Marktplatz gleicht Schmuckstück
Im Zuge der Umgestaltung des Kamenzer Marktplatzes sind auch Ladesäulen für Elektroautos und E-Bikes installiert worden. Foto: Stadt Kamenz
Kamenz. Die Verkehrsfreigabe des neugestalteten Marktplatzes ist erfolgt, seit Montagvormittag rollt der Verkehr wieder ohne Einschränkungen. Zu dem feierlichen Akt mit Durchschneiden eines roten Bandes hatten sich zahlreiche geladene Gäste und Spontanbesucher eingefunden. Fast zeitgleich wurden die zuvor ausgefahrenen elektrischen Poller – wie von Geisterhand – in den Boden versenkt. Erst danach war der Marktbereich an dieser Stelle befahrbar.
Mit der Neugestaltung des Areals im Stadtzentrum entsprach das Rathaus dem Wunsch vieler Lessingstädter, den Platz zu beleben. Das machte auch Oberbürgermeister Roland Dantz in seiner Ansprache deutlich. In dieser erwähnte er alle Beteiligten im Vorfeld der Planung. Zahlreiche Beratungen und Abstimmungen unter anderem mit Einwohnern, mit den Gewerbetreibenden am Markt, der City-Initiative, dem städtischen City-Management, dem Forstfestkomitee, dem Landesamt für Denkmalpflege und in den Fraktionen und Ausschüssen haben zu einem Resultat geführt, das sich nach Auffassung der Stadtverwaltung sehen lassen kann. Gleichfalls dankte er den beteiligten Firmen, die überwiegend aus Kamenz und dem Umland kamen. Der Marktplatz, der seine neue Schönheit im Frühjahr mit dem Blühen der Bäume noch stärker entfalten wird, steht damit für mehrere Innovationen.
Ziel der Neugestaltung ist nach Auskunft von Rathaussprecher Thomas Käppler die funktionale Aufwertung des Marktplatzes mit der Optimierung der Verkehrssituation und Erhöhung der Aufenthalts- und Erlebnisqualität unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer und städtebaulicher Aspekte. „Mit behutsamen Eingriffen wurde eine bessere Gliederung der einzelnen Nutzungsbereiche geschaffen, wobei prinzipiell das Erscheinungsbild des Marktplatzes erhalten bleibt“, fügte er hinzu. Die Verkehrs- und Ruhebereiche wurden optisch durch die Verlegung von Leitsteinen voneinander getrennt. Im Bereich der geplanten Querungen ließ die Verwaltung die Gehwegeinfassungen absenken und für sehbehinderte und blinde Menschen ein Leitsystem einbauen. Zur Verbesserung der Aufenthaltsfunktion sollen die Kamenzer und deren Gäste künftig 13 Bänke und fünf so genannte Einzelsitzer an Ort und Stelle vorfinden.
Um den Markt zu begrünen, wurden sieben Blaseneschen gepflanzt. Zudem zieren künftig zwei Kupferfelsenbirnbäume den Andreasbrunnen. Drei weitere Gehölze werden im kommenden Frühjahr in Pflanzkübeln gegenüber der Apotheke aufgestellt.
Weiterhin wurde die gesamte Pumpentechnik am Andreasbrunnen erneuert und durch drei Sprudel in der neuen Wasserrinne ergänzt. Zur Durchführung des Wochenmarktes und Abtrennung der Verkehrs- und Aufenthaltsbereiche ließen die Verantwortlichen herausnehmbare und versenkbare Poller installieren. Das bedeutet, dass der Wochenmarkt jeweils donnerstags auf den Marktplatz zurückkehrt.
Die vorhandene Beleuchtung wurde mit Ausnahme der Leuchtenkörper erneuert und durch Bodenstrahler in den Pflanzgruben ergänzt. Die historischen Altstadtleuchten wurden aufgearbeitet und auf LED-Leuchtmittel umgerüstet. Mit der Errichtung von Ladestationen für E-Bikes (acht Lademöglichkeiten) und für Elektroautos (zwei Ladestationen in einer Säule) wurden im Hinblick auf die Elektromobilität auf dem Marktplatz Akzente gesetzt.
