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Das Haus Schminke in Löbau wird 90 Jahre

Das Haus Schminke in Löbau wird 90 Jahre

Das Haus Schminke gilt e als eines der wichtigsten Wohnhäuser der klassischen Moderne weltweit. Foto: Stiftung Haus Schminke

Löbau. Die Stiftung Haus Schminke, die Malerin Alina Grasmann und der Klangkünstler Daniel Neumann laden zum 90. Geburtstag des Hauses Schminke in Löbau zu einer Festwoche vom 1. bis 6. Oktober ein. 

Alternativer Text Infobild

Stilecht ist im Haus Schminke auch die Innenausstattung mit Möbeln der Bauhaus-Moderne. Foto: Stiftung Haus Schminke

Die Besucher können das Haus Schminke dabei kennenlernen oder durch die künstlerischen Interventionen einen neuen Blick auf das Ensemble gewinnen. Der Eintritt ist anlässlich der Feierlichkeiten für alle Besucher frei. 

„Das Haus, das mir das liebste war“, nannte Architekt Hans Scharoun einst das Wohnhaus der Familie Schminke in Löbau, das bis heute nichts von seiner Faszination verloren hat, heißt es von Seiten der Stiftung Haus Schminke. 

Die Malerin Alina Grasmann stellt im Rahmen einer Geburtstagswoche erstmals Bilder ihrer Serie „The Grand Buffet“ aus, die sich unmittelbar auf die Architektur der ehemaligen Fabrikantenvilla in Löbau bezieht. Zusätzlich wird der Klangkünstler Daniel Neumann das Haus mit einer immersiven Audioinstallation beleben, die eigens für Grasmanns Bilder und das Haus entstanden ist.

Während das Haus heute vor allem als Architekturmuseum fungiert, suggeriert Alina Grasmanns Serie, wie die Räume bewohnt aussehen könnten. Diese Adaption stellt eine Hommage an das Haus und seine bewegte Geschichte dar. Täglich gibt es Führungen mit der Künstlerin und dem Team der Stiftung Haus Schminke. Zum Auftakt der Festwoche findet am Samstag, 30. September, die Vernissage zur Ausstellung statt, in der Grasmanns „The Grand Buffet“ nicht nur visuell, sondern auch kulinarisch zu entdecken sein wird. Karten dafür gibt es im Online-Shop der Stiftung Haus Schminke unter www.stiftung-hausschminke.eu/de/Kaufen/

Die Serie der Münchner Künstlerin Alina Grasmann entstand nach einem Aufenthalt im Haus Schminke und zeigt ihren persönlichen Zugang zur Architektur und der Geschichte des Hauses. Dabei macht sie eigene Räume und Szenarien auf, verwebt real existierende architektonische Elemente mit Zitaten aus der Kunst- und Kulturgeschichte, macht Exkurse in den Film der 70er und legt auf spielerische Art Fährten. Die Arbeiten spielen dabei mit der Gleichzeitigkeit von An- und Abwesenheit und ermöglichen den Betrachter, dadurch eine eigene Verbindung zu finden – zum Haus und zu den Bildern.
 
multimediale Inszenierung 

Mit seiner Arbeit „Für Alina” tritt Daniel Neumann in einen direkten Dialog mit Grasmanns Arbeiten und mit dem eigentlichen Raum, den er bespielt. Unsichtbar und dennoch omnipräsent, arrangiert der Klangkünstler synthetisch erzeugte Resonanztöne und Raumaufnahmen als „subtile Echos“ und fügt dem Raum damit eine zusätzliche Ebene hinzu. Neumanns Installation ist damit sowohl Soundtrack der Ausstellung als auch akustischer Vermittler zwischen Raum, Kunst und Besuchern.

Durch die Interventionen der Künstler wird interessierten Erstbesuchern der Zugang zur Architektur erleichtert, aber auch Experten können sich neue Zusammenhänge erschließen.

wegweisende Architektur

Das Haus Schminke gilt neben der Villa Savoye von Le Corbusier, dem Haus Tugendhat von Ludwig Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wrights Haus Fallingwater als eines der wichtigsten Wohnhäuser der klassischen Moderne weltweit. Schon zu Zeiten von Familie Schminke war es ein Ort für zeitgenössische Kunst. Es diente der Familie allerdings nur bis 1951 als Wohnhaus. In den Folgejahren war es Klubhaus der FDJ und überdauerte die DDR als Kreispionierhaus „Oswald Richter“. 
Die Entwürfe des Architekten Hans Scharoun gelten bis heute als wegweisend für eine „organische Architektur“, die sich vorrangig am Menschen orientiert. Die lebhafte und farbenfrohe Innenraumgestaltung blieb in Löbau allerdings nur in Teilen erhalten. Heute ist das Haus Schminke vor allem ein Ort der Architekturvermittlung und richtet sich an eine breite Zielgruppe. Architektur- und Kunstbegeisterte gehören ebenso zum Publikum wie neugierige Touristen, Familien, Kinder und Jugendliche.

Die Öffnungszeiten während der Geburtstagswoche:

Samstag 30. September
19.00 bis 22.00 Uhr – Vernissage mit „Grand Buffet“ (Eintritt mit Ticket)

Sonntag, 1. Oktober, bis 
Freitag, 6. Oktober 

täglich von 12.00 bis 17.00 Uhr – Führungen durch die Ausstellung täglich um 15.00 Uhr auf Deutsch (maximal 20 Personen pro Führung). Der Eintritt ist frei. Internationale Gäste können das Haus Schminke jederzeit mit dem Audioguide auf Englisch, Tschechisch und Polnisch erkunden. 

Mit einer kleinen Spende tragen Sie direkt zur Festwoche und damit langfristig zum Erhalt des Hauses bei. 
Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.stiftung-hausschminke.eu/de/Termine/. 

Steffen Linke / 21.09.2023

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