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Bautzen macht sich ostertauglich

Bautzen macht sich ostertauglich

Das Osterreiten und der Eierjokel am Ostersonntag sind eng verknüpft mit der Stadt Bautzen. Sie ziehen alljährlich Zehntausende Besucher aus nah und fern ihren Bann. Foto: Montage/Archiv

Region. Bautzen ist bereit fürs diesjährige Osterfest und einen Besucheransturm in fünfstelliger Höhe. Vertreter des Tourismus- und des Innenstadtvereins sowie des Sorbischen Nationalensembles (SNE) meldeten zu Wochenbeginn in der Röhrscheidtbastei Vollzug und stimmten gleichzeitig mit dem Vermerk, dass die Herbergsbetriebe in der Spreestadt bereits gut ausgelastet seien, auf die kommenden Feiertage ein.

Ostern – der Gradmesser für Bautzens Image

In der Spreestadt sind die christlichen Traditionen eng mit der Kultur und den Bräuchen der Sorben verbunden, meinte Dietmar Stange, Vorsitzender des Tourismusvereins, zum Auftakt des für Montagvormittag angesetzten Pressegespräches. Viele Menschen aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Ausland würden sich genau für diese Einzigartigkeit interessieren. „Es ist wiederum aufs Neue ein besonderer Gradmesser für die Sichtweise der Gäste auf unsere Stadt, die bekanntlich in den vergangenen Jahren ab und an mit dem eigenen Image zu kämpfen hatte.“ Vor diesem Hintergrund stellten die Organisatoren ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine, um auch zu zeigen, wie attraktiv Bautzen tatsächlich sein kann. „Die Besucher sollen unsere wunderschöne Stadt und ihre reizvolle Umgebung so erleben, wie sie wirklich ist“, meinte Dietmar Stange. „Wir haben eine Reihe von Initiativen gestartet, um das österliche Flair auf Straßen, Plätzen, in Schaufenstern und Gärten zu erweitern.“ Seinen Angaben zufolge beteiligen sich zahlreiche Bürger und Händler daran. „An verschiedenen Stellen unserer Stadt werden große Ostereier davon künden, dass in unmittelbarer Nachbarschaft etwas zu erleben ist.“ Zudem sollen zwei Osterbrunnen die Innenstadt schmücken. Die Osterpforten seien ebenfalls dekoriert, hieß es.

Den Schwung, den der Tourismus dadurch alljährlich erfährt, will der Einzelhandel wiederum für seine Zwecke nutzen. Um die wichtigsten Einkaufsbereiche im Bautzener Zentrum zu beleben, schaffen die Organisatoren am Karsamstag eine mit aufgeklebten Fußspuren versehene Verbindungsachse vom Haus der Sorben, über die bislang vom Feiertagstrubel etwas abgehängte Karl-Marx-Straße, den Kornmarkt mit Verweiltreff, die Reichenstraße, den Hauptmarkt mit dem Ostermarkt bis hin zur Heringstraße und Mönchskirchruine. Dort wird das Budissiner Marktgesinde mit einem Mittelaltermarkt zu erleben sein.

Länger als sonst üblich haben die Geschäfte geöffnet, versicherte Citymanagerin Gunhild Mimuß. Einige von ihnen warten mit einem besonderen Blickfang in den Schaufenstern auf. „In 25 Läden werden insgesamt 35 vom Sorbischen Nationalensemble zur Verfügung gestellte sorbische Trachten zu sehen sein“, erklärte sie. Diese sollen auf die Folkloreveranstaltung „Moja Reja – Tanz.Freude“ aufmerksam machen, die nach Geschäftsschluss in den Räumlichkeiten des SNE über die Bühne geht. Das werde ab 16.00 Uhr der Fall sein. Gleichzeitig stellte Gunhild Mimuß klar: „Für die Gaststätten brauchen wir nicht zu werben. Sie haben alle Hände voll zu tun, um den Gästeansturm zu bewältigen.“ Wer von den Besuchern kein freies Plätzchen in den zahlreichen Lokalen ergattert, darf sich speziell am Karsamstag auf dem Kornmarkt an einem der acht Marktständen stärken. Dort finden die Bautzener und deren Gäste auch eine Bühne vor, auf der zwei DJs Platten auflegen und ihr Publikum mit „gemütlicher Musik“ in Osterstimmung bringen. Zudem spielen Livebands auf. Ein Streichelzoo, ein Oster-Tee und ein Skater-Workshop sollen das Angebot abrunden.

Organisatoren schließen eine Lücke

Das Osterreiten sowie das Eierschieben mit Ostermarkt ab 10.00 Uhr auf dem Protschenberg sind die Höhepunkte am Ostersonntag. Darüber hinaus gibt es eine Reihe weiterer Veranstaltungen wie ein Puppenspiel im Burgtheater, geführte Stadtrundgänge oder das traditionelle Eierverzieren in der Tourist-Information. „Da viele Tagesgäste den Ausritt und die Rückkehr der Osterreiter sehen möchten, kommt es besonders darauf an, die Zeit dazwischen zu gestalten“, betonte Dietmar Stange. „In der Vergangenheit ließ zwischen den Höhepunkten das urbane Leben in der Stadt zu wünschen übrig. So jedenfalls ein oft geäußerter Eindruck. Mit einem umfassenden Veranstaltungsprogramm, den Osterpforten, den Museen und anderen Einrichtungen sowie den Osterspaziergängen konnten wir diese Lücke schließen. Das Programm in der Mönchskirchruine reiht sich hier als eine neue Attraktion ein.“ Aber auch im Saurierpark und im Irrgarten Kleinwelka lassen sich die Osterfeiertage verbringen.

So bereitet sich Bautzen aufs Fest vor

Bereits in der Karwoche, also in der Zeit vor dem Auferstehungsfest, wird die Bautzener Altstadt ostertauglich gemacht. Am kommenden Montag beispielsweise sollen sich die Wasserspiele auf dem Haupt- und auf dem Fleischmarkt in bunt geschmückte Osterbrunnen verwandeln. Zudem verwandelt sich am Gründonnerstag vor dem Rathaus eine Platane in einen Osterbaum. Mit seiner Stiefmütterchen-Aktion möchte der Innenstadtverein am Karsamstag wiederum den öffentlichen Raum und die beteiligten Geschäfte verschönern. Eine Gärtnerei stellt 4.000 Pflanzen dafür zur Verfügung. Dahinter verbirgt sich laut Gunhild Mimuß einzig und allein ein visueller Ostergruß an alle Gäste und Besucher der Stadt. „Es ist Dekoration und kein Gratisblumengeschenk zum Mitnehmen“, erklärt die Citymanagerin in Hinblick auf das letzte Osterfest.

Damals hatten einige Bautzener die Initiative offenbar missverstanden und die Stiefmütterchen eingesackt. Das soll diesmal möglichst nicht passieren.

Roland Kaiser / 28.03.2018

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