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Skiclub macht sich ein Stück weit unabhängiger

Skiclub macht sich ein Stück weit unabhängiger

Das neue Eingangsportal zum Sohlander Skiareal: Sponsoren, Vertreter des Skiclubs, der Bürgermeister der Gemeinde und andere namhafte Persönlichkeiten ließen sich vor diesem für ein Erinnerungsfoto ablichten. Foto: privat

Sohland/Spree. In den Reihen des Skiclubs Sohland herrscht in diesen Tagen ein Stück weit Erleichterung und große Dankbarkeit. Aufgrund mehrerer Sponsoren, die der Verein in den vergangenen Monaten für seine Kinder- und Jugendarbeit begeistern konnte, erhielt dieser die Möglichkeit, dem Nachwuchs das notwendige Equipment zur Ausübung des Sports zur Verfügung zu stellen. Davon profitieren 30 Mädchen und Jungen verschiedener Altersklassen.

„Pro Kind werden über 1.000 Euro benötigt unter anderem für Sprungski, Kleidung, Laufski und Schuhe“, umreißt Vereinssprecher Reiner Schwaar die Dimension, wie der Club den Eltern entgegenkommt. Doch dazu bedürfe es auch einer entsprechenden Unterstützung vonseiten finanzkräftiger Partner. Die hat der Verein mittlerweile gefunden. „Mit über 30 ortsansässigen und regionalen Unternehmen ließen sich Vereinbarungen schließen, um für die kommende Zeit den Trainings- und Wettkampfbetrieb sicherzustellen“, freut sich nicht nur der Marketingprofi. „Damit sind wir in Bezug auf unsere Finanzen aus fehlenden Einnahmen von nicht stattgefundenen Veranstaltungen unabhängiger geworden. Wesentlich beigetragen dazu hat auch der mit der Kreissparkasse Bautzen geschlossene Premiumsponsoringvertrag.“ Dieser regelt unter anderem die künftige Namensgebung des Skiareals auf dem Tännicht. Reiner Schwaar: „Sehr wichtig ist uns, dass wir als Verein, unabhängig vom Umfang der Leistungen, für jede Spende außerordentlich dankbar sind. Das wissen wir besonders zu schätzen, da ja an den Firmen die Auswirkungen von Corona sicherlich nicht spurlos vorübergehen.“ 

Trotz der großen Freude über das Erreichte macht das Vorstandsmitglied keinen Hehl daraus, dass auch er sich eine vereinsfreundlichere Politik in Sachsen wünscht. „Würde den ehrenamtlichen Gremien, egal welcher Art, schon von Hause aus eine angemessene finanzielle Grundausstattung zur Verfügung stehen, wäre vieles einfacher und auch machbarer. Bei der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung von Vereinen wäre das vielleicht auch nicht zu viel verlangt.“

Doch vielleicht können sich Bund und Land schon bald in einer anderen Angelegenheit erkenntlich zeigen. Die Gemeinde Sohland plant seit Längerem den Umbau einer am Skiareal gelegenen Turnhalle hin zu einer Einrichtung, die sich sowohl für touristische als auch sportliche Zwecke nutzen lässt. Ein entsprechender Projektantrag für eine mögliche Förderung umfasst eine Größenordnung von rund 2,1 Millionen Euro. Angedacht sind neben einer Sanierung des Gebäudes unter anderem zeitgemäße Sanitärräume, Schließfächer und digitale Wanderkarten. Zudem sollen in der Perspektive E-Bike-Ladesäulen vor Ort zu finden sein.

Bürgermeister Hagen Israel will nicht ausschließen, dass nach einer erfolgreichen Beantragung der Finanzspritze und der Ausschreibung der notwendigen Leistungen ein Baubeginn bereits im Frühjahr 2023 möglich wäre. Doch zuvor benötigt das Vorhaben noch grünes Licht vom Begleitausschuss, der im Lausitzer Revier in Kürze weitere Strukturwandelmaßnahmen auf den Weg bringen wird. Das Gremium tagt am morgigen Mittwoch. 

Indes sind Reiner Schwaar und seine Mitstreiter beim Skiclub trotz der Rückschläge während des ersten Förderdurchlaufs nach wie vor voll der Hoffnung, dass es diesmal mit der Zuwendung klappt. Denn auch sie kommen als Nutzer einer künftigen Mehrzweckhalle in Frage. „Mit dem Naherholungsgebiet Tännicht quasi vor der Haustür vieler Menschen und den damit verbundenen Möglichkeiten erfüllen wir die Anforderungen an ein förderfähiges Infrastrukturprojekt“, mutmaßt er. Die Kommune zumindest hat ihre Hausaufgaben schon erledigt, wie zu erfahren war. 

Roland Kaiser / 02.11.2021

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