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„Barmherzigkeit ist hier zuhause“

„Barmherzigkeit ist hier zuhause“

René Rixrath, Leiter Stationäre Hospizarbeit des Christlichen Hospizes Ostsachsens, und Architekt Daniel Neuer (r.) bei der feierlichen Schlüsselübergabe am Mittwoch. Pressefoto

Bischofswerda. Der Kampf hat sich am Ende ausgezahlt: Schiebocks westliches Eingangstor zur Altstadt erstrahlt fortan in neuem Glanz. Am Mittwoch ist an der Dresdener Straße nach einer intensiven Sanierungs- und Bauphase Sachsens 13. stationäres Hospiz für Erwachsene in Betrieb genommen worden. Mit Blick auf den Zustand des Areals, wie er sich noch vor einigen Monaten Besuchern der Kleinstadt präsentierte, lässt sich sagen: Es ist ein Ort des Lebens im Herzen von Bischofswerda entstanden. Auch wenn dort künftig schwerkranke und sterbende Menschen beraten, versorgt und begleitet werden.

Hospizgeschäftsführer Diakon Volker Krolzik schloss seine Ansprache mit den Worten: „Von der Eröffnung des Stationären Hospizes ‚Siloah’ geht eine klare und gute Botschaft ins Land: In dieser Stadt sind Barmherzigkeit und Menschenwürde zuhause. Und nicht erst seit heute.“ Daran ließ auch Oberbürgermeister Holm Große keine Zweifel, als er in Anspielung auf die jüngsten Bestrebungen aus der rechten Szene sagte: „Egal ob es ein Nazi-Rapper wie Chris Ares ist oder wie diese Leute auch sonst noch heißen – hier in Bischofswerda ist kein Platz für Extremismus jeder Couleur. In Bischofswerda leben 42 Nationen friedlich neben- und miteinander und mit dem Hospiz haben wir jetzt einen Ort, an dem Menschen – egal welcher Konfession – würdig ihren letzten Lebensabschnitt gehen können – mitten im Trubel der Altstadt. Der Tod gehört immer zum Leben dazu und sollte deshalb auch nicht stigmatisiert werden.“ 

Vor Ort sind zwölf Hospiz- sowie 27 neue Arbeitsplätze entstanden. Das Investitionsvolumen des Baus beläuft sich nach Angaben des Christlichen Hospizes Ostsachsens auf 5,3 Millionen Euro. Rund 3,7 Millionen Euro brachte der gemeinnützige Träger selbst aus Spenden, Eigenmitteln sowie Darlehen auf. Der Rest rekrutiert aus Bundes- und Landeszuschüssen. „Ich bin zuversichtlich, dass auch an diesem neuen Standort eine würdige Begleitung der Betroffenen und eine gute Betreuung der Angehörigen stattfinden wird“, betonte Gesundheitsministerin Petra Köpping in ihrem Grußwort.

Bevor sich das Projekt in Angriff nehmen ließ, hatte insbesondere der Förderverein Fronfeste Bischofswerda e.V. darum gerungen, dass das älteste noch erhaltene Gebäude der Kleinstadt eine Perspektive bekommt. Mit dem Bau des stationären Hospizes „Siloah“ konnte es letztendlich vor dem weiteren Verfall gerettet und zudem einer sozialen Bestimmung zugeführt werden. Bereits am Tag nach der feierlichen Einweihung bezogen die ersten Bewohner den sich harmonisch ins Stadtbild einfügenden Gebäudekomplex. 

Roland Kaiser / 04.07.2020

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