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Beheizte Becken mit W-LAN-Anschluss

Beheizte Becken mit W-LAN-Anschluss

Die Schwimmmeistercrew um Rico Koslowski (M.) hat stets ein wachsames Auge auf das Treiben in und an den Becken. Foto: RK

Sommerzeit ist Ferienzeit. In den kommenden Wochen bietet sich vor allem denjenigen, die es nicht in die Ferne zieht, die Möglichkeit, die Urlaubsregion Oberlausitz-Niederschlesien auf eigene Faust zu erkunden. Und diese besticht keineswegs nur mit beeindruckenden Kulturdenkmälern und wechselvollen Panoramen zwischen Heide- und Teichlandschaften und dem Zittauer Gebirge. In dieser bezaubernden Region lässt es sich auch in zahlreichen Bädern und Seen herrlich planschen und entspannen. Diesmal entführen wir Sie zu einem wahren Geheimtipp.

Cunewalde. Es ist bislang nicht die Rekordsaison, obwohl die zurückliegenden heißen Tage dies vermuten lassen. Dafür bedarf es noch so einiger Besucher. Dennoch können sich auch die Zahlen der laufenden Badesaison sehen lassen. Zwischen 12.000 und 13.000 Wasserhungrige haben zwischen Mai und Juli bereits das Erlebnisbad Cunewalde angesteuert. Dessen Vorzüge liegen beim Betrachten der Anlage klar auf der Hand. In Bezug auf das Erlebnis- und das bis zu 1,80 Meter tiefe Schwimmerbecken lässt sich bis auf den Boden blicken. Die 6.500 Quadratmeter große Liegelandschaft, die zum Teil von schattenspendenden Bäumen gesäumt wird, sowie die gepflasterten Zuwegungen befinden sich allesamt in einem gepflegten Zustand. Auf den beiden Rutschen herrscht genauso Betrieb wie auf der Tischtennis- und Volleyballanlage, auf dem Wasserspielplatz sowie am Kiosk von Familie Schaaf.

„Am 30. Juni war der Zulauf besonders groß“, erinnert sich Rico Koslowski. Er gibt den Ton in der Freizeiteinrichtung an. „An dem Tag war es so heiß, dass wir einen Besucherrekord verbuchten. Das wirkte sich natürlich auch auf die Parkplatzsituation aus. Weil unsere Gäste zumeist mit dem Auto anreisen, mussten einige von ihnen notgedrungen einen Fußmarsch von bis zu 500 Metern in Kauf nehmen, obwohl wir eigentlich vor der Haustür über zahlreiche Stellflächen verfügen. Doch die reichten bei dem Ansturm zum Unmut von so manch Badegast nicht mehr aus. Das belegen Rückmeldungen auf eine in diesem Jahr erstmals durchgeführte Umfrage. Selbst Anwohner zeigten sich nicht gerade glücklich über die Situation“, weiß der Schwimmmeister. Im Bad selbst war am Kiosk zeitweise anstehen angesagt, da zahlreiche Besucher offenbar zum gleichen Zeitpunkt ein gewisses Hungergefühl verspürten. „Aus unserer Erfahrung verhält es sich in anderen Bädern ähnlich, wenn an bestimmten Tagen der Andrang stärker ausfällt als gewöhnlich.“ Im Großen und Ganzen sei die Resonanz jedoch positiv, so Rico Koslowski.

Das zeige vor allem der Aspekt, dass immer mehr Tschechen und Polen die Freizeiteinrichtung für sich entdecken. „Wir konnten auch schon Badegäste aus Großbritannien, Frankreich und der Ukraine bei uns begrüßen. Darüber hinaus steuern Familien aus ganz Deutschland das Bad an. Für einige gelten wir noch immer als echter Geheimtipp.“ Vielleicht auch deshalb, weil hier selbst Gehbehinderte mit ihrem Rollstuhl völlig barrierefreie bis direkt ans Wasser gelangen und Mobilfunknutzer auf kostenloses W-LAN zurückgreifen können.

Auf die Sicherheit der Gäste wird dabei großen Wert gelegt. „In der zurückliegenden Saison musste nicht einmal der Rettungsdienst anrücken“, erzählt der Schwimmmeister. Auch in diesem Jahr habe es noch keine echten Notfälle auf dem Areal gegeben. „Allerdings würden wir es begrüßen, wenn gerade Eltern von kleineren Kindern diese besser beaufsichtigen“, meint der ausgebildete Fachmann. Dass Knirpse unter sechs Jahren einzig ausgestattet mit Schwimmflügeln ins Schwimmbecken rutschen, während es sich Vater oder Mutter auf der Liegewiese bequem machen, kann Rico Koslowski nicht nachvollziehen. „Die Zeiten, in denen das möglich war, haben sich längst geändert. Früher kannten sich die Besucher eines Dorfbades und passten aufeinander auf. Das ist heutzutage jedoch nicht mehr unbedingt der Fall.“ Die Verantwortung allein auf die am Beckenrand stehenden Schwimmmeister abzuwälzen, das kann der 32-Jährige nicht gelten lassen. Dennoch: Er und seine drei Mitstreiter haben sich als gutes und eingeschworenes Team bewährt. Sobald die Saison zu Ende ist, wechselt ein Teil zur Körse-Therme in Kirschau, um dem dortigen Personal unter die Arme zu greifen. Rico Koslowski indes nimmt in der schwimmfreien Zeit eine Anstellung beim Bauhof der Gemeinde wahr.

„Aufgrund dessen, dass bundesweit etwa 3.500 Fachkräfte für Bäder fehlen, kann ich nur dazu animieren, diesen Ausbildungsberuf zu erlernen. Von Gartenarbeiten bis hin zu psychologischer Hilfe bietet er ein abwechslungsreiches Arbeitspensum.“ Ein Schwimmmeister weiß nach der Lehre ebenso, wie ein Bad im kühlen Nass zu einem echten Vergnügen wird. Rico Koslowski: „Bevor man ins Becken springt, sollte sich einjeder abduschen. Damit wird zum einen verhindert, dass Unreinheiten ins Wasser gelangen. Zum anderen lässt sich sicherstellen, dass ein überhitzter Körper keinen Schaden nimmt.“ Experten wie er warnen immer wieder davor, die Temperaturunterschiede zu unterschätzen. „Im schlimmsten Fall führt das dazu, dass das Herz stehen bleibt. Dies aber haben wir zum Glück hier noch nicht erlebt.“ Das wiederum kann durchaus daran liegen, dass die Becken generell solarbeheizt sind. Am Dienstagvormittag zeigte das Thermometer 25 Grad Celsius.

Mehr Infos unter anderem zu den Eintrittspreisen und Öffnungszeiten sind online unter www.cunewalde.de/bad.html zu finden.

Roland Kaiser / 28.07.2019

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