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Neubau versöhnt Tradition und Moderne

Neubau versöhnt Tradition und Moderne

Der 100jährige Werner Geißler vollführte die obligatorischen drei Hammerschläge, umrahmt vom Landrats-Beigeordneten Udo Witschas (li.) und Oberbürgermeister Roland Dantz.

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Die Grundsteinlegung für den Erweiterungsbau des Lessinggymnasiums hat jetzt stattgefunden, obwohl der Baufortschritt fast schon ein Richtfest nahe legt.

Auf Kamenz’ wichtigster Baustelle ist jetzt ein bedeutender Meilenstein erreicht worden. Der Weg dahin war weit und steinig.

Kamenz. Am Erweiterungsbau des Kamenzer Lessinggymnasiums ist die Grundsteinlegung erfolgt. Und das, obwohl der Baufortschritt eher ein Richtfest nahe legen würde. „Der ursprünglich vorgesehene Termin musste aufgrund der Corona-Situation verschoben werden“, so der für Schulen zuständige Beigeordnete des Landrates, Udo Witschas. Das Richtfest, so versichert er Augen zwinkernd, werde man dennoch nicht ausfallen lassen.
Mit Gesamtbaukosten in Höhe von 25,5 Millionen Euro stellt die Erweiterung des Gymnasiums derzeit die umfangreichste Hochbaumaßnahme des Landkreises Bautzen und auch die größte Baustelle in der Stadt Kamenz dar. Lange genug ist darum gerungen worden: „Dank der Beharrlichkeit vieler Unterstützer, der geschlossenen Haltung des Kamenzer Stadtrates und der für diese wahrlich historische Aufgabe gewährten Unterstützung durch den Freistaat Sachsen sowie der letztendlich fördernden Haltung des Kreistages war es möglich, diesen Schritt zu gehen“, formuliert es der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz aus heutiger Sicht. Eine ähnliche Weitsicht, wie sie die Stadtväter vor 111 Jahren mit der Entscheidung zum Bau des Gymnasiums an der Henselstraße an den Tag legten, präge auch die jüngeren Beschlüsse. Dies betont Dantz vor allem mit Blick darauf, dass die Stadtbibliothek in den Neubau integriert wird. Damit werden gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einerseits erhält die städtische Einrichtung ihr bereits seit langem ersehntes zeitgemäßes Domizil, und das Bauvorhaben gewinnt eine soziale Komponente, was die Fördermöglichkeiten erheblich erweiterte. 

Landrat Michael Harig, der aus dem Urlaub ein Grußwort an die Festgesellschaft richtete, erklärt: „Der Weg, der vor der Grundsteinlegung lag, hat die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis im Lessingschen Sinne Kraft und Nerven gekostet.“ Viele Entscheidungen galt es abzuwägen, bestehende Planungen zu verändern, Finanzmittel „in einer Größenordnung bereitzustellen, die auch für den investitionsfreudigen Landkreis Bautzen nicht alltäglich sind.“ 

Auf 3,6 Millionen Euro beläuft sich der Eigenanteil des Kreises als Schulträger des Gymnasiums, 2,8 Millionen Euro steuert die Stadt Kamenz bei. Die Fördermittel belaufen sich auf 19,1 Millionen Euro. Grund genug für den Landrat, sich auch beim Freistaat Sachsen zu bedanken, denn: „Ohne die millionenschwere Förderung wäre das Projekt nicht zu stemmen.“ Zumal ja parallel auch die Sanierung der 2. Oberschule erfolgt, was noch einmal knapp 15 Millionen Euro beansprucht. 40 Millionen Euro werden also derzeit in die Weiterentwicklung der Kamenzer Bildungslandschaft investiert. „Das Vorhaben rettet nicht nur die Lessingschule, sondern versöhnt auch die Moderne mit der traditionellen Bausubstanz und schafft einen Schulcampus, der seinesgleichen in der Region sucht“, so der Landrat abschließend. Einer, der sich ganz besonders darüber freut, ist Werner Geißler. Der 100-jährige Kamenzer war sein ganzes Leben lang mit dem Lessinggymnasium verbunden: Erst als Schüler, dann als Lehrer und nun als aufmerksamer Beobachter des Zeitgeschehens. „Mögen hieraus noch viele kluge Köpfe hervorgehen“, sagte er, als er gemeinsam mit Udo Witschas und Roland Dantz die obligatorischen drei Hammerschläge auf die Bodenplatte vollführte.

Uwe Menschner / 04.10.2020

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