Straßenausbau: Kreis greift zum letzten Mittel
Ein Fall für die Sanierer: Der Kreis will die Ortsdurchfahrt Großdubrau in Schuss bringen lassen und ausbauen. Fotos: RK
Entlang der Ortsverbindung Großdubrau – Quatitz führt künftig ein Radweg. Demnächst wird er für Pedalritter freigegeben.
Großdubrau. An der Fahrbahn nagt der Zahn der Zeit. Auf Hunderten Metern entlang der Ortsdurchfahrt müssen Passanten besondere Obacht walten lassen, sobald sie zu Fuß in die Ortsmitte möchten. In Großdubrau besteht Handlungsbedarf. Und das nicht erst seit diesem Jahr. Deshalb wollen Gemeinde und Landkreis die Straße nun endlich grundhaft ausbauen. Kein leichtes Unterfangen, wie Bürgermeister Lutz Mörbe im Gespräch mit dem Oberlausitzer Kurier verriet. „Da für die Baumaßnahme Grundstücksflächen benötigt werden, sind wir auf das Entgegenkommen der Eigentümer angewiesen“, sagte er. „Mit vielen konnten wir inzwischen Vereinbarungen erzielen. Jedoch nicht mit allen“, bedauert das Gemeindeoberhaupt. Dabei hat Lutz Mörbe durchaus Verständnis für die Bedenken der betroffenen Grundstücksbesitzer. „Wenn aber erst einmal die Straße ist, wie sie die Planungen vorsieht, werden die Menschen, so sind jedenfalls meine Erfahrungen, das Angebot auch dankend annehmen.“
Der Bürgermeister spielt damit auf den Radweg an, der im Zuge der Maßnahme ebenfalls entstehen soll – quasi als Verlängerung zu dem jüngst errichteten Asphaltband zwischen Quatitz und dem Ortseingang Großdubrau. „Damit schaffen wir mehr Sicherheit sowohl für kleine als auch große Radler.“
Um dieses Ziel zu erreichen, erwägt der Landkreis als Bauherr nunmehr ein Planfeststellungsverfahren einzuleiten. Nach Angaben Sprecherin des Landratsamtes soll diese im zweiten Quartal des kommenden Jahres starten. Gerechnet werde mit einer Verfahrensdauer von mindestens zwei Jahren. „Aufgrund von Schwierigkeiten im Grunderwerb wurde es notwendig“, bestätigte Dunja Reichelt. Für unsere Zeitung schaute sie in die Planungsunterlagen: „Während der Baumaßnahme in voraussichtlich sieben Bauabschnitten wird es zu Verkehrseinschränkungen, die jedoch das übliche Maß nicht überschreiten, und Vollsperrungen kommen. Eine großräumige Umleitung ist vorgesehen. Die Erreichbarkeit der Grundstücke wird – zumindest fußläufig – durchgehend gewährleistet.“
Betroffen ist ein rund 1,5 Kilometer langer Abschnitt, der seinen Anfang am Ortseingang nimmt, wenn man aus Richtung Quatitz kommt. Die Kostenschätzung beläuft sich aktuell auf 2,6 Millionen Euro.
Indes liegen für ein anderes Straßenbauvorhaben im Gemeindeamt bereits die Planungsunterlagen aus.
Noch bis zum 22. November dürfen die Bewohner von Sdier und Zschillichau ihre Einwände zum geplanten Ausbau der Bundesstraße B 156 äußern. Auch die Gemeinde selbst wird sich zu Wort melden. Die Verwaltung kritisiert beispielsweise die aktuelle Höhenlage der Asphaltpiste im Ortsteil Sdier, die eine Entwässerung und das Auffahren von Anwohnern erschwere. In der Vergangenheit sei die Straße Lage um Lage gewachsen, so Lutz Mörbe. Hingegen sieht der Bürgermeister für einen vorgesehenen Bushalt am Joergsberg in Zschillichau keine Notwendigkeit mehr.
Die Kommune beteiligt sich in punkto Beleuchtung und Gehwegbau an dem Vorhaben.
Vorsichtigen Schätzungen zufolge könnte es ab 2021 mit den Arbeiten losgehen.
Bis dahin bedarf es jedoch noch eines Planfeststellungsbeschlusses.