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Nach Wasserdrama: Welle der Hilfsbereitschaft angelaufen

Nach Wasserdrama: Welle der Hilfsbereitschaft angelaufen

Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte: Tagesmutti Claudia Leimer ist dankbar für die Unterstützung von Bärbel Fritsche (r.) und 30 weiteren Senioren der Kirchgemeinde Bautzen-Gesundbrunnen.

Bautzen. „Vielen lieben Dank für eure Anteilnahme, die lieben Worte und das gespendete Spielzeug. Die kleinen Krümel werden sich sehr freuen“, mit dieser Botschaft hat sich wenige Tage nach dem Wasserdesaster in einem Plattenbaublock an der Kepler-Straße Tagesmutti Claudia Leimer an die zahlreichen Menschen gewandt, die ihr nicht nur bei Facebook Unterstützung anboten. Am Mittwoch bekam die 38-Jährige von den Senioren der Ev.-Luth. Kirchgemeinde Bautzen-Gesundbrunnen eine Zuwendung in Höhe von 90 Euro überreicht, damit sie möglichst schon bald wieder ihre fünf Schützlinge am vertrauten Ort umsorgen und betreuen kann. „Es ist nicht viel, aber es soll Ihnen ein Stück weit helfen“, sagte Bärbel Fritsche, die die Spendenaktion innerhalb kürzester Zeit angeschoben hatte und die weiß, wie es ist, wenn ein Rohr platzt.

Auch bei ihr drückte schon einmal Wasser durch den Badspiegel. Die 74-Jährige und ihre Familie legten noch einen zweistelligen Betrag oben drauf. „Am Tag, als das Drama geschah, saß ich auf meinem Balkon, um zu frühstücken. Mit einem Mal hörte ich ein Dröhnen, wobei ich zunächst davon ausging, dass wieder jemand den Rasen mähte. Dann aber sah ich, wie Mobiliar aus dem Haus getragen wurde und die Feuerwehr Wasser absaugte. Als ich wenige Tage später Frau Leimer begegnete und sie mir von dem Schadensereignis erzählte, war für mich klar, dass ihr geholfen werden muss.“

Der Tagesmutter zufolge war am frühen Mittwochmorgen vergangener Woche unbemerkt ein Wasserrohr, das direkt unter der Kinderwohnung verläuft, aufgrund einer fehlenden Schelle gebrochen.
Durch den Schacht zwischen Bad und Küche sei das kühle Nass in die Wohnung geströmt. „Leider können wir dadurch unsere schönen Räumlichkeiten in den nächsten Wochen oder auch Monaten nicht nutzen.“

Binnen kürzester Zeit zog die Tagesmutti daher in eine Interimsbleibe an der Feuerwache am Gesundbrunnenring. Diese wurde in Windeseile gereinigt und gemalert. Eine Spedition sei so spontan eingesprungen, um den Möbeltransport zu übernehmen. „In unserer Kinderwohnung müssen erst einmal alle Fußbodenbeläge raus. Zudem läuft ein Trockengerät Tag und Nacht.“

Der Bautzenerin zufolge können die damals im Einsatz befindlichen Feuerwehrkameraden bestätigen, dass die fehlende Schelle für den Wasserrohrbruch verantwortlich war. Das ist ihr auch sehr wichtig. „Vor Ort hatte eine Mitarbeiterin des Vermieters zunächst behauptet, dass es nicht dessen Problem und ich selbst für den entstandenen Schaden meiner privaten Sachen zuständig wäre. Laut meiner Versicherungsvertreterin ist das aber ein Haftpflichtschaden, für den der Vermieter aufkommen muss.“ Inzwischen habe der sich äußerst kooperativ gezeigt. Vorstandsfrau Sandra Thiel verwies in diesem Zusammenhang darauf, dass seitens des Wohnungsbauunternehmens zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussagen getroffen werden können. „Wir befinden uns derzeit noch in einem laufenden Versicherungsverfahren.“

„Ich hoffe wirklich sehr, dass wir ganz bald wieder in unsere schöne Wohnung zurückkehren können und uns finanzielle Hilfe für die Neuanschaffung der aufgequollenen Möbel zugesichert wird“, betonte noch einmal Claudia Leimer. „Es geht hier schließlich um die Betreuung von fünf kleinen Kindern und um meine Existenzgrundlage, die hier gefährdet wurde.“ Für kommenden Montag sei ein gemeinsames Gespräch bei der Bautzener WBG Einheit angesetzt worden.

Roland Kaiser / 22.06.2018

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