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Ablehnung für Steinbruchpläne

Ablehnung für Steinbruchpläne

Die Pläne für den Aufbau einer Feinsplittanlage im Steinbruch Bernbruch stoßen auf Ablehnung.

Bernbruch/Brauna. Der geplante Aufbau einer Feinsplittanlage im Grauwackesteinbruch Bernbruch der Natursteinwerke Weiland GmbH stößt in den umliegenden Kamenzer Stadtteilen auf Skepsis. So haben die Ortschaftsräte von Bernbruch und Brauna jeweils ablehnende Stellungnahmen zu dem Vorhaben abgegeben. Auch der Bau- und Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates hat in seiner Beratung eine ursprünglich eher wohlwollend formulierte Stellungnahme um einen entsprechenden Passus ergänzt. So heißt es jetzt unter anderem: „Aufgrund der durch den Ortschaftsrat (Bernbruch, Anm. d. Red.) festgestellten Immissionsbelastungen durch Lärm und Staub und offensichtlicher Nichteinhaltung von Vorgaben bei der Betriebsführung des Steinbruchs wird eine Erweiterung des Rahmenbetriebsplanes nicht befürwortet.“

Im Protokoll des Ortschaftsrates Bernbruch heißt es dazu unter anderem: „Die Staub- und Lärmbelastung durch den Steinbruch ist jetzt schon eine Zumutung für die Bernbrucher Bürger, die das nicht nur beseitigen müssen, sondern auch einatmen.“ Und weiter: „Sprengungen werden nicht mehr in Intervallen durchgeführt. Es gibt nur noch eine starke Sprengung. Die Erschütterung ist so groß, das Dachziegel klappern. Es ist eine Frage der Zeit, wann die ersten Risse in Häusern zu sehen sein werden. Die Befülltrichter sind nicht mit Gummimatten ausgelegt, so wie es im Vergleich vor der 3. Kammer des Verwaltungsgericht Dresden gefordert wurde.“

Auch in der Ortschaft Brauna und hier insbesondere in der Ortslage Liebenau beklagen sich die Einwohner über die Auswirkungen des Steinbruchs. Laut dem Ortschaftsratsmitglied Jens Hoffmann „kommt es in Liebenau zu starken Erschütterungen, wenn im Steinbruch Sprengungen durchgeführt werden, sodass das Geschirr in den Schränken umfällt. Des weiteren kommt es bei einigen Häusern zu Rissbildungen, welche durch die Sprengungen verursacht werden. Es liegen Lärm-, Staub- und Schmutzbelastungen vor, welche die Einwohner von Liebenau ebenfalls belasten.“

Laut Kathrin Andrews, Dezernentin in der Stadtverwaltung, kann die Stadt Kamenz nicht über das Vorhaben entscheiden, sondern lediglich eine Stellungnahme abgeben. Genehmigungsbehörde sei das Sächsische Oberbergamt. Das Vorhaben selbst wird im Antrag wie folgt beschrieben: „Mit der bestehenden Aufbereitungsanlage wird die im Steinbruch Bernbruch gewonnene Grauwacke zu verschiedenen Mineralgemisch-, Splitt- und Schotterkörnungen aufbereitet. Um eine Leistungssteigerung und Qualitätsverbesserung von Edelsplitten zu erzielen, soll die bestehende Aufbereitungsanlage durch eine zusätzliche Feinsplittlinie erweitert werden. … An der Altanlage entstehen keine zusätzlichen Kapazitäten, stattdessen werden lediglich unverkäufliche Kornklassen zu Edelsplitten weiterverarbeitet.“ Beigefügte Gutachten besagen, dass die Lärm- und Staubemissionen unter den zulässigen Grenzwerten liegen.

Uwe Menschner / 02.06.2020

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Kommentare zum Artikel "Ablehnung für Steinbruchpläne"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Bürgerinitiative Steinbruch Pließkowitz schrieb am

    Für die BI Steinbruch Pließkowitz ist dieser Artikel sehr aufschlussreich. Ob Staub-oder Lärmbelastung, alles gleicht sich in den Steinbrüchen.

    Am Steinbruch Pließkowitz fanden die Bürger heraus, dass die Staubmessungen, auf die das OBA bei einem Genehmigungsverfahren verwies, 10 Jahre alt waren. Für eine neue Genehmigung dürfen aber im Bereich Immissionen nur Werte vorliegen, die nicht älter als 2 Jahre sind. Die Mitglieder der BI Steinbruch Pließkowitz können nur hoffen, dass sich die Bürger von Bernbruch/Brauna vom OBA nicht einfach abspeisen lassen. Einsicht in die vom OBA genannten Unterlagen ist oberstes Gebot.

    Auch das Sprengregime gleicht offensichtlich dem am Steinbruch Pließkowitz. Da die Bergbauunternehmen immer kleinteiliger sprengen, um kostensparender zu sein, wird die Belastung für die Gebäude ringsum immer größer. Die BI verzeichnete in den letzten 2 Jahren immer mehr Gebäudeschäden, die direkt während der Sprengungen entstanden. In einer Kartierung, die die BI Steinbruch Pließkowitz durchführte, wurden 102 Gebäude erfasst, die Sprengschäden aufweisen. Es geht immer nur um Leistungssteigerung und Gewinnmaximierung in den Steinbrüchen, die Belastung der Bürger zählt weder beim OBA, noch bei der Staatsregierung, leider hat auch das LRA Bautzen nur Verständnis für die Bergbauunternehmen und unterstützt diese. Auf eine Unterstützung der Behörden des LRA können die Bürger deshalb nicht bauen. Treten Sie mit uns in Kontakt. Schauen Sie sich die Facebook-Seite der BI Steinbruch Pließkowitz an und Sie werden entdecken, was auf Sie zukommt, wenn Sie der Behörde OBA auch nur das geringste Vertrauen entgegen bringen.

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