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Der Bestattungswald wird 
sehr gut angenommen

Der Bestattungswald wird 
sehr gut angenommen

Friedwald-Försterin Katrin Linke markiert einen als Bestattungsplatz vorgesehenen Baum mit einem gelben Band. Foto: Archiv

Im ersten Jahr des Bestehens gab es in Deutsch-Paulsdorf bereits 40 Bestattungen. Und die Nachfrage ist weiterhin ungebrochen.

Deutsch-Paulsdorf. Der Bestattungswald im Schlosspark von Deutsch Paulsdorf (Gemeinde Markersdorf) wird in diesen Tagen ein Jahr alt. Falls es vor der Eröffnung im Herbst 2018 Zweifel gegeben hat, was die Akzeptanz der Anlage betrifft, so steht jetzt fest: Diese waren unbegründet.

„Bereits im ersten Jahr des Bestehens haben über 40 Beisetzungen stattgefunden. Mehr als 270 Menschen haben sich schon zu Lebzeiten für einen Baum oder einen Platz im FriedWald Markersdorf entschieden“, erklärt die Pressesprecherin der FriedWald GmbH, Sarah Tabola. Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Griesheim betreibt im Auftrag des Grundstückseigentümers Gotthard von Wallenberg-Pachaly den ersten ostsächsischen Bestattungswald.

Auf den ersten Blick ist es ein Park wie jeder andere. Breite, ausgetretene Wege führen um einen kleinen Teich herum, auf dem Enten schwimmen. In einen weiteren, etwas unberührter erscheinenden Teil führen nur schmale Trampelpfade. Doch etwas ist anders als in jedem beliebigen Park: An einigen Bäumen hängen gelbe und blaue Bänder. „Sie kennzeichnen die Bäume, unter denen Bestattungen möglich sind“, erklärt Katrin Linke. Als „Friedwald-Försterin“ steht sie Interessenten, die sich unter einem der Bäume im Schlosspark oder auch auf dem Spitzberg bestatten lassen wollen, als erste Ansprechpartnerin zur Verfügung. Aufwändiger Grabschmuck und Steine sind tabu, lediglich ein Namensschild erinnert an die Verstorbenen. Die Grabstelle gehört der Natur und sieht wenige Tage nach der Bestattung wieder so aus wie davor.

Die FriedWald GmbH betreibt deutschlandweit 67 Bestattungswälder, davon 16 in den neuen Bundesländern. Im Freistaat Sachsen gibt es vier Standorte: Neben Deutsch-Paulsdorf sind dies Oberau (Landkreis Meißen), Planitzwald (bei Leipzig) und Waldenburg (bei Zwickau). Um eine weitere Initiative in Kamenz ist es zwischenzeitlich ruhig geworden, nachdem der Gemeinderat der nahe gelegenen Gemeinde Haselbachtal, wo der Bestattungswald konkret errichtet werden sollte, das Vorhaben abgelehnt hatte. Immerhin gibt es einen Beschluss des Kamenzer Stadtrates, ein entsprechendes Vorhaben in der (damals noch selbstständigen) Gemeinde Schönteichen zu unterstützen. Doch hierzu verlautete seit längerem nichts Neues mehr.

Mag sein, dass auch dies zu dem großen Andrang auf den Friedwald im Schlosspark Deutsch-Paulsdorf beiträgt. Die FriedWald GmbH jedenfalls wirbt weiter für die Anlage: „Der Schlosspark wurde im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt, sein Baumbestand zeichnet sich durch sehr große Artenvielfalt aus. Neben einem Pavillon im Schlosspark bietet auch das Schloss Raum für individuelle Trauerfeiern vor einer Beisetzung. Die nächste Gelegenheit, den Friedwald Markersdorf zu erkunden, gibt es am 26. Oktober, 14 Uhr. Dabei beantworten die Friedwald-Förster alle Fragen.“ Um Voranmeldung unter www.friedwald.de/markersdorf oder (06155) 848 200 wird dabei gebeten.

Uwe Menschner / 28.10.2019

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Kommentare zum Artikel "Der Bestattungswald wird 
sehr gut angenommen"

Die in Kommentaren geäußerten Meinungen stimmen nicht unbedingt mit der Haltung der Redaktion überein.

  1. micha schrieb am

    Ich freue mich immer wieder etwas von Alternativen zu dem freiheitsberaubendem Friedhofszwang zu lesen. Danke

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