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Finanzspritze für neuen Hortbau

Finanzspritze für neuen Hortbau

Vorgezogenes Ostergeschenk in Sohland: Bürgermeister Hagen Israel (r.) erhielt aus den Händen von Vizelandrat Udo Witschas den Fördermittelbescheid des Landkreises für den geplanten Bau eines separaten Hortgebäudes. Foto: LRA Bautzen

Sohland/Spree. Die Hortkinder in und um Sohland schauen gespannt in die Zukunft. Für den Hort der Grundschule am Frühlingsberg soll demnächst ein neues Gebäude mit 150 Plätzen zur Verfügung stehen. Diese benötigt die Bildungseinrichtung dringend. Innerhalb der vergangenen vier Jahre habe sich die Nachfrage nahezu verdoppelt, so Bürgermeister Hagen Israel. Zuvor lag sie bei 77 Plätzen. Der Grund: Nicht nur ein Teil der Erst- bis Viertklässler findet vor Ort nach dem Unterricht einen Unterschlupf. Auch der Hortbetrieb der Kindertagesstätte Taubenheim wurde inzwischen in die Räumlichkeiten des Schulhauses ausgelagert. Unabhängig davon besteht in der Gemeinde grundsätzlich ein gewisser Bedarf an Hortbetreuungsplätzen, wie das Gemeindeoberhaupt immer wieder gern betont. 

Und so freute sich Vize-Landrat Udo Witschas sehr, kurz vor Ostern den notwendigen Fördermittelbescheid für das geplante Bauvorhaben an das Gemeindeoberhaupt übergeben zu können. Insgesamt soll der Neubau zwei Millionen Euro kosten. Der Landkreis Bautzen fördert das Vorhaben mit rund 545.000 Euro. Vom Freistaat Sachsen gibt es rund 455.000 Euro. Übrig bleibt ein Eigenanteil von einer Million Euro, den die Gemeinde Sohland zu tragen hat. Die Scheckübergabe wurde von Schulleiterin Carmen Bär, Hortleiterin Steffi Schicktanz, Planer Jens Günther, Stina Teichert – sie ist in der Gemeindeverwaltung für Schulen zuständig – sowie Gemeinderat und Ortsvorsteher Mathias Grunert verfolgt. Sie alle hatten sich intensiv in der Planungsphase engagiert. In Kürze kann das Vorhaben in seine praktische Umsetzungsphase gehen. Ziel sei der Erhalt und die Erweiterung von Hortplätzen in Sohland und damit die Sicherung des bedarfsgerechten Angebotes an Plätzen in Kindertageseinrichtungen für Kinder im schulpflichtigen Alter, hieß es. 

„Das Angebot für eine ganztägige Betreuung in Schule und Hort ist in der heutigen Zeit besonders wichtig“, weiß Hagen Israel. „Der Arbeitsmarkt bietet vielfältige Möglichkeiten für Eltern, die oft nur nutzbar sind, wenn sich jemand um die Kinder kümmert. Mit diesem Vorhaben wollen wir die Attraktivität der Gemeinde Sohland für Familien weiter verbessern.“ Vorteilhaft an der Baumaßnahme sei, dass dafür die Frühlingsbergschule nicht leergezogen werden muss. „Zunächst starten die Arbeiten für das neue Hortgebäude. Dieses wird über einen gläsernen Zwischentrakt mit der Grundschule verbunden. Im Schulhaus selbst wird eine zentrale Garderobe entstehen und darüber ein Sportgerätelager. Dafür muss ein Unterrichtsraum weichen, für den wir jedoch im Neubau einen Platz gefunden haben“, beschreibt Hagen Israel den bevorstehenden Bauablauf. Zudem entstehe aus zahlreichen kleineren Räumen ein Mehrzwecksaal für eine multifunktionale Nutzung durch Schule und Hort sowie ein neues Lehrerzimmer. Auch eine Sanierung der gesamten Heizungsanlage sei vorgesehen. Der Bürgermeister rechnet damit, dass es ab Ende Sommer, wenn die Arbeiten aller Voraussicht nach starten, eine anstrengende Phase sowohl für die Kinder als auch für die Lehrerschaft werden wird. Doch wenn Monate später erst einmal die Bautrupps abgezogen sind, so Hagen Israel, erhalten alle spürbar bessere Lern- und Betreuungsbedingungen. Eine Doppelnutzung von Räumlichkeiten werde künftig entfallen.

„Ich halte es für enorm wichtig, dass wir die Hortbetreuung für die Kinder in ordentlicher Art und Weise sichern“, betonte indes Udo Witschas. „Die Erzieherinnen und Erzieher leisten dabei inhaltlich eine wirklich gute Arbeit. Das allein ist aber nicht alles. Kinder brauchen Platz und Raum, um sich zu entfalten, und einen Ort, an dem sie sich wohlfühlen. Sohland ist auf einem guten Weg und ich bin froh, dass der Landkreis dabei seinen Teil der Unterstützung leisten kann.“

Doch nicht nur dort soll gebaut werden. Für die Grundschule Wehrsdorf gibt es ebenfalls ehrgeizige Pläne. In dem Ortsteil sollen ab Februar 2020 für etwa zwei Millionen Euro das Bestandsgebäude und die Außenanlagen komplett auf Vordermann gebracht werden. Die Errichtung eines zusätzlichen Klassenzimmers ist ebenso im Gespräch. Wo die fünf Lehrer und circa 80 Schüler während der Zeit unterkommen, stand zuletzt noch nicht ganz fest. Bürgermeister Hagen Israel ging jedoch davon aus, dass sich Unterrichtsmöglichkeiten in der Oberschule in Sohland schaffen lassen. Ein Bustransfer zwischen beiden Ortsteilen soll für den Fall eingerichtet werden. Doch das ist noch Zukunftsmusik.

Roland Kaiser / 29.04.2019

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