Auftakt für das, was das A-Team seitdem umtreibt – man hat sich als Anlaufstelle für die Görlitzer Jugend etabliert, schiebt Aktionen an, grübelt über neue Formate und ist immer da, wenn die junge Generation Probleme hat. „Wir möchten der Stimme der Jugend Gehör verschaffen und versuchen das regelmäßig beim Austausch mit Politikern und Verwaltungsmitarbeitern in den von uns ins Leben gerufenen Dialogveranstaltungen“, erklärt Daniel Sauer, der beim Second Attempt e.V. (was soviel heißt wie „zweiter Versuch“) verantwortlich für das A-Team ist. Regelmäßig stattfindende Workshops, Aktionen wie das Planspiel Parlament oder die Diskussion fiktiver Parteien über Gesetzentwürfe sollen den Jugendlichen nicht nur den Einstieg in die Politik vermitteln, sondern ihnen auch Mut machen für Teilhabe und Stadtgestaltung und nicht zuletzt sich mit eigenen Ideen zu beteiligen. „Wir sehen uns als Schnittstelle, um die Bedürfnisse junger Menschen zu artikulieren, sie aber auch mit einzubeziehen“, erklärt Sauer. In jedem Jahr orientiere man sich dabei an einem ganz bestimmten Thema. „Wir hatten 2017 mehrere Dinge zur Auswahl. Einigen waren die Freizeitangebote für Jugendliche in Görlitz besonders wichtig, andere fanden urban gardening interessant. Wieder andere meinten, wir müssten uns verstärkt mit der Bundestagswahl beschäftigen. Letztlich hinterfragen wir nun bei all unseren Aktionen in diesem Jahr die Chancen für den Verbleib junger Leute in unserer Region.“ Dazu ist aktuell bereits eine Umfrage in Arbeit, bei der sich 378 Jugendliche aus verschiedenen Schultypen geäußert haben. Nach der Auswertung soll es eine der besagten Dialogveranstaltungen geben, zu der man Görlitzer Entscheidungsträger einladen und sie mit den Ergebnissen der Befragung konfrontieren will. „Natürlich werden wir dann auch über Handlungsempfehlungen sprechen. Denn unser Ziel muss es doch sein, die Jugend in der Stadt zu halten“, sagt der Chef des A-Teams.

Wer sich selbst an den Aktionen der Gruppe beteiligen möchte, kann den im November 2016 eröffneten „Speicher“ auf dem Gelände der Rabryka in der Bautzener Straße 32 besuchen. Der offene Jugendtreff ist jeden Donnerstag ab 16.00 Uhr und jeden Freitag ab 15.00 Uhr geöffnet. Pro Monat werden außerdem zwei Veranstaltungen durchgeführt. „Wir hatten schon Kleidertauschpartys und Barabende. Wer neue Ideen oder ganz allgemein Interesse an unserer Arbeit hat, der ist eingeladen, vorbeizukommen“, wirbt Otto Kronschwitz, Vorstandsmitglied beim Second Attempt e.V., um noch mehr Beteiligung.

Die Arbeit des A-Teams ist übrigens auch andernorts schon auf Anerkennung gestoßen. Die Fördermittelgeber vom Bundesprogramm „Demokratie leben“, von der Veolia-Stiftung und von der Stiftung Lausitzer Braunkohle wissen die Aktivitäten der jungen Leute zu schätzen.

Vom Bundesausschuss für politische Bildung (BAP) gibt es in Kürze sogar einen Preis: Aus 69 Bewerbern schaffte es das A-Team in die Runde der letzten Vier und nimmt am 15. Juni in Berlin ein Preisgeld von 3.000 Euro entgegen. „Das ist eine Würdigung für die Arbeit der jungen Menschen, auf die wir sehr stolz sind“, meint Daniel Sauer.

Frank-Uwe Michel / 23.05.2017

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