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100-Meter-Bahn geht jetzt in Betrieb

100-Meter-Bahn geht jetzt in Betrieb

Vereinspräsident Dieter Raack tackert schon einmal zur Probe eine Zielscheibe an das für sie bestimmte Gestänge.

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Die Vereinsmitglieder Peter Nowottne (vorn) und Bernd Hauck verpassten dem Zielbunker noch eine Lasur.

Auf der Schießsportanlage der Schützengesellschaft Kamenz kann jetzt auch über die Langdistanz geschossen werden. Und noch etwas Wichtiges wurde neu gebaut.

Kamenz. Auf der Schießsportanlage der Schützengesellschaft Kamenz ist in der vergangenen Woche die reaktivierte 100-Meter-Bahn in Betrieb genommen worden. Von einer „Einweihung“ möchte Vereinspräsident Dieter Raack nicht sprechen, denn: „Da gehört noch ein bisschen mehr dazu.“ Doch es ist gerade nicht die Zeit für große öffentliche Feiern, weshalb der „Bahnhof“ ein wenig kleiner ausfiel, als es vielleicht unter anderen Umständen der Fall gewesen wäre. „Wir wollen die Einweihung nachholen, wenn wir das 30-jährige Vereinsjubiläum feiern“, so Präsident Dieter Raack. Denn auch diese eigentlich für 2020 geplante Zeremonie fiel Corona zum Opfer.

Sicherheit steht an erster Stelle

Doch genug davon. Denn schließlich steht bei einem solchen Ereignis – ganz gleich ob im großen oder im kleinen Rahmen – das Geschaffene im Vordergrund. Und das kann sich sehen lassen: Zwei Schießbahnen, auf denen die Sportler ihre Fähigkeiten an der Langwaffe überprüfen und trainieren können.
Dies geschieht von einem neu errichteten Schießstand aus, auf dem die Schützen die Möglichkeit haben, die Waffe abzustützen – „später wollen wir auch noch eine Pritsche für das Liegendschießen aufbauen“, so Dieter Raack. Für größtmögliche Sicherheit sorgt ein Schießkanal, der größere Abweichungen von der „normalen“ Schussbahn auf den ersten Metern verhindert und dafür sorgt, dass auch Irrläufer keinen größeren Schaden anrichten können. „Beim Schießen mit dem Karabiner entsteht ein deutlich spürbarer Rückstoß“, weiß Dieter Raack. „Dieser kann bei weniger geübten Schützen zum Verreißen der Waffe führen.“ Auch der Lärmpegel wird durch den Kanal reduziert.

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Der Schießkanal am Anfang der 100-Meter-Bahn erhöht die Sicherheit am Schießstand und reduziert den Lärm.

Im Zielbereich befindet sich ein mit Sand gefüllter Bunker, dessen Holzkonstruktion mit Stahl verstärkt ist. Dem Sand ist ein Mittel zugesetzt, welches das Gefrieren verhindert. In der Folge soll jetzt noch eine Bahn für das Bogenschießen entstehen.

Die jetzt neu vorhandene 100-Meter-Bahn eignet sich aufgrund ihrer Beschaffenheit nur bedingt dafür. „Wir wollen dann auch noch einmal die Werbetrommel rühren, denn durch das Schießen mit Pfeil und Bogen erhoffen wir uns einen Zulauf jüngerer Mitglieder“, so Dieter Raack.

Gute Nachbarschaft mit der Polizei

Generell ist er mit dem Zulauf zufrieden: „Zu- und Abgänge halten sich die Waage, derzeit haben wir 136 Mitglieder.“ Von denen einige, vor allem ältere, in den letzten Tagen häufig auf der Schießsportanlage anzutreffen waren, um anstehende Arbeiten – wo dies möglich war – in Eigenleistung auszuführen. So erhielt die Holzkonstruktion des Zielbunkers eine Lasur, um sie wetterfest zu machen. Und auch auf dem Dach des ebenfalls neu entstandenen Vereinsgebäudes herrschte ein reges Kommen und Gehen. „Wir teilen uns die Anlage quasi mit der sächsischen Polizei“, erklärt der Präsident.

Die Polizeihochschule Bautzen/Rothenburg nutzt vor allem die 25-Meter-Bahn für die Ausbildung ihrer Studenten. Im Gegenzug hatte der Verein bislang seine Räume in einem Gebäude des Freistaates. Dieses soll jedoch abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. „Deshalb müssen auch wir neu bauen“, so Dieter Raack. Das neue Vereinsdomizil soll ab dem November bezogen und dann auch – für eine Übergangszeit – von der Polizei mitgenutzt werden. Wenn das keine gute Nachbarschaft ist ...

Den ursprünglich gesetzten Kostenrahmen konnte die Schützengesellschaft allerdings nicht einhalten – „der bürokratische Aufwand erwies sich doch als höher, als ursprünglich angenommen“, wie Präsident Dieter Raack begründet. Die Arbeiten am neuen Schießstand mussten zwingend von Fachfirmen ausgeführt werden, die Möglichkeit, durch Eigenleistungen die Kosten zu reduzieren, hielt sich da in Grenzen. Ob es eine Nachförderung gibt, ist noch nicht abschließend geklärt; „der Landtagsabgeordnete Aloysius Mikwauschk, der uns auch bisher schon unterstützt hat, will sich dafür einsetzen.“

Uwe Menschner / 31.10.2020

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