Dem Notfall aus der Dose zu Leibe rücken
Die Angaben für etwaige Notfälle können vom Besitzer jederzeit aktualisiert werden. Das Klinikum Görlitz fand die Idee gut und unterstützt die Verbreitung der Dose mittlerweile. Foto: Klinikum
Görlitz. Sie ist senfglasgroß, aus weiß-grünem Plastik und enthält für Notarzt und Rettungssanitäter entscheidende Informationen über den Patienten für die Lebensrettung. Darin ist ein Faltblatt, auf dem persönliche Angaben stehen: Name, Geburtsdatum, Vorerkrankungen, durchgeführte Operationen, Implantate/Schrittmacher, aktuelle Medikamente, Blutgruppe, Impfungen, Kontaktpersonen im Notfall oder ob eine Patientenverfügung vorhanden ist. Die Angaben können vom Besitzer jederzeit aktualisiert werden.
Görlitz hat im Juli 2019 als erster Landkreis im Freistaat Sachsen mit dem Seniorenrat begonnen, die Notfalldosen zu verteilen. Das Städtische Klinikum Görlitz findet diese Idee großartig, denn sie ist eine Unterstützung für die Retter. „Wir haben erstmals von der Landesinitiative Demenz aus Dresden davon erfahren“, sagt Demenzbeauftragte Mechthild Guthke. In vielen Gebieten Deutschlands ist die Nutzung der Notfalldosen bereits selbstverständlich. Auch im Klinikum können sie nun für 3 Euro erworben werden.
Seit 2015 wurde die Notfalldose in verschiedenen Städten und Gemeinden eingeführt. Der entscheidende Vorteil der Dose ist, dass sie nicht auf Strom, Akku oder Batterie angewiesen ist, sie funktioniert immer und ist schnell zur Hand, da sie bei jedem, der sie besitzt, im Kühlschrank aufbewahrt wird. Ein kleiner weiß-grüner Aufkleber an der Kühlschrank- und Wohnungstür weist die Retter darauf hin.