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Schon sehr zeitig „himmlische Gefühle“

Schon sehr zeitig „himmlische Gefühle“

Alfred Simm schlüpfte in den vergangenen Jahren in der Advents- und Weihnachtszeit in die Rollen des Nikolaus und des Weihnachtsmanns – auch bei der Zittauer Schmalspurbahn. Foto: Mario England

Jeder verbringt die Advents- und Weihnachtszeit ganz individuell nach seinen eigenen Vorstellungen. Bei Alfred Simm, langjähriger Vorsitzender des Vereins Ostsächsische Eisenbahnfreunde e.V. und freier Mitarbeiter sowie Kultschaffner bei der Sächsisch Oberlausitzer Eisenbahngesellschaft mbH, stellen sich die „himmlischen Gefühle“ schon sehr zeitig ein.

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Alfred Simm war hier als Weihnachtsmann in himmlischer Begleitung mit einem Engel unterwegs. Foto: Stadtverwaltung Löbau

Löbau/Zittau. In der Regel erhält der 66-Jährige im November die ersten Anfragen für seine Einsätze als Weihnachtsmann. „Ich bin in den vergangenen Jahren unter anderem mehrmals privat oder auch bei Betriebsfeiern in diese Rolle geschlüpft. Das macht mir sehr viel Spaß und bildet, auch wenn die Kinder zunehmend immer weniger Gedichte und Lieder vortragen.“

Alfred Simm schmückt, wenn es seine Zeit erlaubt, zum Totensonntag sein „privates Reich“ weihnachtlich aus, damit ab Montag danach der Schwibbogen leuchten kann. „Eine Stunde benötige ich dabei, um die Herrnhuter Sterne aufzuhängen“, berichtet er. Seine drei Kinder sowie seine fünf Enkel im Alter von zwei bis 17 Jahren unterstützen ihn dabei tatkräftig.

Ab Ende November schaut sich Alfred Simm nach einem Weihnachtsbaum um – aber nur, wenn es sich lohnt, einen aufzustellen, betont er. „Bisher habe ich immer ein passendes Exemplar gefunden. Wegen der Nachhaltigkeit bin ich da auch sehr kompromissbereit“, fügt er hinzu.

Für seine Enkelkinder schaut sich Alfred Simm quasi über das gesamte Jahr hinweg nach Weihnachtsgeschenken um: „Ich nutze die Gelegenheit dazu, wenn ich auf Messen unterwegs bin. Dieses Jahr war die ,Reisezeit’ aber aufgrund von Corona für mich ab 2. März vorbei. So werden es 2020 Silbermünzen der Bundesbank werden.“ Weihnachtsgeschenke müssen bei ihm jedenfalls von Herzen kommen, sollen überraschen und sinnvoll sein.

Alfred Simm genießt an den Feiertagen zu Weihnachten die Ruhe und Besinnung im Kreis der Familie, wenn es die Umstände zulassen. „Ich plane langfristig meine Tätigkeiten, kaufe rechtzeitig ein, um nicht in den sinnlosen Ansturm kurz davor zu geraten“, sagt er.

In den vergangenen Jahren hat Alfred Simm an Heiligabend von 14.00 bis 18.00 Uhr als Weihnachtsmann Kinder mit Geschenken beglückt      und danach ein Abendessen in gemütlicher Atmosphäre genossen. Da seine großen Kinder und damit die Enkel durch die Entwicklung der 90er Jahre aus der Region „vertrieben“ wurden, geht die Bescherung jedes Jahr anders über die Bühne. An sein schönstes Geschenk als Kind zu Weihnachten kann er sich noch gut erinnern. „Mit fünf Jahren wäre ich fast gestorben, da sich die Nierenschmerzen – wegen denen ich im Krankenhaus war     – als geplatzter Blinddarm herausstellten. Danach fragten mich alle, was ich mir zu Weihnachten wünsche. Ich sagte zu allen: Die Blechfeuerwehr mit Drehleiter, die bei Spielwaren Langenfeld im Schaufenster steht. Ich bekam sie drei Mal und war überglücklich.“

Und er fährt fort: „Als wir das erste Weihnachten nach der Scheidung mit meiner jüngsten Tochter allein gefeiert haben, erhielt ich von ihr Ingwerstäbchen mit Bitterschokolade überzogen in einer Blechdampflokschachtel. Die Dampflok war klar und die Süßigkeit meine absolute Nummer 1.“ Das Kind hatte sich zu seiner Freude richtig Gedanken über das Geschenk gemacht.

An Heiligabend genießt Alfred Simm Pökelfleisch in schlesischer Fischsoße, mit Sauerkraut und Salzkartoffeln und an den Feiertagen Gans mit Rotkraut oder Rosenkohl. Der Chef kocht dabei selbst. Und inwieweit wirken sich die Schlemmereien bei ihm auf der Waage aus? „Ich habe in 15 Jahren etwa 40 Kilogramm Gewicht abgebaut. Das ist nicht einfach, um nicht zu sagen hart. Das geht nur mit bewusster Ernährung, Sport und Waage. Wenn Schlemmerstunden oder -tage anstehen, verzichte ich am besten vorher auf noch mehr“, antwortet er.

Anmerkung: Viele Weihnachtstraditionen wird es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie natürlich nur eingeschränkt geben.

Steffen Linke / 07.12.2020

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