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LKA warnt vor neuer Masche

LKA warnt vor neuer Masche

Das LKA warnt, mit einer neuen Betrugsmasche bringen Betrüger vor allem lebensältere Menschen um ihr Vermögen. | Foto: Montage

Region. Das Landeskriminalamt (LKA) Sachsen ermittelt wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betruges zum Nachteil von älteren Menschen. Dabei gaben sich die Täter als Polizeibeamte oder verdeckte Ermittler aus und setzten lebensältere Menschen durch das Vorbringen falscher Tatsachen derartig unter Druck, dass diese ihr Vermögen, ihre aufgelösten Geldanlagen und Wertsachen den falschen Ermittlern zur Überprüfung oder sicheren Aufbewahrung übergaben.

Die Telefonate aus türkischen Call Centern mit den Geschädigten erfolgen teilweise täglich und über Monate, oft in den Abend- und Nachtstunden. Die Täter erlangen so das Vertrauen und erreichen letztlich, dass die Geschädigten ihre Konten/ Sparbücher, Geldanlagen auflösen, kündigen und das Geld zum Beispiel in Bankschließfächern zwischenlagern.
Bisher sind in diesem Verfahren sachsenweit mehr als sechzig Einzelhandlungen mit einem Gesamtschaden von fast zwei Millionen Euro erfasst. Auch in anderen Bundesländern werden ähnliche Verfahrenskomplexe bearbeitet – mit vergleichbar hohen Schadenssummen.

Trotz der offensiven Öffentlichkeitsarbeit versuchen es die Täter weiter mit dieser Masche zu landen. So gab sich in Dresden ein Täter als angeblicher Polizeibeamter „Martin Büchse“ bei einer 82-Jährigen aus und hinterfragte am Telefon deren Vermögensverhältnisse, da ihr Geld auf dem Konto in Gefahr sei. Sie sollte das Konto sofort kündigen, dass weitere würde er ihr noch erklären. Zum Glück durchschaute die Geschädigte das Vorhaben und verständigte die Polizei. Ende Juli rief ein angeblicher Polizeibeamter ein Rentnerehepaar in Dresden an und fordert diese auf, alle Vermögenswerte bereit zu legen. Die Dresdner gingen nicht darauf ein und das Gespräch wurde beendet.

Grundsätzlich empfiehlt das Landeskriminalamt:

  • Bei mysteriösen Anrufen informieren Sie umgehend die örtlich zuständige Polizei.
  • Die Polizei nutzt in keinster Weise die Notrufnummer 110, um mit Personen in Verbindung zu treten. Diese Rufnummer dient ausschließlich der Entgegennahme von Notrufen von Bürgern!
  • Besprechen Sie mysteriöse/ ungewöhnliche Anrufe mit Familienangehörigen oder Nachbarn!
  • Holen Sie sich Rat bei Verbraucherzentralen oder bei Ihrem Bankberater.
  • Kein Polizeibeamter wird Sie zur Auflösung Ihres Kontos oder von Sparverträgen auffordern, Ihre persönlichen Vermögensdaten am Telefon erfragen und Ihnen mitteilen, dass Ihr Geld auf der Sparkasse oder Bank nicht mehr sicher sei.
  • Kein Polizeibeamter wird bei Ihnen anrufen, sie über Verfahren oder verdeckte Polizeimaßnahmen informieren.
  • Vertrauen Sie nicht den angezeigten Telefonnummer auf Ihrem Telefon, wenn Sie diese nicht kennen bzw. Sie sich nicht sicher sind, ob diese korrekt ist.
  • Nutzen Sie nicht die Wahlwiederholung für einen Rückruf, sondern die Nummer der örtlichen Polizei aus dem Telefonbuch/ Internet. Noch besser ist ein persönlicher Besuch auf der Dienststelle.

Bereits geschädigte Opfer sollten unbedingt Anzeige erstatten. Wer es unterlässt, weil er sich schämt, auf die Betrüger hereingefallen zu sein, schützt unbewusst die Täter. Weitere Tathandlungen können nur verhindert werden, wenn es der Polizei gelingt zumindest Mittäter in Deutschland festnehmen zu können.

Redaktion / 16.08.2016

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Kommentare zum Artikel "LKA warnt vor neuer Masche"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. U. Weiß schrieb am

    Wir hatte gestern, 30.10.16, genau so einen Fall in der Familie: Anruf mit einer Telefonnummer xxx-110. Anrufer gab sich als Polizist aus und versuchte sich zu persönlichen Verhältnissen zu informieren. Telefonat wurde von unserer Seite abgebrochen. Heute bei der zuständigen Polizeibehöre angerufen und die Masche geschildert. Der Polizeibeamte hat die Schilderung lediglich (gelangtweilt) zur Kenntnis genommen und darauf hingewiesen, dass die Notrufnummer keinen anruft. Aber genau das ist doch die Masche! Keine weitere Aktionen durch die Polizei ... Na dann kann man sich das als Bürger auch sparen, die Polizei zu informieren, wenn eh nichts unternommen wird.

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