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Als ganz Europa Dampf gemacht wurde

Als ganz Europa Dampf gemacht wurde

Andreas Löper wird es per Knopfdruck am 8. April auf dem Siemens-Energy-Gelände noch einmal ordentlich zischen lassen und nicht nur referieren. Foto: Till Scholtz-Knobloch

Vor 236 Jahren fiel der Startschuss zur Industrialisierung Festlandeuropas in Schlesien. Eine Führung bei Siemens Energy bildet nun den Abschluss der Sonderschau über die Entwicklung zwischen Görlitz und Waldenburg im Schlesischen Museum.

Görlitz
. Die Sonderausstellung „Schlesien im Aufbruch“ im Schlesischen Museum geht in ihre Endphase und kann nur noch bis zum 14. April besichtigt werden. Sie soll jedoch den Sommer über noch in Hirschberg im Riesengebirge (Jelenia Gora) gezeigt werden. Das umfassende Görlitzer Begleitprogramm zur verkehrsinfrastrukturellen Erschließung und zur Industrialisierung der Region beschließt am 8. April eine Werksführung durch den in Görlitz traditionsreichen Turbinenbau. Andreas Löper, der vielen Menschen als Pressesprecher des FV Eintracht Niesky bekannt ist, bietet als Mitarbeiter von Siemens Energy auf dem Firmengelände dann eine Einführung zur Geschichte des Standortes und führt zu einem Rundgang mit Einblick in die Produktionshalle sowie Besichtigung einer historischen Dampfmaschine und einer Dampfturbine aus Schlesien. Treffpunkt am 8. April ist in der Lutherstraße 51 um 17.30 Uhr. Infos und notwendige Anmeldung erfolgen über die E-Mail-Adresse innovationscampus. goerlitz@siemens-energy.com. Ausstellung und Vortrag nehmen zwar Bezug auf die Entwicklung zwischen Görlitz und Waldenburg (Walbrzych) anhand der Bahnverbindung, doch die Industrialisierungsgeschichte Schlesiens selbst reicht gar bis 1788 zurück. Damals wurde in Tarnowitz (Tarnowskie Gory) die erste Dampfmaschine Festlandeuropas aufgestellt. Der Startschuss zur Industrialisierung war nach Erfindung der Dampfmaschine auf den Britischen Inseln nun auch im Herzen Europas, 25 Kilometer nordwestlich von Kattowitz, gefallen. Das lockte 1790 auch Johann Wolfgang von Goethe nach Tarnowitz. Als mit umfassender finanzieller Unterstützung der EU vor knapp einem Jahrzehnt das Schlesische Museum in Kattowitz (Katowice) auf das Gelände der einstigen Zeche zog, wurde dies in Polen zum Politikum. Nach der Kritik, Oberschlesiens Geschichte werde aus der Perspektive der damaligen deutschen Eliten Schlesiens vorgestellt, wurde der Gründungsdirektor Leszek Jodlinski aus seinem Amt entfernt. Die Politik und nicht die Wissenschaft gewann Oberhand.

Till Scholtz-Knobloch / 31.03.2024

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