Abschied vom WochenKurier nach 35 Jahren

Dieses Bild gibt es nur noch wenige Wochen. Der Verlag des WochenKurier (auch roter Kurier genannt) gab die Einstellung des Anzeigenblattes bekannt. Foto: Redaktion
Oberlausitz. Nach 35 Jahren der lokalen Berichterstattung verabschiedet sich der WochenKurier zum 30. September 2025 aus der Medienlandschaft. Die Wochenkurier Lokalverlag GmbH & Co. KG sowie die Weigro GmbH stellen ihren Geschäftsbetrieb ein – ein Schritt, der nach intensiver Prüfung der wirtschaftlichen Lage unumgänglich wurde. Dies teilte der Verlag am Freitag offiziell mit.
Die Gründe für die Schließung sind vielschichtig: Hohe Verluste, strukturelle Herausforderungen und ein zunehmend schwieriger Wettbewerb im Verbreitungsgebiet machten eine Fortführung des Betriebs nicht mehr tragbar. Auch gesamtwirtschaftliche Entwicklungen wie steigende Kosten durch gesetzliche Vorgaben – etwa der erhöhte Mindestlohn – sowie ein rückläufiges Anzeigengeschäft im lokalen Printmarkt trugen zur Entscheidung bei.
Besonders betroffen sind die Menschen hinter dem Medium: 82 festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und rund 900 Zustellerinnen und Zusteller verlieren ihre Beschäftigung.
Trotz des Abschieds gibt es auch Lichtblicke: Der Druckbereich der DVH Weiss-Druck GmbH & Co. KG wird fortgeführt. Gespräche mit neuen Auftraggebern sind weit fortgeschritten und lassen auf eine positive Zukunft für den Standort hoffen.
Das Anzeigenblatt Wochenkurier geht auf eine Idee dreier Hoyerswerdaer zurück. Torsten Berge, Sascha Wende und Gabriela Priebe kontaktierten 1990 den Anzeigenblatterfahrenen Weißdruck-Verlag in Monschau und brachten zusammen ziemlich genau vor 35 Jahren die erste Ausgabe des Wochenspiegels heraus. Später wurde der Zeitungstitel in WochenKurier geändert. Zuletzt erschien der WochenKurier mit einer Auflage von über 800.000 Exemplaren im Süden Brandenburgs und in Ostsachsen. Hier auch im Verbreitungsgebiet von Oberlausitzer Kurier und Niederschlesischer Kurier (gelber Kurier).
Kommentare zum Artikel "Abschied vom WochenKurier nach 35 Jahren"
Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.
Lieber Wochenkurier,
im August habe ich gar nicht die Ankündigung der Einstellung der Zeitung zur Kenntnis genommen. Heute zeigt mir meine Frau die Zeitung - letzte Ausgabe....?!?!
Ich, nein wir (!!) bedauern das sehr! War doch in Ihrem Blatt einiges Regionales zu lesen und auch ein paar Meinungen zu Tagesproblemen geäußert, die nicht unbedingt dem Mainstream und staatlichen Wünschen/ Richtungen entsprachen. Aber - immer gesittet und sachlich, zum selber nachdenken anregend!
Das werde ich (wir!) nun sehr vermissen.
Allen (ehemaligen) Mitstreitern wünschen wir persönlich alles erdenklich Gute!
Hallo liebe Kollegen,
das erste Anzeigenblatt in der Lausitz war der Lausitzer Anzeiger (Elbe-Elster-Markt). Der wurde vom Wochenkurier als Entscheidung des damaligen Gesellschafters (Saarbrücker Zeitung) abgelöst.
Nach vielfältigem Hin und Her wird diese Anzeigenzeitung jetzt eingestellt.
Das tut mir leid, aber so ist der Lauf der Dinge. Weitere Titel werden folgen.
Beste Grüße
Jürgen Kassin