Kühe machen Platz an der Rennstrecke
Stefan Fiedler, Organisationsleiter des Oberlausitzer Dreieck Rennen, gibt mit der Fahne grünes Licht für die Veranstaltung. | Foto: privat
Waltersdorf/Jonsdorf. Stefan Fiedler zieht als Organisationsleiter beim 4. Oberlausitzer Dreieck Rennen auf der Rundstrecke zwischen Saalendorf, Jonsdorf und Waltersdorf die Fäden im Hintergrund. Der Großschönauer ist in dieser Funktion ein vielbeschäftigter Mann über das ganze Jahr hinweg. Wegen der Veranstaltung für historische Rennfahrzeuge am Samstag, 10. September, und am Sonntag, 11. September, jeweils ab 8.00 Uhr, mussten sogar die Kühe an der Rennstrecke weichen.
Per Funk fordern die Kameraden der Feuerwehr Nachschub an Getränken an. Stefan Fiedler steht mit dem Cateringservice in Verbindung. Nur wenig später heißt es aus dem Fahrerlager über Handy, dass noch Shuttlebusse eingesetzt werden müssen, um die Besucher von A nach B zu bringen. So geht das an beiden Tagen fast permanent. Der 39-Jährige mit der orangefarbenen Weste – versehen mit der Aufschrift Orgteam auf dem Rücken– versucht alles in die Reihe zu bekommen: „Mich fordert dieser positive Stress.“
Seit der Geburtsstunde des Oberlausitzer Dreieck vor vier Jahren ist Stefan Fiedler als Organisationsleiter im Einsatz. Nach dem Rennen ist dabei sozusagen schon wieder vor dem Rennen. „Sofort im Anschluss werten wir die Veranstaltung aus, planen Verbesserungen und sammeln neue Ideen für die Auflage im darauffolgenden Jahr“, sagt er.
Das Organisationsteam selbst besteht aus etwa 20 Mitgliedern des Vereins „MSC Oberlausitzer Dreiländereck“ e.V. Darüber hinaus bringen sich viele fleißige Helfer ein.
Der Verein selbst organisiert nicht nur das Oberlausitzer Dreieck Rennen, die Sektionen Motocross, Motorradtouristik und Motorradtrail verdienen genauso viel Aufmerksamkeit, meint er.
Wie dem auch sei: Je näher die Veranstaltung am Fuße des Zittauer Gebirges vom Termin her rückt, um so konkreter nehmen sich die Verantwortlichen den Details in der Vorbereitung an. Es geht dabei unter anderem um die Streckensicherung, den Zeitplan, Absprachen mit den Behörden für die Genehmigung, Planungen mit unterstützenden Kräften von DRK, Feuerwehren, Vereinen, Helfern, Streckenposten und Übernachtungsmöglichkeiten für die Gäste.
„Bei einer Einwohnerversammlung in Saalendorf versuchen wir die Wünsche und Anregungen der Bürger mit einzubeziehen“, sagt er.
Die Kühe des örtlichen Bauern in Saalendorf sind aufgrund des Oberlausitzer Dreieck Rennen versetzt worden.
Denn durch diesen Ort „donnern“ an zwei Tagen die historischen Rennfahrzeuge durch. In unmittelbarer Vorbereitung auf das Dreieck Rennen nehmen Stefan Fiedler und einige Mitstreiter Urlaub, um die Strecke aufzubauen und abzusichern. „Wir müssen unter anderem die Fahrstrecke rund zwölf Kilometer absperren und Strohbündel aufstellen, um Gefahrenquellen zu minimieren“, betont er. Und er fährt fort: „Wir müssen auch die Weidezäune der Kühe zurückbauen.“ Der Bauer stellt die Tiere derweil in den Stall oder auf andere Wiesen nicht unmittelbar am Renngeschehen. Mit letzten kleinen provisorischen Maßnahmen sorgt das Team um Stefan Fiedler für den Feinschliff.
Der Organisationsleiter ist sehr stolz darauf, wie sich das Dreieck Rennen in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Die Zuschauerzahl sei stetig gestiegen. 2016 lagen 400 Nennungen vor. Aus Sicherheitsgründen dürfen aber nur 250 Fahrer in elf Läufen starten. „Wir müssen die zweitägige Veranstaltung innerhalb des Zeitplans und der Möglichkeiten im Gelände händeln können“, betont er.
Aufgrund seiner – wie anfangs schon erwähnt – vielschichtigen organisatorischen Aufgaben kann Stefan Fiedler nur in wenigen Momenten Blicke auf das Rennen werfen. „Ich fahre aber jedes Jahr mit dem Streckenfahrer als Flaggenhalter mit, um die Strecke freizugeben bzw. abzusperren“, sagt er.
Im Paket funktionierten bisher die Abläufe bei den Veranstaltungen sehr gut, wenn auch mal etwas schief laufen kann. „Wir sind im Nachhinein für Anregungen und Vorschläge von den Fahrern sehr dankbar, um die Veranstaltung vom Niveau her weiter zu verbessern“, sagt er. Im Endeffekt geht es darum, dass das Oberlausitzer Dreieck Rennen die Region noch bekannter macht. Für die neue Auflage wünscht sich Stefan Fiedler schönes Wetter und viele Besucher an der Strecke. Rennleiter Frank Siegert ist jedenfalls voll des Lobes für den Organisationsleiter: „Er hält mir vor, während und nach der Veranstaltung den Rücken frei. Ich kann mich zu 100 Prozent auf ihn verlassen.“ Weitere Informationen unter www.msc-oberlausitzer-dreilaendereck.eu.