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100 Hubschraubereinsätze für 360°-Lausche-Rundblick

100 Hubschraubereinsätze für 360°-Lausche-Rundblick

Bei einer Bauanlaufberatung auf der Lausche mit zuständigen Firmenvertretern sind vor wenigen Tagen die Weichen für den Fortgang der touristischen Baumaßnahme auf dem Gipfel gestellt worden. Foto: Gemeinde Großschönau

Ab dem 11. Mai werden die Arbeiten für die Aussichtsplattform auf der Lausche in Waltersdorf wieder aufgenommen. Der höchste Berg in der Oberlausitz knackt damit in der Perspektive die 800-Meter-Marke.

Waltersdorf. Nach einem langen Vorlauf war 2018 mit den Arbeiten zur Gestaltung des Lauschegipfels einschließlich dem Bau einer Aussichtsplattform begonnen worden. Zunächst musste der Technikraum für die Deutsche Funkturm GmbH umgebaut werden. Die Fundament- und Gründungsarbeiten für die Aussichtsplattform seien realisiert, Stützmauern instandgesetzt, der Treppenaufgang erneuert und das Dach der künftigen „Schutzhütte“ begrünt worden, berichtet Bürgermeister Frank Peuker. Auch die Aussichtsplattform auf dem ehemaligen Baudenkeller wurde neu gestaltet. Der Beton für das Fundament der Aussichtsplattform in einer Größenordnung von circa fast 50 Quadratmeter wurde per Hubschrauber von Waltersdorf auf die Lausche geflogen. Dafür waren immerhin 130 Flüge notwendig, erzählt das Gemeindeoberhaupt. Der Bauhof der Gemeinde Großschönau unterstützte die Baumaßnahme bei Transportarbeiten und Sicherungsleistungen.

Das Vorhaben sei 2019 etwas ins Stottern gekommen, weil sich die Prüfstatik für die Turmkonstruktion verzögerte, so Frank Peuker. Diese Prüfung sei die Voraussetzung für die Fertigung der Metallteile der Aussichtsplattform gewesen. Die Verzögerung war aufgrund der hohen Arbeitsbelastung und personeller Engpässe des Prüfbüros eingetreten. Die Prüfstatik lag erst im Frühherbst 2019 vor. Infolge der fortgeschrittenen Jahreszeit und der damit verbundenen Unabwägbarkeiten wurden die Bauarbeiten ins Jahr 2020 verschoben. In der Zwischenzeit ist nach weiteren Informationen des Bürgermeisters die Stahlkonstruktion für die Aussichtsplattform vorge-fertigt worden.

30 Tonnen Stahl werden auf den Gipfel geflogen

Im weiteren Verlauf wird zunächst das Material für die Aussichtsplattform zum Start- und Landeplatz gebracht. Ab dem 12. Mai sollen die Bauteile auf den Lauschegipfel geflogen werden. Für die circa 30 Tonnen Stahlbauteile sind über 100 Hubschraubereinsätze eingeplant. Vorsorglich sind auch zwei Reservetage vorgesehen, falls witterungsbedingt pausiert werden muss. „Wir gehen davon aus, dass die zuständige Fachfirma diesen Auftrag genauso zuverlässig und präzise erledigen wird, wie den Transport des Betons vor anderthalb Jahren“, sagt Frank Peuker. Danach wird ab dem 18. Mai beginnend die Montage der Aussichtsplattform in Angriff genommen.
Die Stahlkonstruktion wird mit vier Zentimeter starken Natursteinplatten aus Porphyr verkleidet. Diese ähneln in ihrer Optik dem heimischen Phonolithgestein. Der verbliebene ehemalige Schornstein wird ebenfalls verkleidet, sodass es ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Für diese Arbeiten sind circa anderthalb Monate geplant. In Abhängigkeit der Baufreiheit auf dem Gipfel sollen Mitte Juni die Arbeiten an einem zusätzlichen Mauerabschnitt beginnen. Voraussichtlich Ende Juni beginnt dann ein Bauunternehmen aus Zittau mit dem Ausbau der Schutzhütte. Abschließend soll der Lauschegipfel beschildert werden. „Sofern uns die Großwetterlage oder unvorhersehbare Ereignisse keinen Strich durch die Rechnung machen, die Arbeiten kontinuierlich durchgeführt werden können, soll das Vorhaben bis spätestens Mitte August 2020 abgeschlossen sein“, sagt er.
Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf circa 950.000 Euro brutto inklusive Baunebenkosten. Die Erhöhung gegenüber der früheren Kostenschätzung sei bedingt durch die konjunkturelle Lage in der Baubranche, gestiegene Materialkosten und der Erweiterung des Projektes, zum Beispiel durch eine weitere Trockenmauer, erklärt Frank Peuker.

Die Finanzierung erfolgt mit Unterstützung der Bundesrepublik und des Freistaates. Die Gemeinde Großschönau stellt einen Eigenanteil von circa 110.000 Euro.

Über Landeskrone, Jeschken und Schneekoppe

Den künftigen Blick vom Lauschegipfel beschreibt der Bürgermeister     mit den Worten phänomenal und fantastisch: „Von der Aussichtsplattform soll wieder der 360°-Rundblick möglich werden, von der Landeskrone über das Iser-, Riesengebirge, den Jeschkenkamm, das Zittauer und Lausitzer Gebirge, den Roll, die Bösige, die Kegelberge des Böhmischen Mittelgebirges, die Böhmische und Sächsische Schweiz, das Oberlausitzer Bergland bis hin zu den Königshainer Bergen, darin eingebettet zahlreiche Dörfer und Städte, die unser einmaliges Landschaftsbild zieren.“ Für das Betreten der Aussichtsplattform auf der Lausche wird laut Frank Peuker kein Eintrittsgeld erhoben.

Steffen Linke / 10.05.2020

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