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Schutz vor Schlamm

Schutz vor Schlamm

Auch am Wegweißer zum Großen Stein in Spitzkunnersdorf waren die Auswirkungen nach dem Unwetter am Sonntag, 14. Mai, deutlich zu spüren. Foto: privat

Heiner Haschke von der Arbeitsgruppe Landeskultur und Umweltschutz Leutersdorf hat sich jetzt dazu geäußert, wie Schlammlawinen in der Ortslage Spitzkunnersdorf künftig verhindert werden können.
 

Spitzkunnersdorf.  Ein schweres Unwetter mit bis zu 70 Liter Regen auf den Quadratmeter hatte am Sonntag, 14. Mai, dafür gesorgt, dass sich der sonst eher beschauliche Spitzkunnersdorfer Bach im Ort zu einem reißenden Strom verwandelte. Nach der Katastrophe befreiten viele betroffene Anwohner ihre Grundstücke vom Schlamm („Oberlausitzer Kurier“ berichtete).

In den vergangenen Jahren haben diese territorial eng begrenzten Katastrophen stark zugenommen, so Heiner Haschke. Spitzkunnersdorf befindet sich dazu noch in einer historisch entstandenen Trichterlage. Einstige Wiesenflächen und Feldraine seien in große Ackerflächen verwandelt worden, sagt er. Eine notwendige Grabenpflege sei kaum erfolgt. Auf solchen Hanglagen müssten laut Heiner Haschke dringend Sperrriegel mit dichtem Heckenbewuchs wie Schlehe, bzw. Hagebutte und Feldsteine eingebaut werden. Dahinter sollten seiner Meinung nach tiefe Abflussgräben angelegt werden, die letztendlich in Staubecken münden. Des Weiteren müsste laut Heiner Haschke eine Feldbestellung quer zur Hangneigung erfolgen. Auf solchen Flächen sollte auf einen Maisanbau gänzlich verzichtet werden. Starke Feldhecken sind außerdem Nist- und Brutplätze für Vogelarten und bieten dem Feldhasen natürliche Deckung, sagt er.

Biologische Schädlingsbekämpfung wird seiner Auffassung nach in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen: „Allein auf die Legende der blauen Steine zu bauen, die ein größeres Unglück vermeiden sollen, wird uns Oberlausitzern nicht weiterhelfen.“ Heiner Haschke sieht für seine Empfehlungen vor allem die Kommune und die Landwirte in der Pflicht.

Darüber hinaus müssten dafür Fördermittel beantragt werden. Wenn es dann um die Bepflanzung geht, richtet sich seine Bitte an die Spitzkunnersdorfer, mitzuhelfen.

Bereits in den 80er Jahren waren durch die Kulturbundortsgruppe Leutersdorf und die damalige Jagdgesellschaft Hecken an der Leutersdorfer Klingermühle gepflanzt worden. Sie verhinderten bisher den Bodenabtrag bei Starkniederschlägen und boten zahlreichen Tierarten Unterschlupf.

Steffen Linke / 29.05.2017

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