Zu Burgwällen in der Oberlausitz
Die Burgwallanlage auf dem Löbauer Berg ist eine der markanten prähistorischen Anlagen. Foto: Museum
Zittau. „Herrschaft, Macht & Schutz – Die Lausitzer Kultur (1400–500 v. Chr.) und ihre Burgen“: Zu diesem Thema spricht am 26. September, 17.00 Uhr, Friederike Koch-Heinrichs (Museum der Westlausitz) im Museum Franziskanerkloster.
Die ältesten Burganlagen in der Oberlausitz entstehen während der Blütezeit der Lausitzer Kultur zwischen dem 11. und 7. Jh. v. Chr. Sie gehören zu den wenigen vorgeschichtlichen Denkmalen, die heute noch im Gelände sichtbar sind: imposant und gewaltig wie die Ostroer Schanze, geografisch exponiert wie die Anlagen auf dem Oybin oder auf dem Schafberg bei Löbau, versteckt und geheimnisvoll wie der Wall von Kleinsaubenitz oder das „versunkene Schloss“ im Dubringer Moor. Fast 600 Jahre lang lässt sich die Entwicklung des vorgeschichtlichen Burgenbaus in der Oberlausitz verfolgen. Über die Jahrhunderte wechseln Baukonstruktion, Größe und Funktion, ändert sich das Interesse an den bevorzugten Geländebedingungen. Diese Veränderungen sind eng verzahnt mit der hiesigen Besiedlungsentwicklung und den überregionalen Einflüssen der damaligen Zeit. Auf Basis des aktuellen Forschungsstands lassen sich die Grundzüge der Lebens- und Vorstellungswelt vor 3000 Jahren aufzeigen, die gleichzeitig einen wichtiger Schlüssel zum Verständnis dieser ältesten Burgenbauphase in der Oberlausitz bilden.