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Das Fußballmärchen geht weiter

Das Fußballmärchen geht weiter

Radoslaw Sarelo rückt beim FSV 1990 Neusalza-Spremberg nach dem Abgang von Torjäger Marius Riedel vom Mittelfeld in den Sturm. Foto: Verein

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Von links nach rechts: Teammanager Georg Schröer, Mannschaftsleiter Paul Heldner und Trainer Andre Kohlschütter sind ein eingespieltes Team. Foto: Philipp Mann

Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg startet am Samstag, 17. August, in der Fußball-Sachsenliga mit einem Auswärtsspiel bei Stahl Riesa in die neue Saison. Steffen Linke, Redakteur des „Oberlausitzer Kurier“, unterhielt sich mit Teammanager Georg Schröer im Vorfeld über die sportliche Situation im Verein. 

Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg hat als Neuling in der ersten Saison der Fußball-Sachsenliga 2018/2019 den fünften Platz mit 43 Punkten und 56:44 Toren belegt. Damit kann der Verein sicher rundum zufrieden sein. 

Georg Schröer: Auf jeden Fall. Für uns war diese Spielklasse völliges Neuland. Wir haben die sportlichen Erwartungen mehr als übertroffen. 

Hätten Sie gedacht, dass Sie von Anfang an in der neuen Spielklasse nichts mit dem Abstieg zu tun haben? 

Georg Schröer: Wir haben in den Vorbereitungsspielen schon gemerkt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Natürlich wussten wir in der neuen Spielklasse am Anfang gar nicht, wo wir stehen. Unser Ziel war es von vornherein, nicht abzusteigen. Da wollten wir auch die Kirche im Dorf lassen. Wir waren alle überrascht, dass es hinten hinaus so eine tolle Saison geworden ist. 

Inwieweit hat in der ersten Saison der Zugehörigkeit in dieser Spielkasse der Überraschungseffekt als Neuling eine Rolle gespielt?

Georg Schröer: In der ersten Halbserie war das sicher schon der Fall. Die Gegner konnten uns genauso wenig einschätzen, wie wir auch unsere Kontrahenten. In der Rückrunde lasse ich das dann nicht mehr gelten. Alle Mannschaften kennen sich zu diesem Zeitpunkt zumindest ein bisschen. Da haben wir aber genauso viele Punkte geholt wie in der ersten Halbserie. Deshalb schätze ich den zweiten Teil der Meisterschaft auch noch stärker ein. 

Welche Erfahrungen hat die Mannschaft generell in der Fußball-Sachsenliga gesammelt?

Georg Schröer: Wir sind in der vergangenen Saison in der Sachsenliga die jüngste Mannschaft gewesen. 
Die Spieler haben eine riesigen Erfahrungsschatz in den neuen Gefilden gesammelt. Zweikampfhärte, Durchsetzungsvermögen oder die Geschwindigkeit spielen sich auf einem höheren Level ab. Die Jungs sind damit aber schnell zurechtgekommen. 

Wird das zweite Jahr in dieser Spielklasse tatsächlich – wie es in sportlichen Kreisen immer heißt – schwerer als die erste Saison?

Georg Schröer: Wir sind uns intern im Trainerteam und im Vorstand einig, dass wir vor einer schwierigen Saison stehen. Mit Marius Riedel haben wir unseren Torjäger nach Radebeul abgegeben. Bei diesem finanziellen Angebot wollten und konnten wir auch gar nicht mithalten. Diesen Abgang müssen wir intern ersetzen. Wir hoffen, dass Radoslaw Sarelo in diese Rolle hineinwachsen kann. 

Wie wichtig ist gleich der Auftakt mit dem Auswärtsspiel am Samstag, 17. August, bei Stahl Riesa?

Georg Schröer: Wir haben in der vergangenen Saison beide Spiele gegen Stahl Riesa verloren. Das ist nicht unbedingt unser Lieblingsgegner, weil Stahl Riesa auch eine Mannschaft ist, die auch körperlich dagegen hält. Damit haben unsere jungen Spieler ein bisschen ihre Probleme. Wir kommen gern über den technisch gepflegten Fußball. Mit Stahl Riesa und ihren vielen Fans im Rücken müssen wir gleich eine ganz harte Nuss knacken. 

Wie viel Vorfreude herrscht bei Ihnen auf das Derby gegen Budissa Bautzen? 

Georg Schröer: Wir haben viele Spieler, die bei Budissa Bautzen im Nachwuchsbereich bzw. bei den Männern gespielt haben. Bei uns ist die Vorfreude auf dieses Derby riesig. Budissa Bautzen als ehemaliger Regionalligist mit einer völlig neuen Mannschaft ist natürlich für uns auch eine „Wundertüte“. Das Spiel wird sicher ein absoluter Kracher. 

Welche sportliche Zielstellung gibt der Verein generell für die zweite Saison in der Sachsenliga aus?

Georg Schröer: Da brauchen wir nicht groß drumherum reden. Für uns geht es wieder darum, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Das ist eindeutig unsere Zielstellung. Mit einem einstelligen Tabellenplatz wären wir zufrieden. 

Der FSV 1990 Neusalza-Spremberg ist in den vergangenen Jahren mehrere Spielklassen nach oben durchmarschiert. Müssen Sie sich nicht manchmal kneifen, auf so einer sportlichen Erfolgswelle zu schwimmen? 

Georg Schröer: Ja, auch wenn wir diesen großen Sponsor im Rücken haben. Wie wir uns sportlich entwickelt haben, ist der Wahnsinn. Wir müssen natürlich immer ganz gezielt schauen, um die richtigen Leute zu finden, die zu unserem Verein passen. In den letzten zehn Jahren haben wir neun Mal die beste Saison der Vereinsgeschichte gespielt. Das sagt eigentlich alles aus und ist gigantisch. 

Ist so eine Serie eigentlich noch zu toppen?

Georg Schröer: Das wird für uns sehr schwierig. Umso erfolgreicher wir spielen, umso extremer könnte für uns auch die „Fallhöhe“ werden. Die Sachsenliga stellt für uns das oberste Limit dar. 

Schwebt dem Verein vielleicht nicht doch einmal vor, die stärkste sportliche Kraft in Sachen Fußball in Ostsachsen zu werden? 

Georg Schröer: Im Fußball sollte man zwar niemals nie sagen. Ich weiß aber auch nicht, wie sich die anderen Vereine entwickeln. Wir möchten uns in der Sachsenliga etablieren. 

Welche Wünsche begleiten Sie als Teammanager des FSV 1990 Neusalza-Spremberg für die neue Saison?

Georg Schröer: Dass wir alle gesund bleiben in der Mannschaft, um die Mannschaft und im Verein – und dass die jungen Spieler weiterhin Verantwortung übernehmen und der Spaß im Vordergrund steht. Wir möchten schnell wieder im ruhigen „Fahrwasser“ sein. Alle im Verein sollen auch weiterhin mit an einem Strang ziehen. 

Wie nehmen Sie eigentlich die sportliche und finanzielle Situation beim FC Oberlausitz Neugersdorf und bei Budissa Bautzen wahr, die beide ihre Mannschaften in niedrigere Spielklassen zurückgezogen haben?

Georg Schröer: Sicher reden wir auch im Verein darüber. Das ist nun einmal so. Ich habe aber zuwenig Einblick, was von den Finanzen her beim FC Oberlausitz Neugersdorf und bei Budissa Bautzen zur Verfügung steht. Wir schauen auf uns und machen unsere Hausaufgaben. 

Sie selbst sind vor wenigen Tagen Vater eines kleinen Mädchens geworden. Blicken Sie dadurch irgendwie anders auf den Fußball? 

Georg Schröer: Das ist für mich alles noch gar nicht richtig greifbar, noch ganz frisch. Es wird sich aber sicher alles einpendeln. 

Wie haben Sie die ersten Augenblicke als frischgebackener Vater erlebt? 

Georg Schröer: Im Fußball würde ich sagen, wie im Tunnel. Völlig fokussiert auf das Kind. Alles andere habe ich ausgeblendet. Das sind einfach unbeschreibliche Glücksmomente. 

Zugänge: Pavel Frie FC Oberlausitz Neugersdorf, Petr Mecír SV Oberland Spree, Marc Röricht FSV 02 Oderwitz und Eddy Wehland Junioren
Abgänge: Christoph Arlt unbekannt, Paul Heidner Karriereende, Lucas Klima unbekannt, Patrick Maiwald Karrierepause, Karl Neumann SC Borea Dresden, Oliver Stein Karrierepause und Marius Riedel Radebeuler SC 

Steffen Linke / 11.08.2019

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