Direkt zum Inhalt springen
Info & Kommentare

Corona-Zwangspause: „Ohne Fußballspielen geht es doch nicht“

Corona-Zwangspause: „Ohne Fußballspielen geht es doch nicht“

Budissa-Nachwuchstrainer Tobias Wagner. Fotos: privat

Corona fordert weiter Opfer: Nachdem die Politik aufgrund der immer noch steigenden Infektionszahlen strengere Maßnahmen angeordnet hat, ruht auch bei Budissa Bautzen der gesamte Spiel- und Trainingsbetrieb. Ein Ende der Beschränkungen ist auch zum Jahreswechsel nicht absehbar. Vor allem die Nachwuchsspieler, die sonst ihrer Lieblingssportart Nummer eins mit viel Leidenschaft nachgehen, leiden unter der Situation. Tobias Wagner, Verantwortlicher für den Kleinfeldbereich und Nachwuchstrainer, sowie Lennox Schulze, Spieler in der D-Jugend, sprechen im Oberlausitzer Kurier über den Umgang mit der Krise und welche Gefahren diese in sich birgt.

Herr Wagner, wie ist die Lage aktuell im Nachwuchsbereich?

Tobias Wagner: Momentan leider ziemlich ruhig. Der Beginn der Spielzeit war in allen Altersklassen völlig in Ordnung. Spieler, deren Eltern und die Trainer schienen sich aneinander gewöhnt zu haben. Das ist vor allem im Kleinfeldbereich sehr wichtig, da dies die Grundlage für eine gute sportliche Entwicklung der Jungs ist. Das Training und die Spiele bauen dann darauf auf.

Wie wird die Unterbrechung des Spiel- und Trainingsbetriebes durch die Spieler wahrgenommen?

Tobias Wagner: Das ist sehr unterschiedlich. Beim Großteil fehlt etwas im Alltag. Zum Teil erreichen uns auch Anfragen, ob Individualtraining möglich ist.

Gibt es Trainingspläne oder Aufgaben während der Zwangspause?

Tobias Wagner: Das handhabt jeder Trainer unterschiedlich, und es liegt auch im eigenen Ermessen. Während die Jungs im Großfeldbereich an ihrer Fitness arbeiten können, kann man im Kleinfeld den Jungs nur kleinere und bekannte Aufgaben zur Wiederholung geben. Körperlich im Rahmen des Erlaubten aktiv zu sein, zum Beispiel Fahrrad fahren und einige individuelle Technikübungen, dienen als Empfehlung. Je länger wir pausieren müssen, umso mehr überlegt man natürlich, was man unseren Schützlingen aufgeben kann.

Existieren Befürchtungen, dass am Ende der Einschränkungen nicht alle Spieler zurückkommen?

Tobias Wagner: Die gibt es. Je länger der Fußball bei den Jungs nicht präsent ist, desto mehr kann man sich an den neuen Alltag gewöhnen und merken, dass einem nichts fehlt. Das kann aber bei den Trainerkollegen ähnlich sein. Hauptsächlich auch deshalb, weil sich der Lockdown auf die berufliche Situation auswirken kann, sodass man danach wichtigere Dinge als den Fußball geraderücken muss. Wir sind alle nur als ehrenamtliche Trainer aktiv.

Sie sind Jugendtrainer. Wie steht es hier um Teamgeist und Zusammenhalt bei den Spielern untereinander?

Tobias Wagner: Das ist eine komplexe Sache. Je jünger die Kinder sind, umso mehr legen wir Wert auf die individuelle Ausbildung, sodass jeder in seinen Aktionen mit dem Ball mutig sein kann. Das wirkt nach außen auch mal eigensinnig. Man muss es dann den Jungs und den Eltern erklären, warum das grundsätzlich richtig ist. An und für sich schafft man aber rund um das Training immer wieder Momente, in denen die Jungs sich gegenseitig anfeuern, motivieren und auch den einen oder anderen Spaß zusammen machen.

In Sachsen-Anhalt ist das Training in Kleinstgruppen erlaubt – unter Berücksichtigung höchster Hygiene- und Abstandsregelungen. Auch hierzulande gibt es diese Diskussionen. Gleichzeitig weist der Freistaat Sachsen im bundesweiten Vergleich die höchste 7-Tage-Inzidenz auf und hat daraufhin wieder einen harten Lockdown verhangen – als bundesweiter Vorreiter. Wie stehen Sie zu dieser Debatte?

Tobias Wagner: Für unsere Spieler würde ich es mir wünschen, dass wir wieder in eine Art eingeschränkten Trainingsbetrieb, beispielsweise ohne Körperkontakt, übergehen können. Ähnlich wie im Sommer. Da hatten wir bereits ein entsprechendes Konzept, was von allen Trainern und Spielern sehr gut umgesetzt wurde. Deshalb würde ich es für überlegenswert halten, das Training in Kleingruppen draußen zuzulassen. In der Halle stelle ich mir das schon deutlich schwieriger vor. Unsere Kinder brauchen aber die gemeinschaftliche sportliche Bewegung und Aktivität.

Alternativer Text Infobild

Budissa-Nachwuchsspieler Lennox Schulze.

Und nun zu dir, Lennox. Du bist Spieler bei den D-Junioren. Fehlen dir der Fußball und deine Mitspieler derzeit?

Lennox Schulze: Fußball fehlt mir im Moment sehr. Zu Hause kicken geht natürlich auch, aber es ist nicht dasselbe. Meine Mitspieler vermisse ich ebenso, denn mit ihnen macht Fußballspielen viel Spaß.

Bleibst du deinem Verein auch nach dem Ende der Corona-Pandemie treu oder denkst du schon ab und zu daran aufzuhören?

Lennox Schulze: Ich bleibe dem Verein treu, denn ich mag das Fußballspielen über alles. Ich freue mich richtig, wenn es wieder losgeht.

Redaktion / 03.01.2021

Was sagen Sie zu dem Thema?

Schreiben Sie uns Ihre Meinung

Die Mail-Adresse wird nur für Rückfragen verwendet und spätestens nach 14 Tagen gelöscht.

Mit dem Absenden Ihres Kommentars willigen Sie ein, dass der angegebene Name, Ihre Email-Adresse und die IP-Adresse, die Ihrem Internetanschluss aktuell zugewiesen ist, von uns im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert werden. Die Email-Adresse und die IP-Adresse werden natürlich nicht veröffentlicht oder weiter gegeben. Weitere Informationen zum Datenschutz bei alles-lausitz.de finden Sie hier. Bitte lesen Sie unsere Netiquette.

Weitere aktuelle Artikel