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Kuratoren trommeln für die Stadthalle

Kuratoren trommeln für die Stadthalle

Die Görlitzer Stadthallenfreunde bereiteten Wolfgang Thierse und den anderen Kuratoriumsmitgliedern einen musikalischen Empfang. Foto: um

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Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (rechts) will sich künftig an der Seite des Görlitzer Oberbürgermeisters Siegfried Deinege (mitte) und des Bürgermeisters Michael Wieler für die Stadthalle engagieren. Foto: um

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und Organist Matthias Eisenberg gehören zu den Mitgliedern des frisch berufenen Gremiums. Es soll das Sanierungsvorhaben überregional bekannt machen.

Görlitz. Die Gremien der Stiftung für die Görlitzer Stadthalle sind komplett: Nach dem Stiftungsrat und dem Stiftungsvorstand ist jetzt auch das Kuratorium berufen worden. Dieses setzt sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sowohl aus Görlitz als auch von außerhalb zusammen und soll weit über die Grenzen der Stadt hinaus auf das sanierungsbedürftige Bauwerk aufmerksam machen. Ziel ist es letztendlich, weitere Geldquellen für die Wiedernutzbarmachung der Stadthalle zu erschließen. „Uns ist es gelungen, eine facettenreiche Mischung an Kuratoren zu gewinnen. Das ist aus meiner Sicht eine hervorragende Basis für die Stiftungsarbeit“, freut sich der Görlitzer Oberbürgermeister Siegfried Deinege (parteilos), der auch als Stiftungsratsvorsitzender fungiert.

Und tatsächlich kann sich die Besetzung des Gremiums sehen lassen: Neben dem früheren Landtagsabgeordneten Volker Bandmann (CDU), der den Vorsitz inne hat, gehören unter anderem der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der weltweit bekannte Organist Matthias Eisenberg zu den Mitgliedern.
Und diese Auswahl ist kein Zufall, weist doch gerade Thierse gern auf seine schlesischen Wurzeln hin – er wurde 1943 in Breslau geboren. „Damit Görlitz nicht nur eine Stadt für Touristen und Senioren ist, braucht es ein lebendiges Kommunikationszentrum“, erklärt er. Die Stadthalle schaffe die Möglichkeit, „nicht nur Vergangenheit zu besichtigen, sondern auch zeitgenössische Kultur zu erleben.“ Seinen persönlichen Beitrag zur Wiederbelebung der Stadthalle sieht der frühere Bundestagspräsident darin, darauf hinzuwirken, „dass auch der Bund seiner Verpflichtung für dieses Kulturerbe nachkommt.“

Matthias Eisenberg hat insbesondere die Orgel der Stadthalle im Blick – ein Meisterstück aus der Werkstatt des Hoforgelbaumeisters Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) aus dem Jahre 1910.

„Die Orgel bildet zumeist den Abschluss und das I-Tüpfelchen einer Sanierung“, meint er. Komplettiert wird das Kuratorium durch Landeskonservatorin Rosemarie Pohlack, Slawomir Tryc (Professor an der Hochschule Zittau/Görlitz), Anneliese Karst vom Stadthallen-Förderverein sowie die Stadträte Dieter Gleisberg (CDU) und Frank Wittig (FDP).

Die Stadthallenstiftung ist mit einem Gründungskapital von 305.000 Euro ausgestattet, an dem sich die Wohnungsbaugesellschaft KommWohnen (200.000), die Stadtwerke (50.000), die Stadt (50.000) sowie der Förderverein (5.000 Euro) beteiligen. Zudem steuern die Stadtwerke jährlich 50.000 Euro als „Verbrauchsmittel“ bei, die – anders als das Stiftungsvermögen – für die operative Arbeit zur Verfügung stehen. Der Grundstock hingegen muss unangetastet bleiben, nur seine Zinsen dürfen „verwendet“ werden. Bei dem gegenwärtigen Zinsniveau kommt da allerdings nicht viel zusammen – umso bedeutender sind deshalb die Spenden, die (unter anderem) von den Kuratoren eingeworben werden sollen.
So wichtig die Stiftungsarbeit auch ist, entbindet sie jedoch nicht die Stadt Görlitz von der Pflicht, ihre „Hausaufgaben“ zu erledigen. „Gegenwärtig befinden wir uns im zweiten Bauabschnitt“, erklärt Baubürgermeister Michael Wieler (parteilos).

„Dieser hat einen Kostenumfang von 1,9 Millionen Euro und beinhaltet die Erneuerung der Dächer über den Treppenhäusern und dem südlichen Foyer sowie der Dachabdichtung über dem kleinen Saal, der Erdgeschossdecke unter dem sowie der Fenster im Großen Saal.“ Für den 3. Abschnitt läuft derzeit noch die Klärung der Finanzierung (2,2 Millionen Euro.)

Dazu gehören unter anderem der Rohbau in den Bereichen Bühne und Kleiner Saal sowie die Sommer-Nutzbarmachung des Kleinen Saals bis 2019. Alles weitere ist bislang noch nicht terminierte und finanziell noch nicht untersetzte Zukunftsmusik. Bürgermeister Wieler hatte bereits 2015 betont, dass er sich „nicht mehr an Spekulationen über das Datum der Wiedereröffnung“ beteilige.

Uwe Menschner / 18.07.2017

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