Brand im Heim ein tragisches Unglück

Görlitz. Der Schrecken kam in der Nacht zum 2. August: Im Alten- und Pflegeheim „Am Stadtpark“ war gegen 3.15 Uhr in einem Zwei-Personen-Zimmer im obersten Geschoss des Gebäudes ein Feuer ausgebrochen. Die Brandmeldeanlage hatte Alarm geschlagen. Mit Unterstützung der freiwilligen Wehren Stadtmitte, Klingewalde, Ludwigsdorf, Hagenwerder, Weinhübel und Kunnerwitz war die Berufsfeuerwehr der Neißestadt schnell mit insgesamt 54 Kameraden vor Ort und löschte die Flammen. Durch das zeitnahe Eingreifen hatten sich diese nicht auf andere Räumlichkeiten ausgebreitet. Während der Löscharbeiten wurden rund zehn der insgesamt 104 Bewohner des Heimes zu ihrem Schutz aus dem Gebäude geführt. Die übrigen Wohneinheiten waren nicht betroffen.
Für eine 73-jährige Bewohnerin des betroffenen Zimmers kam jede Hilfe zu spät. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Ihre 82-jährige Bettnachbarin erlitt schwere Brandverletzungen, ihr Zustand war zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch immer kritisch. Neun weitere Bewohner der Wohngruppe im Alter von 63 bis 91 Jahren sowie eine 42-jährige Pflegedienstmitarbeiterin erlitten eine Rauchgasvergiftung. Ein 37-jähriger Feuerwehrmann bekam während der Löscharbeiten einen Herzinfakt, der Retter hatte unter Atemschutz gearbeitet. Alle zwölf Personen wurden zur weiteren Versorgung in verschiedene Krankenhäuser der Umgebung gebracht. Der Rettungsdienst war mit Unterstützung des Katastrophenschutzes mit insgesamt 22 Einsatzkräften und mehreren Rettungswagen im Einsatz.
Warum das Feuer in dem Zimmer der beiden Seniorinnen ausgebrochen ist, wird derzeit von der Kriminalpolizei ermittelt. Dazu wurde ein Brandursachenermittler eingeschaltet. Unterdessen haben sich auch die Inhaber des Alten- und Pflegeheimes „Am Stadtpark“ zu Wort gemeldet. Besonders tragisch sei es, „dass eine Bewohnerin unseres Hauses am Unglücksort verstarb, eine weitere Bewohnerin schwer verletzt wurde sowie neun Bewohner und eine Pflegemitarbeiterin mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden mussten“, so Bergit Kahl. „Wir bedauern dieses tragische Unglück zutiefst und sprechen allen betroffenen Familienangehörigen unser tief empfundenes Beileid aus.“ Bedanken möchte man sich für die „immense geleistete Unterstützung aller Helfer und die zugesicherte Unterstützung der Pflegeheime in der Stadt Görlitz.“
Sowohl Polizei als auch Staatsanwaltschaft würden derzeit akribisch an der Aufklärung der Brandursache arbeiten, so Kahl, die weiter erklärt: „Mit unserer ganzen Kraft werden wir die begonnene Arbeit fortsetzen und mit Herzblut alles dafür tun, dass unsere Bewohner zu ihrem Alltag zurückfinden und unser Altenheim ein schönes Zuhause für sie ist.“