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Grünes Licht für Polizeihochschule

Grünes Licht für Polizeihochschule

In der Fort- und Weiterbildungseinrichtung an der Kantstraße drücken jährlich rund 5.500 Polizisten die Schulbank. Foto: RK

Bautzen. In der Spreestadt entsteht etwas Riesiges – so beschreibt Marko Schiemann das Projekt, für das er sich bereits seit vier Jahren stark macht. Und die Zeichen stehen besser denn je, dass es nun endlich Formen annimmt. Entlang der Kant- und Thomas-Müntzer-Straße soll eine Außenstelle der Rothenburger Polizeihochschule aus dem Boden wachsen.

Sowohl die Staatsregierung als auch das Landesparlament haben klar Position bezogen, sagt der Bautzener Landtagsabgeordnete. „Der Baubeginn muss spätestens 2018 erfolgen, entsprechende Mittel sind im Doppelhaushalt verankert.“ Fünf Millionen Euro seien zunächst eingeplant.

Schon jetzt gibt es in Bautzen die Möglichkeit, dass sich Polizisten fort- und weiterbilden können. Damit sich der angedachte Neubau recht schnell rentiert, soll deren Zahl von aktuell 5.500 Teilnehmern im Jahr auf das Doppelte steigen. „Das ist eine Maßgabe der Staatsregierung, die an die Umsetzung des Projektes geknüpft ist“, erklärt Marko Schiemann.

Auf einer größeren Freifläche entstehen den Plänen zufolge ein Lehrgebäude, ein Sport- und Trainingszentrum, eine Schießanlage, eine Mensa samt Cafeteria sowie die entsprechenden Außenanlagen. Angehende Beamte und all jene, die bereits ihrem Polizeidienst nachgehen, werden sich in unterschiedlichen Schulungsräumen beweisen dürfen. Laut Marko Schiemann lassen sich in ihnen besondere Situationen realitätsnah nachstellen. Beispielsweise sollen die Polizisten die Möglichkeit erhalten, Konflikte in Wohnzimmern und Gaststätten zu bewältigen – und das ohne den Einsatz der Schusswaffe. „Momentan ist dies alles in Provisorien untergebracht“, bemängelt der Abgeordnete. „Um aber gute Polizeiarbeit leisten zu können, benötigen wir eine hohe Qualität bei der Ausbildung der Beamten. Immerhin setzen unsere Polizisten tagtäglich ihre Gesundheit aufs Spiel, um den Menschen ein Gefühl der Sicherheit zu geben. Ich bin daher der Ansicht, dass dann auch die entsprechenden Grundlagen vorliegen müssen.“

Fest steht für ihn in diesem Zusammenhang jedoch auch, dass die Polizei den Kommunen nicht jede Aufgabe abnehmen kann, die in punkto Sicherheit sie zu leisten haben. Bezogen auf Bautzen drängt Marko Schiemann darauf, dass für bestimmte Konfliktbereiche in der Spreestadt neue Instrumente und Konzepte gefunden werden. Welche das sein könnten, will er gemeinsam mit anderen Verantwortlichen verschiedener Behörden und Institutionen noch vor der parlamentarischen Sommerpause bei einem weiteren Bautzen-Gipfel ausloten und erörtern. „Dass unsere Beamten seit den fremdenfeindlichen Ausschreitungen im vergangenen Herbst fast ununterbrochen Wache auf dem Kornmarkt schieben, kann keine Dauerlösung sein.“

Unterdessen findet das Bauvorhaben im Rathaus Unterstützung. André Wucht vom Presseamt: „Es ist immer begrüßenswert, wenn man vor Ort eine Hochschule hat und junge Leute, die der Stadt einen gewissen Auftrieb geben.“

Roland Kaiser / 04.06.2017

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