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Besucher genießen Neustart des Zittauer Theaters

Besucher genießen Neustart des Zittauer Theaters

Das Kriminalstück im Zittauer Klosterhof „Beute“ ist sehr von schwarzem englischem Humor geprägt. Foto: Pawel Sosnowski

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Bärbel Fliegel freut sich wohl wie alle Theaterfreunde in der Region auf eine gute Sommertheatersaison. Foto: privat

Zittau. Die  Vorsitzende des Vereins „Freunde des Zittauer Theaters e.V.“, hat den Neustart des Zittauer Theaters bei der ersten Premiere im Klosterhof mit dem Kriminalstück „Beute“ inmitten vieler, dem Theater sehr verbundener Besucher genossen. 

Alle waren gut gestimmt und glücklich, schwärmt sie. Das Wetter spielte mit und in der besonderen Atmosphäre des Klosterhofes war das von sehr schwarzem englischem Humor geprägte Stück dann auch ein Erlebnis. 

Für die 68-Jährige war es jedenfalls eine große Freude, nach so langer Zeit die Schauspielerinnen und Schauspieler auf der Bühne in Aktion zu erleben. Freude löste bei ihr aber auch das Wiedersehen mit den vielen Mitarbeitern aus, die das Theatererlebnis erst möglich machen. Das beginnt an der Kasse und dem Einlass, betrifft den technischen Bereich und selbstverständlich die künstlerische Leitung des Zittauer Hauses. Die Theatergastronomie brachte unter den aktuell geltenden Bedingungen Getränke, Bratwürste und Brezeln an die Plätze. 

„Wegen der geltenden Hygienevorschriften sind leider enge Kontakte und die Premierenfeiern noch nicht möglich. Eine ,süße Beute’ konnte ich als Dank und Begrüßung des Vereins aber an die Akteure des Abends geben“, berichtet sie. In Anspielung auf den Titel des Stücks handelte es sich dabei um ausgewählte Schokoladen und Süßigkeiten für die Mitwirkenden – verpackt in einem Beutel. 

Nach der langen Schließung des Gerhart-Hauptmann-Theaters im Lockdown der Corona-Pandemie ist der Wunsch nach kulturellem Leben allgemein und die Vorfreude auf spannende und lustige Theaterstücke, aber auch auf schöne Konzerte und Inszenierungen des Musiktheaters aus Görlitz bei den Zittauer Theaterfreunden und ihr persönlich wieder groß: „ In den vergangenen Wochen habe ich nahezu täglich die Web-Seite des Theaters gesichtet, um den Neustart nicht zu verpassen. Gleich nach Bekanntgabe des Vorverkaufs habe ich die Gelegenheit genutzt und Karten für die verschiedenen Angebote des Sommertheaters bestellt.“ 

Zugleich sei seit November jeder mit sich, der Familie, seinen Sorgen und auch schwierigen Erlebnissen in den letzten Monaten beschäftigt gewesen, sagt sie. Da stand auch für Bärbel Fliegel das Theater nicht an erster Stelle: „Ich habe aber kontinuierlich die Informationen verfolgt und mich auch sehr gefreut, als das eigentlich in der Weihnachtszeit geplante Märchen zu Ostern digital auf der Web-Seite eingestellt wurde – und ich habe auch digitale Beiträge anderer Kulturanbieter genutzt. So konnte man zumindest hin und wieder ein schönes Konzert, eine Oper oder auch einen virtuellen Rundgang in Kunstausstellungen genießen.“ 

Der persönliche Kontakt ist laut Bärbel Fliegel in der theaterlosen Zeit nicht möglich gewesen, da das Ensemble und die Mitarbeiter in Kurzarbeit waren: „Den ein oder anderen habe ich mal in der Stadt gesehen – und unter der Maske auch erkannt.“ Wichtige Informationen, wie zum Beispiel die Förderung der Waldbühneninszenierung mit 2.500 Euro, seien mit der Leitung per E-Mail ausgetauscht worden. 

Die Theaterfreunde wünschen dem Zittauer Schauspielensemble – wie dem gesamten Gerhart-Hauptmann-Theater – nun eine gute Sommertheatersaison. Im Spielplan stehen in Zittau auch mehrere Inszenierungen auf dem Programm, die bereits einstudiert waren. So können diese noch ein interessiertes Publikum finden. 
Die Theaterfreunde hoffen ab Herbst unter der Leitung des neuen Generalintendanten Dr. Daniel Morgenroth auf anregende und unterhaltsame Theatererlebnisse aller Sparten des Gerhart-Hauptmann-Theaters. „Sorgen bereitet uns aktuell das Theatergutachten. Die Vorschläge zu den Schließungen und Fusionen haben viel Widerspruch ausgelöst. Alle Theaterfreunde sind gefragt, sich für den Erhalt des Theaters und für eine auskömmliche Finanzierung in Zukunft einzusetzen“, betont sie. 

Übrigens: Ihre Eitelkeit hält sich bei „Ausflügen ins Theater“ normalerweise in Grenzen. „Natürlich verbringe ich davor schon mal etwas mehr Zeit im Bad“, sagt sie. Für das Sommertheater im Klosterhof, auf der Waldbühne Jonsdorf oder auch im Stadthallengarten in Görlitz gilt für Bärbel Fliegel in Sachen Mode aber zuerst die Regel – wetterfest und für alle Fälle gerüstet sein! Denn die Abende können kühl sein und auch einmal Tropfen vom Himmel fallen. Außerdem empfiehlt die Vorsitzende Mückenschutz und bei Tagesvorstellungen Sonnenschutz. 

Steffen Linke / 12.06.2021

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