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Die Powerfrau als fleißiger Weihnachtsmann

Die Powerfrau als fleißiger Weihnachtsmann

Silke Seeliger verteilt am 1. Advent zu Hause in Neugersdorf die Herrnhuter Sterne. Foto: privat

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit ganz individuell nach seinen Vorstellungen. Silke Seeliger, Geschäftsführerin des DRK Löbau und ehrenamtliches Mitglied beim Altstadtverein Löbau, übernimmt zu Hause zur Bescherung an Heiligabend den Job des Weihnachtsmanns. 

Löbau. Bei der 54-jährigen Powerfrau stellen sich die ersten Weihnachtsgefühle spätestens bei der Eröffnungsveranstaltung des Lebendigen Adventskalenders – organisiert vom Altstadtverein Löbau – ein: „Wenn die Feuerschalen brennen, werde ich gefühlsduselig und freue mich auf Weihnachten.“

Silke Seeliger verteilt am 1. Advent zu Hause in Neugersdorf die Herrnhuter Sterne: „Ich habe inzwischen 16 Stück von den kleineren Exemplaren. Wenn ich richtig gut bin, habe ich sogar an neue Batterien gedacht.“ Schwibbogen, Pyramide und Räuchermännchen würden ebenfalls aufgestellt. Alles in allem dauert das vielleicht drei bis vier Stunden. „Meist hilft mir mein Mann dabei, bis ich ihm zu anstrengend werde. Ich habe ja als Frau so meine Vorstellungen“, sagt sie. Silke Seeliger liebt es jedenfalls, wenn es nach Weihnachten riecht und es überall leuchtet: „Den Weihnachtsbaum schmücken wir erst einen Tag vor Heiligabend. Wir kaufen eigentlich immer eine Tanne. Zum Glück kann ich einen großen Baum bei uns aufstellen. Dazu müssen zwar die Grünpflanzen umziehen, zu Weihnachten hat der Baum aber Vorrang. So zwei bis drei Wochen vor Weihnachten bringt uns eine einheimische Gärtnerei den Baum, da ich ihn nicht ins Auto bekomme.“ 

Früher war es für Silke Seeliger schon stressig, Geschenke zu besorgen: „Inzwischen ziehen wir im Familienkreis Lose. Jeder bekommt ein Geschenk von seinem ,Wichtel’, die Kinder sind natürlich außen vor.“ Die Lotterie sei immer Ende Oktober. „Dadurch habe ich fast sechs Wochen Zeit, um das richtige Geschenk zu besorgen. Natürlich fragen wir vorher nach den Wünschen“, sagt sie.

Silke Seeliger freut sich schon, wenn ein Geschenk liebevoll verpackt ist: „Deshalb gebe ich mir diesbezüglich auch Mühe, obwohl das bestimmt nicht zu meinen herausragenden Fähigkeiten gehört.“ Es sei perfekt, wenn sich der Beschenkte dann noch darüber freuen würde. Silke Seeliger genießt zu Weihnachten die Zeit der Ruhe und Besinnung: „Irgendwie wird es friedlicher und ja, ich bin diejenige in der Familie, die ,Last Christmas’ von Wham liebt.“ 

Und wie bringt Silke Seeliger Weihnachten beruflich und privat unter einen Hut? „Der Dezember ist schon ziemlich mit Terminen gefüllt. Umso mehr freue ich mich dann auf die Feiertage. Viele Mitarbeiter aus der Pflege, dem Rettungsdienst oder auch dem SAPV-Team müssen aber auch an diesen Tagen arbeiten. Da ist die Organisation innerhalb der Familie noch viel schwieriger. Ich bin natürlich immer erreichbar, denn auch zu Weihnachten kann irgendeine Katastrophe passieren“, antwortet sie.

An Heiligabend werden nach dem Abendbrot alle Kerzen angezündet, dann gibt es die Bescherung. Im Hintergrund sei dazu Weihnachtsmusik zu hören, erzählt sie. 

Viele Kerzen und der Weihnachtsbaum leuchten, die Geschenke liegen unter dem Weihnachtsbaum. 
„Ich darf den Job des Weihnachtsmanns übernehmen und die Präsente verteilen. Wir packen die Geschenke aus, sitzen zusammen und reden. Natürlich werden dann Erinnerungen wach an Zeiten, in denen unser Sohn noch klein war und meine Männer müssen meine sentimentalen fünf Minuten ertragen. Völlig unspektakulär, aber halt auch sehr gemütlich“, sagt sie. 

An ihr schönstes Geschenk als Kind zu Weihnachten kann sich Silke Seeliger auch noch gut erinnern – es war ein Buch ihrer Eltern von Alexander Wolkow „Der Zauberer der Smaragdenstadt“: „Das habe ich heute noch und ich liebe die komplette Reihe. Im Nachhinein weiß ich, wie schwer es in der DDR war, solche Geschenke zu beschaffen.“

An Heiligabend gibt es bei Silke Seeliger kein traditionelles Gericht: „Da wir Zeit haben und gern zusammen kochen, betreiben wir einen ganz schönen Aufwand. In diesem Jahr gibt es als Vorspeise gebackenen Ziegenkäse auf Salat und als Hauptspeise Rinderfilet mit Rotwein-Schalotten-Sauce. Am ersten Feiertag lassen wir uns bekochen. Da sind wir bei meinen Eltern eingeladen. Gewöhnlich gibt es Gans mit Klößen und selbstgemachtem Rotkohl. Am zweiten Feiertag kochen wir wieder selbst Entenbrust.“ Natürlich würde bei so viel Schlemmereien die Waage reagieren. „Nach Weihnachten ist dann aber erst einmal Schluss mit dem ,Rumgefresse’. Und irgendetwas muss man sich doch an Silvester noch für das neue Jahr vornehmen können – oder?“, sagt sie. Silke Seeliger wünscht allen ein wunderschönes und ruhiges Weihnachtsfest: „Ein besonders herzlicher Dank gilt all jenen, die auch an den Feiertagen arbeiten müssen.“ 

Steffen Linke / 16.12.2023

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