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Freibäder gehen in Lauerstellung

Freibäder gehen in Lauerstellung

Bautzens Spreebad ist gewappnet für einen Besucheransturm. Sobald das Wetter mitspielt, wird geöffnet. Foto: BB Bautzen

Offiziell startet am kommenden Montag in Sachsen die Freibadsaison. Doch das Wetter der zurückliegenden Wochen lässt einige Badbetreiber davor noch zurückschrecken, die Tore ihrer Freizeiteinrichtungen schon jetzt zu öffnen.

Region. Ganz ehrlich? Momentan hätten ausschließlich diejenigen Freude daran, ins Wasser zu hüpfen, die auch mit Eisschollen um die Wette schwimmen. Zum Baden unter freiem Himmel ist es einfach zu kühl in der Oberlausitz. Das wissen auch die Betreiber der Freibäder in Bautzen und Umgebung. Deshalb haben sie bereits angekündigt, den Saisonstart zu verschieben. „Wir sind selbstverständlich ab 1. Mai startklar“, sagt Diana Liebsch von der Beteiligungs- und Betriebsgesellschaft Bautzen (BBB) auf Anfrage, „öffnen das Spreebad aber erst dann, wenn sich auch Badewetter einstellt.“ In der Zwischenzeit wird die Einrichtung einer gründlichen Reinigung und Instandsetzung unterzogen. „Dazu gehören die obligatorischen Wartungs- und Reparaturarbeiten“, erklärt die Unternehmenssprecherin. Außerplanmäßige Investitionen seien nicht vorgesehen.

Anders im rund 13 Kilometer entfernten Wilthen. Dort steht der Bau eines weiteren Brunnens auf dem Plan. Kostenpunkt: etwa 60.000 Euro. Laut Bürgermeister Michael Herfort kann sich das Bad auf diese Weise selbst mit Wasser versorgen und ist damit unabhängig von jeglichem Versorger. Langfristig spare die Stadt als Betreiberin somit einiges an Geld, ließ er wissen. „Immerhin ist das der zweitgrößte Posten hinter den Personalkosten. Und das Oberlandwasser weist eine gute Qualität auf, es ist nicht so kalkhaltig.“ Finanziert wird das Vorhaben zum Großteil aus dem Bund-Länder-Konjunkturprogramm „Brücken in die Zukunft“. Dass der Brunnenbau erfolgt, hat aber auch noch einen anderen Grund. In einem bereits bestehenden Schacht modert den Angaben zufolge ein steckengebliebener Bohrkopf vor sich hin. Und das belaste zunehmend die Wasserleistung. Unabhängig davon sollen die Sanitäranlagen eine Verjüngungskur erfahren. Damit sind die wichtigsten Vorhaben der vergangenen vier Jahre in der Wilthener Freizeiteinrichtung erst einmal abgehakt. Übrigens: Nach Informationen aus dem Rathaus sind ab 1. Juni 2017 alle wasserhungrigen Besucher und jene, die es sich im Antlitz der Sonne gut gehen lassen möchten, willkommen geheißen. Bereits drei Tage zuvor, also am 29. Mai, können die Bäder in Taubenheim und Wehrsdorf in Beschlag genommen werden. Die Saison dort endet jeweils am 3. September. Bis dahin gibt es jedoch einiges zu entdecken und zu erleben. So sind im Sommer die Gäste zu einer Neuauflage des Badfestes und Nachtbadens nach Taubenheim eingeladen. Dort hat die Gemeinde auf Betreiben des Ortschaftsrates in der Zwischenzeit einen Sandspielbereich speziell für Kinder errichtet. Ungeachtet dessen gilt es noch immer, die Nachwehen des letzten Hochwassers im Jahr 2013 zu beseitigen. 130.000 Euro plante die Kommune dafür ein. In Wehrsdorf hingegen soll es eine Kindertagsveranstaltung sowie im August das Badfest geben.
Ein Problem eint die Badbetreiber im ländlichen Raum. „Grundsätzlich ist es schwierig, geeignetes Fachpersonal zu bekommen“, meint der Sohländer Bürgermeister Hagen Israel mit Blick auf Rettungsschwimmer und Co. Dieses wird jedoch benötigt, um den Badbetrieb abzusichern. Die Oberlandgemeinde hat das Glück, einen Teil der Fachkräfte aus den Reihen des Zweckverbandes Körsetherme zu rekrutieren. Dort ist sie seit Längerem Mitglied. Wilthen unterdessen wird eigenen Angaben zufolge nicht drum herumkommen, sich in Zukunft aus Altersgründen Nachwuchs zu suchen. Bautzen wiederum scheint recht gut aufgestellt. „Wir als BBB, die die Bäder im Auftrag der Stadt betreiben, verfügen über ausreichend Personal, um den Tagesbetrieb in Schwimmhalle beziehungsweise Freibad abzudecken“, erläutert Diana Liebsch und fügt an: „In Hochsaisonzeiten können wir auf den Personalpool der DLRG sowie des DRK zurückgreifen.“                    

Roland Kaiser / 30.04.2017

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