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Erinnerung an Karl Valentin

Erinnerung an Karl Valentin

Thomas Theilig und Renate Luba enthüllen die Erinnerungstafel am ehemaligen „Augustins Hotel und Gasthaus“. Foto: Matthias Altmann

Zittau. Nachdem sich die Zittauer Schmalspurbahn seit kurzem mit einem Zertifikat, verliehen von der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS), als familienfreundliche Freizeiteinrichtung bezeichnen darf wurde dies mit einer Plakette am Zittauer Schmalspurbahnhof dokumentiert.

Unlängst kam nun darunter noch eine weitere Erinnerungstafel an eine berühmte Persönlichkeit hinzu. Den zumeist unter seinem Künstlernamen bekannten Münchner Humoristen Karl Valentin (geb. 4. Juni 1882 in München – gestorben 9. Februar 1948 in Planegg) verschlug es nach dem zeitigen Tode seines Vaters Valentin Fey und den darauf folgenden geschäftlichen Turbulenzen gemeinsam mit seiner Mutter Johanne Marie Fey, geb. Schatte in deren Heimatstadt Zittau zurück. Unter seinem bürgerlichen Namen Valentin Ludwig Fey und noch vor seiner später ab 1908 beginnenden großen Münchner Karriere unter dem Künstlernamen „Karl Valentin“ ist ein Aufenthalt im ehemaligen „Augustins Hotel und Gasthaus“ neben dem heutigen Bahnhof Zittau Vorstadt verbürgt. Vermutlich in diesem Zeitraum seines 25. Lebensjahres verfasste er hier acht Gedichtzeilen unter dem Titel „Die Oybinbahn“.

Veröffentlicht wurde der Text u.a. in der im Piper-Verlag im Jahre 1994 erschienenen Gesamtausgabe „Karl Valentin sämtliche Werke“ und dort im Band 2 „Couplets“ auf Seite 41, wobei als scheinbare Verballhornung des Begriffes Oybinbahn das Wort „Oezbinbahn“ notiert wurde. In diese Zeit fällt mit dem Datum 1. Juli 1906 die Übernahme der privaten Zittau-Oybin-Jonsdorfer Eisenbahngesellschaft (ZOJE) durch die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.

Im Verlauf des Tages wurden „im kleinen Kreise“ noch zwei weitere Erinnerungstafeln enthüllt. Dabei anwesend waren u.a. neben dem Initiator Patrick Weißig von der Hillerschen Villa auch Zittaus Oberbürgermeister Thomas Zenker sowie Renate Luba als Vertreterin des „Valentin-Karlstadt-Musäums“ aus dem Müncher Isartor.

Die weiteren Erinnerungstafeln befinden sich an der Bautzner Straße 3 in Zittau und am Pfarrhaus bei der evangelischen Kirche in der Nachbargemeinde Mittelherwigsdorf, wo die protestantischen Eltern von Karl Valentin 1869 fernab von ihrem katholischen Wohnort München geheiratet hatten.
 

Matthias Altmann / 19.10.2020

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