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Plattenbauviertel bekommt neuen Eigentümer

Plattenbauviertel bekommt neuen Eigentümer

Das Plattenbauviertel in Königswartha: Nicht alle Blöcke konnten bisher einer Sanierungskur unterzogen werden. Im Zuge des Verkaufs an eine Immobiliengesellschaft aus Jena setzt die Gemeinde auf eine nachhaltige Entwicklung des Wohngebietes. Foto: Archiv

Königswartha. Die Würfel sind gefallen: Voraussichtlich im Laufe des ersten Quartals 2021 wird die Wohnbau Königswartha GmbH von einer Immobiliengesellschaft mit Sitz im thüringischen Jena übernommen. Der Gemeinderat gab in seiner jüngsten Sitzung Bürgermeister Swen Nowotny grünes Licht, um die letzten Weichen dafür zu stellen. Für das finanziell angeschlagene, kommunale Unternehmen sollen rund 2,75 Millionen Euro fließen, wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht. Der Käufer verpflichte sich zudem, die miterworbenen Immobilien innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht weiterzuveräußern. Zum Bestand zählen 223 teilsanierte und 177 unsanierte Einheiten im Plattenbau. Hinzukommen 27 sanierte Altbauwohnungen.

Jochen Voigt, Geschäftsführer der SIVG Saale-Immobilienverwaltung GmbH, versicherte auf Anfrage unserer Zeitung, dass der Mieterschutz auch fortan Bestand habe. Zudem sagte er: „Wir haben auch keine Pläne, sogenannte Luxussanierungen durchzuführen. Unsere Planung sieht vor, modernen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und anzubieten. Unser Ziel ist es, Mieter zu akquirieren, die aus den umliegenden kleinen Gemeinden kommen, um in Königswartha die bessere Infrastruktur wie Schulen und Ärzte in Anspruch zu nehmen.“ Aber auch Menschen aus den größeren Städten wie Bautzen und Kamenz heißen die neuen Eigentümer willkommen, um, wie Jochen Voigt meint, in der schönen, grünen und freundlichen Gemeinde Königswartha zu leben.

Bürgermeister Swen Nowotny zeigte sich erleichtert darüber, dass nach zweijährigem Ringen um einen Verkauf der Wohnbau nun endlich eine „annehmbare“ Lösung gefunden wurde. „Grundsätzlich halte ich dies für eine große Chance für unsere Gemeinde, die Mieter und Eigentümer am Standort. Da der Investor sich gerade auf solche Standorte wie in Königswartha spezialisiert hat und an vergleichbaren Orten bewiesen hat, dass er solche Projekte zur Zufriedenheit aller umsetzen kann, bin ich optimistisch, dass dies auch bei uns gelingt.“ Selbst die Verwaltung der Wohnbau durch die Versorgungs GmbH soll weiterhin Bestand haben. „Wir werden ebenfalls einen Dienstleistungsvertrag mit dieser kommunalen Gesellschaft abschließen, sodass die Arbeitsplätze erhalten bleiben“, versicherte wiederum Jochen Voigt.

Schon 2018 hatte der damalige Gemeinderat einen Verkauf des Wohnungsbauunternehmens per Beschluss in die Wege geleitet. Das konnte aufgrund seiner finanziellen Lage eine weitere Sanierung des Königswarthaer Plattenbauviertels nicht in Angriff nehmen. Daraufhin drohte dort ein zunehmender Leerstand. Mit der Veräußerung an die aus Thüringen stammende Immobiliengesellschaft sei nunmehr eine nachhaltige Bewirtschaftung des Immobilienbestandes möglich, hieß es vonseiten der Gemeinde.

Roland Kaiser / 29.11.2020

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