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Die Indianer sind wieder los

Die Indianer sind wieder los

Auch im vergangenen Sommer erlebte die Waldbühne ein Western-Spektakel, allerdings coronabedingt vor einer zahlenmäßig geringeren Zuschauerkulisse. Die meisten Besucher in einer Saison wurden 2019 gezählt. Damals waren es 12.000 Gäste. Foto: P. Stürzner

Bischofswerda. Die Proben sind in vollem Gange, inzwischen haben auch die älteren Semester damit begonnen. Eine Reihe von Spezialtrainings wie Bogenschießen und Tanz stehen auf der Tagesordnung. Denn vom 3. Juli an soll alles sitzen. An diesem Tag starten die Karl-May-Spiele auf der Waldbühne am Schiebocker Stadtrand.

Bis einschließlich 17. Juli werden erneut Tausende kleine und große Indianerfans aus nah und fern zu den Vorführungen erwartet. „Da es sich um Freiluftveranstaltungen handelt und wir davon ausgehen, dass die Corona-Inzidenz bis Sommer gesunken sein wird, rechnen wir mit keinerlei Einschränkungen“, meint Ben Hänchen von der Spielgemeinschaft „Gojko Mitić“. „Ansonsten reagieren wir auf die aktuelle Situation“, fügt er hinzu. Das Publikum dürfe sich diesmal über eine Wiederaufführung des Stückes „Old Surehand“ freuen. Zuletzt sei dieses 2009 den Besuchern präsentiert worden. Kurzum dreht sich alles um die Hauptfigur Leo Bender, die aufgrund seiner Treffsicherheit den Beinamen „Old Surehand“ verpasst bekam. „Als kleines Kind wurde er seiner Mutter entrissen und von seinem Bruder getrennt. Seit mehr als 20 Jahren sucht unser Held vergeblich nach ihnen. Schuld daran, dass seine Familie zerstört wurde, ist sein Onkel“, gibt Ben Hänchen erste Einblicke in den Inhalt des Bühnenwerkes. „Immer wieder glaubt ‚Old Surehand‘ seiner Familie ganz nahe zu sein. So auch eines Tages im Lager der Komantschen – obwohl sie ihm feindlich gesinnt sind und ihn töten wollen.

Bei einem Kampf mit dem jungen Krieger Apanatschka sendet der große Geist ein Zeichen.“ Wer jetzt darauf wartet, dass auch Winnetou und sein Blutsbruder Old Shatterhand in die Szenerie eingreifen, wird nicht enttäuscht. „Als beide von der Gefangennahme ihres Freundes ‚Old Surehand‘ hören, machen sie sich gemeinsam mit den schrägen Westmännern Pitt Holbers und Dick Hammerdull auf, ihn aus den Fängen der Komantschen zu befreien. Doch das ist nicht so einfach. Denn auch der Indianertöter Old Wabble und der zwielichtige General Douglas treiben in der Gegend ihr Unwesen. Und dann taucht da immer wieder ein Reiter auf, der von allen Kolma puschi genannt wird.“ 

Spannung ist also vorprogrammiert. Die Macher der Karl-May-Spiele gehen indes davon aus, dass die Aufführungen in vollem Umfang stattfinden können. „Da wir jede Rolle mehrmals besetzen, können wir eventuelle kurzfristige Ausfälle kompensieren“, meint Ben Hänchen. „Das handhaben wir schon seit vielen Jahren so. Diesmal werden voraussichtlich wieder zwischen 70 und 80 Darsteller mitwirken.“ Es könnten jedoch am Ende noch mehr werden. „Da es immer kurzfristige Anmeldungen gibt, können wir das zum jetzigen Zeitpunkt nicht genauer eingrenzen.“ Noch einmal lässt sich das Spektakel von der sanierungsbedürftigen Tribüne aus verfolgen. Diese soll nach der Spielzeit bis zum Beginn der nächsten eine Verjüngungskur und der Kultur-Saloon einen Ausbau erfahren. Momentan laufe dafür noch eine entsprechende Ausschreibung. Der Förderantrag sei erst 2021 bewilligt worden, heißt es. Ben Hänchen kann somit feststellen: „In diesem Jahr werden die Ticketpreise nicht angehoben. Die relativ geringen Einnahmen durch den Eintritt gleichen wir wie seit Beginn des Projekts mit Förderungen, Spenden und Sponsoring aus.“ 

Roland Kaiser / 13.04.2022

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