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Breitbandausbau kommt in die Gänge

Breitbandausbau kommt in die Gänge

Selbst Ministerpräsident Michael Kretschmer interessierte sich bereits für das Spleißen von Glasfaserkabeln, das in diesem Fall von einem Telekom-Mitarbeiter vorgeführt wird.

Das Mammutvorhaben beginnt jetzt auch im „Uraltkreis“ Löbau. Bevor die Bagger anrollen können, müssen aber noch einige Details geklärt und erklärt werden.

Löbau. Der lang ersehnte Ausbau des Breitband-Internets kommt jetzt auch in der Planungsregion Löbau des Landkreises Görlitz in die Gänge. So hat das Landratsamt gemeinsam mit der Enso Netz kürzlich über den geplanten Ausbau in der früheren Gemeinde Kittlitz (heute Teil der Stadt Löbau) informiert, der in den kommenden Wochen beginnen soll. Davon betroffen sind die Ortschaften Oppeln, Glossen, Lautitz, Wohla und Carlsbrunn. „Dabei ging es um den Ablauf der Bauarbeiten und die vorläufigen Zeitpläne ebenso wie um die Produktpalette, die von der Enso angeboten wird“, erklärt die zuständige Dezernentin im Landratsamt, Heike Zettwitz.
Das Unternehmen errichtet – ebenso wie es auch seine Mitbewerber Deutsche Telekom und Netcommunity in den ihnen vergebenen Clustern tun – eine Glasfaserinfrastruktur bis in die Gebäude hinein („FTTB-Ausbau“).

Insgesamt hat der Landkreis Görlitz neun räumlich zusammenhängende Cluster gebildet, von denen das Cluster 3 neben den ländlichen Ortsteilen der Stadt Löbau noch die Gemeinde Rosenbach enthält. Hier hat die Enso in Herwigsdorf bereits vorbereitende Tiefbauarbeiten durchgeführt, ebenso wie zwischen Löbau und Bischdorf sowie zwischen Carlsbrunn und Wohla. Das Cluster 2 umfasst unter anderem Bernstadt.

Darüber hinaus gibt es auch noch ein Cluster 10, zu dem unter anderem Beiersdorf, Ebersbach-Neugersdorf, Großschweidnitz, Herrnhut, Kottmar, Lawalde und Oderwitz gehören. „Zu diesem Cluster zählen Kommunen, in denen bereits ein eigenwirtschaftlicher Ausbau von Telekommunikationsunternehmen stattgefunden hat, bei dem jedoch Lücken geblieben sind“, so Heike Zettwitz.
Auch die Hinzunahme von Schulen in die Förderung hat den Landkreis zur Bildung dieses zusätzlichen Clusters veranlasst. Da es verzögert ausgeschrieben wurde, wird hier auch der Ausbau erst später beginnen als in den anderen Bereichen.

Weil auch hiermit noch nicht alle unterversorgten Haushalte erfasst werden konnten und die nochmals geänderten Fördermittelrichtlinien auch Gewerbegebiete erfassen, hat der Landkreis darüber hinaus ein so genanntes Markterkundungsverfahren für ein „Cluster 11“ gestartet, das in den anderen Clustern nicht berücksichtigte Adressen unter anderem der Gemeinden bzw. Städte Bernstadt, Dürrhennersdorf, Löbau, Neusalza-Spremberg, Oppach, Rosenbach und Schönbach umfasst.

Was gilt es jetzt für die Bürger im Ausbaugebiet zu beachten? Das Wichtigste ist laut Heike Zettwitz – auch aus den Erfahrungen des Landkreises Bautzen heraus, in dem der Ausbau schon weiter vorangeschritten ist – dass die Grundstückseigentümer rechtzeitig die Gestattungsvereinbarungen mit den Ausbauunternehmen unterzeichnen. „Diese werden vor Ausbaubeginn von den Unternehmen verschickt und sind die Voraussetzung dafür, dass das jeweilige Haus erschlossen werden und einen kostenfreien Glasfaseranschluss erhalten kann.“ Die Erschließung ist auch noch nachträglich möglich, dann allerdings nicht mehr kostenfrei. Auch wichtig: Ein vorhandenes Kupferkabel kann auch nach dem Ausbau weiter genutzt werden. Die bisher gebuchten Telefon- bzw. Internettarife bleiben erhalten. „Erst wenn Sie tatsächlich höhere Bandbreiten nutzen wollen, benötigen Sie ein neues Produkt, das Sie dann bei einem Anbieter Ihrer Wahl buchen können“, so Breitband-Koordinator Dominik Rein.

Der Breitbandausbau stellt für den Landkreis Görlitz ein Mammutvorhaben dar. Allein für die Cluster 1 bis 9 beträgt die Fördersumme knapp 70 Millionen Euro. Auf 800 Kilometern Tiefbaustrecke müssen circa 4.200 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden, um etwa 6.600 Adresspunkte anzuschließen. Der Ausbau in diesen Clustern soll bis zum zweiten Quartal 2022 abgeschlossen sein.
 

Uwe Menschner / 28.09.2019

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Kommentare zum Artikel "Breitbandausbau kommt in die Gänge"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. Frosch schrieb am

    Hallo. Muss mich jetzt mal äußern.

    Es ist ein Witz was in Oppach zwecks Breitbandausbau passiert. Seit 2015 machen die Hoffnung und der Fördermittelbescheid ist auch längst entschieden. Warum bekommen andere Kommunen innerhalb eines Jahres die Anschlüsse hin??? Wir leben in der Digitalen Welt und ohne vernüftiges Internet bleiben wir auf der Strecke. Und mit Datenraten bis max. 6 MBit kann heutzutage kein Mensch mehr was anfangen. Vergleichbar mit "56k Modem".

    Also muss jetzt was passieren.

    Mfg Daniel

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