Löbauer Kinderhaus eröffnet nach Umbau
In den hellen freundlichen Räumen des Kinderhauses „Am Löbauer Berg“ eifern die Kinder den Bauarbeitern nach, spielen unter anderem mit Baufahrzeugen. | Foto: Steffen Linke
Löbau. Das Kinderhaus „Am Löbauer Berg“ in der Haydnstraße eröffnet am Mittwoch,
1. Juni, nach Abschluss des vierten Bauabschnitts. Löbaus Oberbürgermeister Dietmar Buchholz gibt dort um 14.30 Uhr den Startschuss für die Feierlichkeiten.
Der fünf Jahre alte Jason trägt auf dem Kopf einen gelben Bauarbeiterhelm und beschäftigt sich mit Legobausteinen. Der gleichaltrige Lenny ist mit Schweißerbrille, Hammer und Zange ausgestattet. Andere Jungen spielen mit Baufahrzeugen in den renovierten Zimmern. Der Funke ist bei den Kindern längst übergesprungen. Denn seit mehreren Jahren sind die Bauarbeiter im Kinderhaus „Am Löbauer Berg“ tätig.
Das sanierte Kinderhaus „Am Löbauer Berg“ wertet das Wohngebiet in Löbau Ost ganz erheblich auf. | Foto: Steffen Linke
So sind in der Vergangenheit unter anderem neue Fenster eingesetzt sowie die Fassade wärmegedämmt und neu gestaltet worden. Im mittlerweile vierten Bauabschnitt wurden zum Beispiel die Räume renoviert, die gesamte Elektroanlage und der Speiseaufzug im Kindergartenbereich erneuert, die Sanitäranlagen saniert und brandschutztechnisch alles instandgesetzt. „Jetzt ist alles tiptop“, freut sich die Leiterin des Kinderhauses „Am Löbauer Berg“, Annett Hölzer. Nach 32 Jahren seien die Fußböden durchgelaufen gewesen.
„Eine Sanierung der Einrichtung war dringend erforderlich“, fügt sie hinzu. Die Fördermittelzusage für den vierten Bauabschnitt sei ziemlich spät eingetroffen, „sodass es nach der Bauanlaufplanung im Oktober des vergangenen Jahres von heute auf morgen gleich losgegangen ist. Deshalb musste alles ganz schnell gehen. Die Kollegen und die Kinder haben bei dieser Mammutaufgabe super mitgezogen.“ Wer zu Hause mal ein Zimmer renoviert habe, wisse, welche Einschränkungen damit verbunden sind. „Bei uns betraf es gleich eine ganze Einrichtung“, betont sie.
Und wo gehobelt wird, da fallen nun einmal auch Späne. „Wir hatten jede Woche Baubesprechung und haben immer in Absprache mit den Firmen versucht, die etwas lauteren Arbeiten durchzuführen, wenn die Kinder außer Haus waren.“ Zwischendurch seien die Kindergarten- und Krippenkinder in den Hort gezogen, „weil bei uns ganze Wände herausgestemmt worden sind. Wir hatten aber immer das moderne ,Endprodukt' vor Augen.“
Die Vorzeichen stehen offensichtlich gut, dass Jason (links) und Lenny fleißige Bauarbeiter werden, wenn die beiden mal groß sind. | Foto: Steffen Linke
Der Umbau selbst sei in Absprache mit Erzieherinnen und Eltern unter dem Slogan „Unsere Kita wird neu und schön“ zum Thema gemacht worden. Die Kinder räumten sogar in kleinen Kisten die Zimmer mit aus. „Wir haben gemeinsam die Baumaßnahme mit Fotos vor, mitten und nach den Arbeiten und dem Umzug dokumentiert“, sagt die Leiterin. Die hellen Räume seien auch strukturell verändert worden. Zusätzlich gewonnene Entspannungsräume und Tobezimmer im Hort tragen zum Wohlfühleffekt bei Kindern und dem Personal bei. Natürlich habe es bei so einem in die „Jahre gekommenen Gebäude“ während der Bauphase auch mal Überraschungen gegeben, sagt sie.
Alle Beteiligten hätten aber immer nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. Die Gesamtkosten für die Investition betragen nach Angaben der Stadtverwaltung Löbau bisher 912.500 Euro. Davon flossen 356.250 Euro an Fördermitteln.
Die Leiterin selbst hat von ihren Hortkindern auch ein Herz mit der Aufschrift „Liebe Frau Hölzer, vielen Dank für die Umbaumaßnahmen“ bekommen.
„Ich sehe dieses Herz als Dankeschön für alle Handwerker und alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung Löbau an. Für die Kinder war es, als wenn sie von einem älteren Haus in ein neues einziehen“, sagt sie. Wenn Fördermittel fließen, soll in der Perspektive in einem fünften Bauabschnitt das komplette Außengelände neu gestaltet werden, vom Fußballfeld über den Spielplatz bis hin zu einem neuen Zaun.
Zur Zeit werden im Kinderhaus „Am Löbauer Berg“ 30 Krippenkinder, 100 Kindergartenkinder und 152 Hortkinder im Alter von zehn Monaten bis hin zur vierten Schulklasse betreut.
Zur Eröffnung nach der Umbaumaßnahme können sich alle Besucher Einblicke in die sanierte Einrichtung verschaffen. Die Kinder führen dazu ein kleines Programm auf. Danach gibt es auf allen Etagen verschiedene Angebote für die Kinder – ob musikalisch oder anderweitig kreativ. Schon am Vormittag feiern die Erzieherinnen mit den Mädchen und Jungen den Kindertag.