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Bischofswerda machts selbst und schneller

Bischofswerda machts selbst und schneller

Sie taten den ersten Spatenstich: Steffen Heine (Enso), OB Holm Große, Bürgermeister Sebastian Hein, Reinhard Richter (Enso) und Stefan Brangs, MdL. (v.l.n.r.)

Bischofswerda hat es eilig und wartet nicht auf den Landkreis: In dieser Woche hat der Ausbau des Breitbandnetzes für schnellen Internetempfang begonnen. Neben der Stadt profitiert davon auch die Nachbargemeinde Burkau.

Bischofswerda/Burkau. Eigenwirtschaftlich. Auf dieses Wort legt Dr. Reinhard Richter großen Wert. Damit macht der Vorstand der Energieversorgung Sachsen Ost (Enso) AG deutlich, dass es für den Ausbau des Breitbandnetzes in Bischofswerda und Burkau keine Fördermittel gibt. Oder auch: Dass man darauf nicht angewiesen sei.

Dabei hat diese Infrastrukturmaßnahme durchaus ihren Preis: Etwa eine Million Euro kostet der Tiefbau auf einer Straßenlänge von insgesamt zehn Kilometern sowie der Einschub von Glasfaserkabeln mit einer Gesamtlänge von circa 14 Kilometern.

Auf der Ernst-Thälmann- und der Putzkauer Straße haben die Arbeiten bereits begonnen, die Berg-, Neustädter-, Kamenzer-, Bautzener- und Geschwister-Scholl-Straße sowie die Innenstadt einschließlich Altmarkt sollen ab Ende März folgen. „Wenn diese Maßnahme beendet ist, dann verfügt das gesamte Stadtgebiet von Bischofswerda über schnelles Internet“, so Oberbürgermeister Dr. Holm Große.

Dabei profitierten die größeren ländlichen Ortsteile wie Großdrebnitz, Goldbach oder Weickersdorf bereits in der Vergangenheit von der Leader-Förderung.

Das jetzige Ausbauvorhaben, das neben dem eigentlichen Stadtgebiet auch Belmsdorf, Pickau, Geißmannsdorf und die Nachbargemeinde Burkau umfasst, kommt wie schon gesagt gänzlich ohne öffentliche Mittel aus.

„Nach ausführlicher Wirtschaftlichkeitsberechnung tragen wir das komplette wirtschaftliche Risiko des Ausbaus“, so Enso-Chef Reinhard Richter. Dies habe man auch in ähnlich großen Städten wie Großenhain und Radeburg bereits getan und gute Erfahrungen damit gesammelt.

Für den Ausbau in Bischofswerda und Burkau setzt der regionale Energieversorger auf die Vectoring-Technologie – das bedeutet, dass das Hauptnetz aus Glasfaserkabeln besteht, für die Hausanschlüsse jedoch die bestehenden Kupferleitungen weiter verwendet werden, sodass keine Baumaßnahmen am Hausanschluss erforderlich sind.

Oberbürgermeister Holm Große sieht im Breitbandausbau einen wichtigen Standortfaktor: „Die erste Frage von möglichen Investoren lautet stets: Wie sieht es mit schnellem Internet aus?“ Bald, so der OB, werde er antworten, dass flächendeckend mindestens 100 MBit anliegen. Insgesamt profitieren 7000 Haushalte und Firmen von der Maßnahme. Für 4000 von ihnen kann das bereits vorhandene Kabelnetz der Info Kabel GmbH genutzt werden, die ebenfalls Bischofswerda und Burkau mit Kabelfernsehen versorgt.

Uwe Menschner / 21.12.2016

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