„Das Schaf im Wolfspelz“ beim "Zwischenstopp"

Oliver Bodrogi gibt beim „Zwischenstopp“ in Löbau Einblicke in sein bewegtes Leben. Foto: Yannick Bodemer
Löbau. Oliver Bodrogi, „Das Schaf im Wolfspelz“, ist am Sonntag, 24. August, um 15.00 Uhr, im Begegnungszentrum „Lausitzer Granit“, Äußere Zittauer Straße 47b, zu Gast. Als Kind klein und schmächtig, wird Oliver Bodrogi von Gleichaltrigen gemobbt und ist der Prügelknabe. Mit zehn Jahren schreibt er mit einem Edding auf seinen Schrank: „Ich will sterben.“ Nach der Hauptschule beginnt er eine Maurerlehre, die Arbeit auf dem Bau stählt seinen Körper. „Ich hatte Sixpacks, kein Gramm Fett und Kraft wie ein Stier“, blickt er zurück. Einmal dreht er in der Berufsschule durch, schlägt eine Handvoll Mitschüler „grün und blau“. Plötzlich sind die Rollen vertauscht, aus dem Gepeinigten wird ein Peiniger. Oliver Bodrogi findet Anschluss an eine Jugendgang, die ihm Anerkennung und Respekt zollt. Das Vakuum in seiner Seele füllt er mit Partys, Bier, Whisky, Haschisch und Aggression. Mit der Zeit bekommt er den Ruf eines Psychos, mit dem man sich lieber nicht anlegt. Immer wieder gab es Ärger mit der Polizei, Hausdurchsuchung wegen Einbruch, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Mit 17 steht er das erste Mal vor Gericht. Das beeindruckt Oliver Bodrogi wenig. Er bekommt 60 Stunden gemeinnützige Arbeit aufgebrummt, ein mildes Urteil. Bis 1993 bewegt sich Oliver Bodrogi in diesem Teufelskreis. Dann fragt ihn ein Kumpel: „Hey, was ist los mit dir?“ Seine Antwort: „Dicker, ich habe...“
Die Besucher lernen bei dieser Veranstaltung das „Schaf im Wolfspelz“ persönlich kennen und können seiner spannenden und inspirierenden Lebensgeschichte lauschen. Der Eintritt ist frei.