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Bob-Champion wirbt 
für Kinderkrebshilfe

Bob-Champion wirbt 
für Kinderkrebshilfe

Francesco Friedrich (r.) mit Christian Kern, dem Inhaber des Malschwitzer Fitnessstudios und Initiator der Hilfsaktion. Foto: privat

Malschwitz rüstet sich für prominenten Besuch. Am kommenden Dienstagabend wird Bobfahrer Francesco Friedrich in einem ortsansässigen Fitnessstudio mit seinem Sportgerät absteigen, um die Werbetrommel für die Kinderkrebshilfe zu rühren. Bereits im Vorfeld spricht er im Oberlausitzer Kurier über di Notwendigkeit des Helfens und seinen sportlichen Werdegang.

Ein Fitnessstudio in Malschwitz hat eine Aktion für krebskranke Kinder gestartet. Dafür holt es Sie am 1. Oktober zu einer Autogrammrunde und Fragestunde in die Lausitz. Wie lange mussten Sie überlegen, bis Sie zugesagt haben?

Francesco Friedrich: In dem Fall musste ich nicht lange nachdenken. Ich selbst habe kleine Kinder. Wenn es ihnen nicht gut geht, ist dies das Schlimmste, was passieren kann. Mir ist es ein großes Bedürfnis, ein Teil der Hilfsaktion zu sein.

Während Ihrer erfolgreichen Sportlerlaufbahn sind Sie als Werbeträger sicherlich schon mit zahlreichen Menschenschicksalen konfrontiert worden. Was empfanden Sie dabei und wie konnten Sie konkret helfen?

Francesco Friedrich: Ich bin ein Mensch, der stets gern hilft und sich für andere zerteilt. Deswegen tue ich da immer mein Möglichstes. Ich bin zum Beispiel Botschafter für die Stiftung Kinderherz.

Welche Vorstellungen haben Sie von einem gesellschaftlichen Miteinander, das, wie wir immer öfter sehen, mitunter klare Defizite aufweist?

Francesco Friedrich: Manchmal wäre es angebracht, die Leute kümmern sich besser um sich selbst und versuchen, zunächst ihr eigenes Leben in den Griff zu bekommen. Wenn es jedoch wie in diesem Fall die Möglichkeit gibt, den Schwächsten der Gesellschaft zu helfen, sollten sie nicht lange zögern und sich mit einbringen.

Wie lässt sich Ihrer Meinung nach das Ruder herumreißen oder anders gefragt: Wie kommen wir zu der Gemeinschaft, die auch Sie für erstrebenswert halten?

Francesco Friedrich: Wir können nur unseren Kindern beibringen, wie es besser geht. Anderenfalls wird sich nichts ändern.

Welche besondere Rolle spielen in dem gesamten Gefüge Kinder und Jugendliche?

Francesco Friedrich: Sie sind unsere Zukunft und da müssen wir ansetzen, um das Leben auf diesem Planeten zu verbessern. Wenn es eine Chance gibt, ihnen eine Perspektive zu geben, müssen wir diese auch entsprechend wahrnehmen.

Welche Erinnerungen haben Sie eigentlich noch an Ihre Kindheit und Jugendzeit und wie unterscheidet sich diese zur Gegenwart?

Francesco Friedrich: Zu meiner Zeit haben wir Kontakte ganz ohne Internet und Smartphone versucht zu pflegen. Wir sind jeden Tag an der Luft spielen gewesen und mussten auch viel mehr eigenständig klar kommen, um alles kennenzulernen. Heute verbringen die Kinder einen Großteil ihrer Freizeit vor den Bildschirmen. Durch die Medien werden sie natürlich viel eher mit den schlechten Dingen dieser Welt konfrontiert. Sie müssen lernen, damit umzugehen.

Sie sind Bob-Olympiasieger und Rekordweltmeister. Bis dorthin war es sicherlich ein harter und steiniger Weg. Doch wie kamen Sie einst zu dieser Sportart?

Francesco Friedrich: Da spielten zahlreiche Zufälle und Fügungen ineinander. Bobsport ist eine Quereinsteigersportart. Mit ihr lässt sich erst im höheren Alter beginnen, so ab 16 Jahren. In meinem Fall nahm alles während eines Stadtfestes in meinem Heimatort seinen Anfang. Dort war eine Anschubstrecke aufgebaut und da haben sich mein Bruder und ich nicht schlecht angestellt. Daraus ergab sich wiederum ein Probetraining und der Rest ist bekannt (Lächelt).

Welche Vorliebe pflegen Sie im Zusammenhang mit diesem Sport: Fahren Sie viel lieber Zweier- oder Viererbob und sind Sie gemeinsam mit Ihrem Bruder bereits durch den Eiskanal gejagt?

Francesco Friedrich: Ich fahre beides sehr gern. Früher war es mehr der Zweierbob. Mittlerweile macht meistens der Vierer mehr Spaß. Es kommt immer darauf an, wie sich das Gerät macht, das man unter dem Hintern hat. Was meinen Bruder anbelangt: Mit ihm bin ich Vizejuniorenweltmeister geworden bevor er aufgehört hat, den Sport zu betreiben.

Inwieweit engagieren Sie sich hinsichtlich der Nachwuchsförderung?

Francesco Friedrich: Ich versuche zum einen, mein Wissen und meine Erfahrungen weiter zu geben an Leute, die es interessiert. Zum anderen helfe ich gelegentlich mit Materialien aus, an die diese schlecht herankommen. Ich habe da klare Prinzipien, wem ich was weiter gebe und wem nicht.

Als erfolgreicher Sportler sahen Sie bereits viel von der Welt. Auf welche Fragen werden Sie während Ihres Besuchs in Malschwitz dennoch keine Antwort parat haben?

Francesco Friedrich: Gute Frage (Überlegt). Ich denke, das wird sich vor Ort zeigen.

Welche Wünsche knüpfen Sie an die Zukunft und die (Kinder)Krebshilfe?

Francesco Friedrich: Ich hoffe einfach, dass es mehr Leute gibt wie die Betreiber in Malschwitz, die sich für solche Aktionen stark machen, um so hilfebedürftige Kinder zu unterstützen.

Roland Kaiser / 29.09.2019

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