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Rendezvous im Rendezvous: Alt-DJ’s treffen auf Alt-Technik

Rendezvous im Rendezvous: Alt-DJ’s treffen auf Alt-Technik

Mitorganisator Harry Weiss hatte seine Schätze mit ins Rendezvous gebracht: alte Licht und Tontechnik. Viele der anwesenden DJ´s hatten einst selbst diese starken Stücke im Gebrauch.

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Bekannte Gesichter in Bautzener Tanztempeln und darüber hinaus: Jörg Zoch (l., Rema-Diskothek), Ulrike Biebrach (m. , UNB und Organisatorin des Treffens) und Günter Zaunick (r., Kondor).

„Staatlich geprüfte Schallplattenunterhalter“ wurden sie offiziell genannt, obwohl die wenigsten von ihnen mit Schallplatten arbeiteten. Vielmehr gehörten Spulentonbänder und Musikkassetten zu ihrem Handwerkszeug.

Region. Schon zu DDR-Zeiten war die Tanzbar Rendezvous in Bautzen ein angesagter Veranstaltungsort. So passte es, dass das zweite Treffen ehemaliger Diskotheker am Mittwoch dieser Woche in diesem Lokal stattfand. Kamen zum ersten Treffen ausschließlich Diskjockeys aus dem Raum Bautzen, komplettierten die Neuauflage Ehemalige aus dem Raum Bischofswerda und Kamenz. Zu bekannten Bautzener Formationen (u.a. Kondor, UNB, Komet, Atlantis, Dampf) gesellten sich wohlklingende Namen wie Sunshine, Schiebocks Musikshow, Discosound 85, Rockbox und viele andere.
Unter dem Motto „Zeitreise zur alten Tontechnik“ organisierten Ulrike Biebrach (ehemals UNB) und Harry Weiss (audiotronic Veranstaltungstechnik) einen unterhaltsamen Abend. Erinnerungen kamen nicht nur beim Anschauen zahlreicher technischer Raritäten auf. Zu bestaunen gab es alte Tonbandgeräte, Mikrofone, Mischpulte und Verstärker, mit denen einige Anwesende selbst durch die Tanztempel tourten.

In der DDR war auch Veranstaltungstechnik Mangelware. Wer keine D-Mark besaß, musste kreativ sein. Nicht selten kamen Autoscheinwerfer und selbst geklebte Spiegelkugeln zum Einsatz. Erfahrene Tüftler vertrieben Lautsprecher und Verstärker der Marke „Eigenbau“.

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Harry Weiss (l., audiotronic) im Austausch mit Heiko Grundmann (2. v. l., D&H Disco), Thomas Jentsch (2. v. r.) und Hansi Sachse (r.)

Eine lockere Videoprojektion offenbarte den ein oder anderen Schnappschuss aus längst vergangenen Tagen, mit anderen Frisuren und Kleidungsstilen. Die Abgelichteten hatten die Lacher auf ihrer Seite.
Um in der DDR als Schallplattenunterhalter auftreten zu dürfen, musste man einen einjährigen Lehrgang mit theoretischen und praktischen Einheiten absolvieren. Erst im Anschluss konnte man vor einer Prüfungskommission eine Einstufung absolvieren. Bei dieser entschied sich, in welche Leistungsstufe man auftreten durfte und welche Gage der Veranstalter zu zahlen hatte. 

Viele Diskotheker unterhielten ihr Publikum nicht nur mit Musik, sondern glänzten mit Spielrunden, Programmeinlagen und Moderationen. Einige der Anwesenden noch heute.

Redaktion / 12.05.2023

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