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Bauernprotest: Traktoren verstopfen Dresden

Bauernprotest: Traktoren verstopfen Dresden

Auch über die Albertbrücke in Dresden bahnte sich der Traktortross seinen Weg. An ein rasches Durchkommen im morgendlichen Berufsverkehr war vor dem Hintergrund nicht zu denken. Foto: SK

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Am Nachmittag kehrten die Landwirte auf ihre Höfe zurück. Dabei durchquerten sie lautstark das Bautzener Stadtzentrum.

Region. Gleich mehrere Traktorkolonnen haben sich am Freitagmorgen ihren Weg durch die Landeshauptstadt gebahnt. Zahlreiche Landwirte machten auf diese Weise ihrem Ärger über neue Düngevorschriften Luft. Außerdem protestierten sie für „faire Lebensmittelpreise“.

Ab etwa 5.00 Uhr brachen Traktoren von vier Sammelpunkten aus in Richtung der Staatskanzlei auf, wo im Vorfeld eine Bühne für eine spätere Kundgebung errichtet wurde, wie die Polizei mitteilte. Etwa 1.000 Traktorfahrzeuge seien in Dresden unterwegs, erklärte der Oberlausitzer Hagen Stark. Er ist von der Vereinigung „Land schafft Verbindung“ und Mitorganisator des Protestes. An diesem beteiligten sich seinen Angaben zufolge etwa 2.000 Landwirte - überwiegend aus dem Freistaat.

„Angesichts der Preiskrisen, egal ob bei Milch oder Schweinefleisch, will ich die regionale Vermarktung von Lebensmitteln deutlich stärken. Dazu will ich Erzeuger, Weiterverarbeiter, Handel und Konsumenten zusammenbringen“, ließ der Sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Wolfram Günther, in einem an die Teilnehmer der heutigen Traktorsternfahrt gerichteten Grußwort verlauten. „Viel zu viel wird in Sachsen gar nicht mehr weiterverarbeitet. Wir haben zum Beispiel aktuell kaum noch Schlachthöfe in Sachsen. Mehr Regionalität ist definitiv auch ein Gewinn für Ökologie, Heimat und Klima. Für mehr Regionalität ist es aber entscheidend, dass die Betriebe erhalten bleiben.“ Außerdem versicherte der Grünen-Politiker: „Als Ministerium werden wir versuchen, die Rahmenbedingungen auch für Sie zu verbessern. Das funktioniert am besten gemeinsam.“ Wolfram Günther selbst sei in Berlin im Rahmen der Grünen Woche terminlich gebunden, hieß es.

Verkehrsbehinderungen habe es in der Frühe aufgrund der Traktorkolonnen zunächst nicht gegeben, meldete die Polizei Dresden. Bis zum Mittag rechneten die Ordnungshüter jedoch mit einer sich verändernden Lage. Auch aus der Luft beobachteten die Beamten den Protest, wie Augenzeugen berichteten.

Parallel zu der Aktion am Elbufer waren Demonstrationen in Bayern, Niedersachsen, Bremen, Baden-Württemberg, Berlin und Hessen geplant. Die größte erwarten die Organisatoren in Nürnberg, wo etwa 5.000 Traktorfahrer ihrem Protest Ausdruck verleihen wollen. Anlass der Demos sei der Beginn der Grünen Woche in Berlin, hieß es.

Redaktion / 17.01.2020

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