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Himmelsspektakel: Erdschatten verschluckt Blutmond ungewöhnlich lang

Himmelsspektakel: Erdschatten verschluckt Blutmond ungewöhnlich lang

Wie eine Mondfinisternis abläuft, hat die Schulsternwarte in Bautzen dokumentiert. Foto: John Böhm

Region. Die längste Mondfinsternis des 21. Jahrhunderts steht an und auch die Sternwarten in Bautzen und Sohland/Spree rüsten sich schon einmal für einen Besucheransturm. Am Freitag, 27. Juli 2018, kann in beiden Einrichtungen mitverfolgt werden, wie der Erdtrabant als sogenannter Blutmond in den Erdschatten eintaucht und diesen nach etwa 103 Minuten wieder verlässt. Parallel dazu steht der Mars besonders günstig – nämlich sechs Grad unterhalb des Roten Mondes. Aufgrund dieser Position ist er am Himmelszelt besonders gut wahrzunehmen. Laut Experten wiederholt sich ein Spektakel dieses Ausmaßes erst wieder in 100 Jahren.

„Man sollte sich das wirklich nicht entgehen lassen“, sagte Heribert Heller. Er leitet die Sternwarte in Sohland. Dort wird dem Ereignis ab 19.30 Uhr entgegengefiebert. Ob Klein, ob Groß - geboten werde den Gästen ein umfangreiches Programm. Dazu zählen unter anderem zwei medial gestützte Vorträge, um die erforderlichen theoretischen Grundlagen des Publikums etwas aufzufrischen. Nach einer kurzen Stärkung wird es ab 21.30 Uhr ernst. Dann tritt der Mond in den Kernschatten der Erde ein, und an den einzelnen Teleskopen lässt sich das Ganze beobachten. Heribert Heller: „Wir haben dazu unser Hauptbeobachtungsteleskop, ein 14-Zoll-Meade-Teleskop, ebenerdig montiert und für Gruppen optimiert. Des Weiteren stehen Telementor-Teleskope, ein binokulares Fernrohr und ein 50-Zentimeter-Dobson-Teleskop zur Verfügung.“ Gegen Mitternacht endet die Veranstaltung in Sohland.

Die Türen der Bautzener Schulsternwarte an der Czornebohstraße öffnen sich bereits 19.00 Uhr. „Wir werden die beiden größten Teleskope in der 5-Meter-Kuppel und der 8-Meter Kuppel zum Direktbeobachten einrichten und im sogenannten Rolldachhaus das GOTO-gesteuerte Teleskop für Bildaufnahmen verwenden“, erklärte Georgia Brauer vom Förderverein. Wenn alles klappt, werden diese Impressionen in den Hörsaal und ins Internet übertragen. Zuvor gibt es auch hier einen Vortrag über den Mond.

Natürlich hoffen beide Sternwartenbetreiber auf einen wolkenlosen Himmel. Die Chancen dafür stehen durchaus gut. Doch nicht nur Mars und Mond werden die Blicke der hoffentlich zahlreichen Besucher auf sich ziehen. Mitten durchs Himmelsszenario rauscht Alexander Gerst mit der Internationalen Raumstation ISS. Georgia Brauer: „Zwischen 22.30 und 22.37 Uhr wird sie sich von West nach Ost über uns hinwegbewegen.“

Roland Kaiser / 20.07.2018

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