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Eine Chance für Wilthen?

Eine Chance für Wilthen?

Bürgermeister Michael Herfort fiebert dem Stadtjubiläum bereits entgegen. Foto: RK

Wilthen. Diesen Geburtstag hat sich Bürgermeister Michael Herfort sicherlich anders vorgestellt – mit deutlich weniger Stress und der vollen Konzentration auf das große Ereignis in der Jahresmitte. Aber nach dem Kriegsausbruch in Osteuropa ist er an mehreren Fronten gefragt und gebunden. Mit Stand Dienstag waren 129 Kriegsflüchtlinge in der Kleinstadt unterzubringen, darunter 40 Kinder im schulpflichtigen Alter.

„Für die Mädchen und Jungen haben wir an der Grundschule und am Gymnasium Willkommensklassen eingerichtet, die von ukrainischen Lehrkräften unterrichtet werden“, berichtet er im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier. Kinder unter sechs Jahren sollen perspektivisch in eine Kita gehen dürfen. Zuletzt seien entsprechende Gespräche mit der in Frage kommenden Einrichtung geführt worden.

Indes zeigt sich die Kommune bestrebt, den aus der Ukraine geflohenen Menschen ein Dach überm Kopf zu geben und das möglichst in keiner Gemeinschaftsunterkunft. Bislang sei das auch gut gelungen, freut sich das Stadtoberhaupt. Inzwischen helfe sogar eine Ukrainerin dabei, Landsleuten einen Job unter anderem im Dienstleistungsbereich zu vermitteln. Eine andere manage die Geschicke in einer eiligst eingerichteten Ausgabestelle für Sachspenden, die in der Karl-Marx-Straße zu finden ist. Hingegen würden erste Kinder und Jugendliche in Vereinen ihrem Sport nachgehen. Unter ihnen befände sich ein junger Mann, der, wenn der Krieg in seinem Heimatland nicht toben würde, eine Karriere beim 16-fachen ukrainischen Meister Dynamo Kiew in Aussicht hätte. Die wenigen Männer, die den Weg nach Wilthen fanden, würden unter anderem beim Einrichten von Wohnungen helfen, hieß es. 

Vor all dem Hintergrund geht Michael Herfort davon aus, dass ein Großteil seiner neuen Mitbürger in der Kommune bleibt. Im Umkehrschluss besteht die Chance, auf diese Weise neue junge Familien und Fachkräfte dauerhaft in die Stadt zu holen. Bei der großen Jubiläumssause an zwei aufeinanderfolgenden Juni-Wochenenden wird auf jeden Fall gemeinsam das 800-jährige Stadtjubiläum gefeiert.

Roland Kaiser / 13.04.2022

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