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Landratsamt steht vor großer Verjüngungskur

Landratsamt steht vor großer Verjüngungskur

Die Außenstelle des Zittauer Landratsamtes in der Hochwaldstraße 39 wird erstmals nach 24 Jahren umfassend rekonstruiert. Foto: Steffen Linke

Der Zahn der Zeit hat seine Spuren an diesem prägenden Gebäude am Zittauer Stadtrand hinterlassen. Nach 24 Jahren stehen am Zittauer Landratsamt in der Hochwaldstraße 29 dringende Sanierungsmaßnahmen an.

Zittau. Die ehemaligen NVA-Unterkunftsgebäude waren von 1992 bis 1994 zum Verwaltungskomplex umgebaut worden. Seitdem sind laut Thomas Gampe, 1. Beigeordneter des Landrates, keine größeren Rekonstruktionen durchgeführt worden. Die Installation und der energetische Zustand entsprechen aber nicht mehr dem heutigen Standard. Die Leistungsfähigkeit der Datennetze ist nicht mehr gegeben, sagt er.

Die Bausumme für die Verjüngungskur der Zittauer Außenstelle beträgt 2,75 Millionen Euro. Das Landratsamt stellt im Februar 2017 einen Fördermittelantrag über 1,65 Millionen Euro für das Investitionsprogramm „Brücken in die Zukunft.“ Bis zum 31. Dezember 2020 müssen diese Fördermittel laut Thomas Gampe abgerechnet werden. Die Leistungen umfassen die energetische Sanierung der Dachflächen und Fassaden, das Datennetz sowie den Sanitärbereich. „Natürlich muss dort, wo Leitungen neu verlegt werden, auch die malermäßige Instandsetzung erfolgen“, sagt er. Zielstellung sei es, die Arbeiten bis November 2018 abzuschließen.

Während der Bauzeit gibt es sowohl Einschränkungen für die Mitarbeiter des Zittauer Landratsamtes als auch für die Besucher. Denn aufgrund der notwendigen IT-Neuverkabelung muss die Sanierung etagenweise erfolgen. Dies führt zu internen Umzügen der Mitarbeiter und zu zeitweiligen kurzen Schließzeiten einzelner Bereiche.

Derzeit sind am Zittauer Standort circa 300 Mitarbeiter im Jobcenter, im Jugendamt, im Sozialamt, im Gesundheitsamt, im Schul- und Sportamt, im Straßenverkehrsamt, im Ordnungsamt, im Bauaufsichtsamt, im Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen sowie im Bereich Finanzen und Hauptamt beschäftigt. Vor der Kreisreform im Jahr 2008 haben dort etwa 380 Beschäftigte gearbeitet. Wegen der Zentralisierung nach der Kreisreform haben nach weiteren Auskünften von Thomas Gampe circa 100 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz am Standort Görlitz erhalten.

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Den Besuchern stehen am Landratsamt Zittau ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Für die Behörde ist das ein wichtiger Aspekt für den Standort am Stadtrand. Foto: Steffen Linke

Aufgrund des Umzuges der Bauaufsicht vom Salzhaus in die Hochwaldstraße sowie des Einzuges der Euroregion sei das Gebäude aber „nach wie vor sehr gut ausgelastet.“ Mit einer nächsten Erweiterung des Landratsamtes in Görlitz zu einem Campus sollen noch das Bauaufsichtsamt und Teile des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen aller Vorrausicht nach in den Jahren 2021, 2022 dorthin umziehen. In Zittau soll eine Etage vermietet werden.

Auf die immer wieder aufflammenden Diskussionen, dass die Behörden des Landratsamtes in die Stadtmitte von Zittau ziehen sollen, um das Zentrum zu beleben, antwortet Thomas Gampe: „Es erscheint unrealistisch, die noch verbleibenden Ämter in der Innenstadt unterzubringen, da für diese Größenordnung keine geeignete Immobilie zur Verfügung steht.“ Eine Verteilung auf mehrere Gebäude sei unwirtschaftlich, schon allein aufgrund der notwendigen EDV-technischen Anbindung. Hinzu kommt die günstige Parkplatzsituation an der Hochwaldstraße.

Nach Aussage von Thomas Gampe lässt sich auch die jüngst wieder ins Spiel gebrachte Mandaukaserne nicht für den genannten Betrag sanieren. „Wenn Zittau und der Interessent, den es wohl gibt, ein Konzept auf die Reihe bringen, in dem wir uns als Landkreis mit 2,75 Millionen Euro wiederfinden, können wir reden. Aber es muss bald passieren. Wir können mit unserem Bauvorhaben nicht mehr lange warten“, betont Landrat Bernd Lange.

Steffen Linke / 08.02.2017

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Kommentare zum Artikel "Landratsamt steht vor großer Verjüngungskur"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Gert W. Knop schrieb am

    Meine E-Mail an Herrn Thomas Gampe zum Bericht von Herrn Linke:

    „Landratsamt steht vor großer Verjüngungskur“

    Sehr geehrter Herr Gampe,

    mit Interesse las ich den Bericht von Steffen Linke im "Oberlausitzer-Kurier". Es ist mir allerdings unverständlich, dass die 'Verjüngungskur' der Zittauer Außenstelle 2,75 Millionen Euro kosten soll, wo doch Investitionen in den Erhalt historischer und leerstehende Gebäude viel sinnvoller und notwendiger wären, wie z.B. das ehemalige Finanzamt am Markt und der Leerstand in der Breite Straße (Uhreninsel).

    Einige Ämter könnten durchaus in Zittaus Innenstadt umziehen. Wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert, daher wäre es auch möglich einzelne Gebäude EDV-technisch zu vernetzen, was bestimmt keine 2,75 Millionen Euro kosten würde. Die Verlegung einiger Ämter nach Görlitz bedeutet wieder einen Nachteil für die Stadt Zittau. Auch kann man nicht mit Sicherheit sagen, dass eine Etage in den Gebäuden des Zittauer Landratsamtes vermietet werden kann. Eher zeigt sich hier ein neuer Leerstand an. Auch der Umzug der Bauaufsicht aus dem Salzhaus in die Hochwaldstraße bedeutet wieder einen neuen Leerstand im Salzhaus. Es ist mir unverständlich, dass hier ein Umzug erfolgt, wenn schließlich in einigen Jahren das Bauaufsichtsamt nach Görlitz umziehen sollten. 

    Sie haben vermutlich falsch verstanden, dass "alle" Behörden von der Hochwaldstraße in Zittaus Innenstadt umziehen sollen! Es geht hier nur um einige wie z.B. Sozialamt, Ausländeramt, Ordnungsamt und Gesundheitsamt. Vor allem der weite Weg zu Fuß aus der Innenstadt zum Sozialamt in der Hochwaldstraße ist seit Jahren eine Zumutung vor allem für ältere Zittauer Bürger und für Gehbehinderte. Nicht alle können sich den Bus dorthin leisten. Und der Hinweis auf zahlreiche Parkplätze in der Hochwaldstraße sind kaum ein erwähnenswertes Argument. Der Hinweis auf reichlich vorhandene Parkplätze dürfte für viele Besucher uninteressant sein, wenn kein Auto vorhanden ist.

    Auch die leerstehende ehemalige Baugewerkeschule, wo noch vor einiger Zeit die VHS-Dreiländereck untergebracht war, wäre sehr wohl als neuer Standort geeignet. Es ist unwahr also, dass, wie im Bericht von Herrn Linke zu erfahren ist, in Zittaus Innenstadt keine geeigneten Immobilien vorhanden wären.

    Es ist eher 'unwirtschaftlich' Millionen in eine Verjüngungskur der Gebäude in Zittaus Hochwaldstraße zu investieren, wo es wirtschaftlicher wäre Gelder für Immobilien in Zittaus Innenstadt bereit zu stellen.

    Nochmal: Es ist keine Rede davon, dass alle Ämter, die in der Hochwaldstraße untergebracht sind besser in die Innenstadt Zittaus umziehen sollten, Hier würde dies nur für einige gelten, wie bereits oben erwähnt. 

    Eine Sanierung sowie der Umzug aller Ämter in die Mandaukaserne ist ja vermutlich vom Tisch.

    Mit freundlichen Grüßen

    Gert W. Knop, Dipl.-Ing. (FH) i.R.

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