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Fall Rolf Wiedemann nun offiziell Mordsache

Fall Rolf Wiedemann nun offiziell Mordsache

Im Haus rechts in der Lunitz – Motiv in Blickrichtung Heilige-Grab-Straße – wurde Rolf Wiedemann tot aufgefunden. Foto: Polizei

Görlitz. Im Falle der Tötung des 79-jährigen Rolf Wiedemann in der Görlitzer Lunitz ist inzwischen ein Tatverdächtiger verhaftet worden. Über Ausschnitte möglicher Tatmotive hatte der Niederschlesische Kurier in seiner Ausgabe vom 11. November berichtet, nachdem Wiedemann, der am 16. September tot in seiner Wohnung in der Lunitz gefunden wurde, noch am 25. August die Redaktion kontaktiert hatte. Die Polizei teilte nun sicher mit: „Das Opfer und der Beschuldigte kannten sich. Dem nun inhaftierten 29-jährigen Deutschen wird Mord vorgeworfen.“

Schon bei den durch die in Zusammenarbeit von der Erweiterten Mordkommission der Polizeidirektion Görlitz und der Staatsanwaltschaft Görlitz geführten Ermittlungen kristallisierte sich etwa in der letzten Septemberwoche ein sogenannter Anfangsverdacht gegen diesen Mann heraus. „Ungeachtet dessen erfolgten weitere Prüfungshandlungen in alle denkbaren Richtungen inklusive der Anfang November ausgelösten Öffentlichkeitsfahndung unter Einbindung von ’Kripo live’ und der Auslobung von bis zu 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise. Völlig ungewöhnlich gab es auf die Ausstrahlung im TV nur eine Mitteilung zu einem bereits im Verfahren bekanntgewordenen Sachverhalt“, hieß es weiter. Auch die Veröffentlichungen in anderen Medien – so auch im Niederschlesischen Kurier – habe nur noch eine geringe Resonanz von etwa zehn Hinweisen zur Folge gehabt, die keine neuen Ermittlungsansätze mehr ergeben hätte.

Bis zum Ende der 45. Kalenderwoche ermittelte Tatsachen und Zusammenhänge ergaben zu dieser Zeit jedoch einen hinreichenden Tatverdacht gegen den 29-Jährigen, weshalb es zur Vorbereitung und – am 9. November – zur Durchführung eines größeren Polizeieinsatzes kam. So fanden zeitgleich Durchsuchungen an vier Orten in Sachsen und Brandenburg sowie Zeugenvernehmungen statt. Zusammenfassend stellt die Polizei fest: „Im Ergebnis dieser Maßnahmen ließ sich der hinreichende Tatverdacht nun zu einem dringenden Tatverdacht verdichten. Am 10. November beantragte die Staatsanwaltschaft Görlitz beim Ermittlungsrichter am Amtsgericht Görlitz deshalb den Erlass eines Haftbefehls. Das Gericht entsprach dem Antrag.“ Allerdings würden Ermittlungen zum Motiv weiter andauern.

Der Tatverdächtige habe sich bisher nicht zum Tatvorwurf geäußert. Nähere Angaben könnten „aufgrund der andauernden und weiter auf Hochtouren geführten Ermittlungen, die nicht gefährdet werden dürfen, nicht gemacht werden.“

Aktuell würden weiter Spuren analysiert und ausgewertet, wobei der Zustand des Tathauses die Arbeit der Kriminaltechniker massiv erschwert. Explizit nennt die Polizei diesbezüglich „Messie-Verhältnisse“. Zudem sei auch eine größere Menge beschlagnahmter Speichermedien aufzuarbeiten und zu begutachten. 

tsk / 27.11.2023

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