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Die tierischen Schicksale gehen ans Herz

Die tierischen Schicksale gehen ans Herz

Wolfgang Loske, Mitarbeiter des Tierschutzvereins Löbau-Zittau e.V. (links), und MAE-Kraft Uwe Willig kümmern sich um die Bernhardinerin Ivette und den Spitzmix Lucky. | Foto: Steffen Linke

Bischdorf. Der Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V. lädt am Sonntag, 1. Mai, von 10.00 bis 18.00 Uhr, zum Tag der offenen Tür in das Tierheim Bischdorf ein. Ein buntes Programm umrahmt diese Veranstaltung.

Es ist an einem Wochentag gegen 8.00 Uhr in der Zwingeranlage  im Ortsteil Rosenbach. Zeit für die erste Gassitour mit den tierischen Insassen. Außenstehende verstehen kaum ein Wort, weil die Hunde lautstark durcheinander bellen. „Das ist für uns Gewohnheit“, sagt Ramona Loske, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Löbau-Zittau e.V. Die Tiere würden den Tagesablauf sehr gut kennen. Zur Mittagspause, wenn die Futterschüsseln klappern, wiederholt sich diese „Zeremonie“.

Mit dem Tag der offenen Tür möchte der Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V. den Bürgern einen  Einblick in seine Arbeit vermitteln. Acht Mitarbeiter, fünf Kräfte über  Mehraufwandsentschädigungsmaßnahmen (MAE) und vier sogenannte Bufdis (Bundesfreiwilligendienst) kümmern sich um das Wohl und Wehe der Tiere sowie das Tierheim Bischdorf. „Wir müssen unter anderem die Tiere pflegen und das Gelände erhalten“, sagt Ramona Loske.

Circa 170 Hunde und 200 Katzen vermittelt der Tierschutzverein Löbau-Zittau e.V. in der Regel im Jahr. Es handelt sich dabei zum größten Teil um herrenlose Tiere oder Tiere, deren Besitzer nicht mehr in der Lage sind, sich um sie zu kümmern – aus welchen Gründen auch immer. Einige tierische Schicksale gehen richtig ans Herz. So war zum Beispiel der Yourkshire Terrier Schiba an einem Kurheim in Jonsdorf im Wald aufgefunden worden – total abgehungert und ganz offensichtlich als Gebärmaschine „verwendet“. „Ich habe ihn selbst mit zu mir nach Hause genommen und wieder aufgepäppelt – mit menschlicher Wärme und Zuneigung“, erzählt Ramona Loske. Der Hund sei heute bei seinem neuen Herrchen in Dittelsdorf wieder wohlauf. „Ich besuche Schiba regelmäßig. Er kommt mir immer noch mit wedelndem Schwanz und freudig erregt entgegen gelaufen“, sagt sie. Eine persönliche Bindung zu den Tieren sollten die Mitarbeiter aber nach Möglichkeit nicht aufbauen, „um sie nicht zu sehr an uns zu gewöhnen. Denn sonst wollen die Hunde zum Teil nicht mehr aus dem Tierheim raus“, fügt sie hinzu.

Bei der täglichen  Arbeit fallen unter anderem Kosten für den Tierarzt, für Strom, Wasser, Benzin, Reparaturen und Investitionen an. Einnahmen fließen über die tierische Vermittlungsquote, tierische Pensionen, Mitgliedsbeiträge und Spenden. „Jeder Euro hilft uns wirtschaften. Denn wir leben von einem Monat zum anderen, ohne manchmal zu wissen, wie es weiter gehen soll“, sagt sie. Künftig muss die Kläranlage umgebaut werden, weil sie nicht voll biologisch arbeitet. Der Keller soll zu einer Futterküche und einem Aufenthaltsraum umgebaut, der Bungalow zu einer zweiten Quarantäne für Hunde ausgebaut und in eine Außenvoliere investiert werden. „Wir benötigen auch einen neuen Zaun zur Straßenseite hin, weil wir nachts öfter mal ungebetene Besucher haben, die sich mit der Taschenlampe auf unserem Grundstück bewegen“, sagt sie. Die angeführten Vorhaben können natürlich nur je nach zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln umgesetzt werden.  

Die Kapazitäten im Tierheim Bischdorf sind in der Regel mit etwa 30 Hunden und circa 60 bis 80 Katzen immer voll ausgelastet. Zum Tag der offenen Tier rechnet Ramona Loske auch mit einem Wiedersehen vieler ehemaliger tierischer Insassen des Tierheims Bischdorf. „Wir spüren auch immer wieder die Dankbarkeit der neuen Besitzer, wenn sie uns im Nachhinein berichten, was sie für ein liebes Tier bekommen haben“, sagt sie.
Spenden für den Tierschutz können auf das Konto des Tierschutzvereins Löbau-Zittau e.V. bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien, IBAN: DE 43 8505 0100 3000 2084 60, BIC: WELA DED 1 GRL eingezahlt werden.

Die Öffnungszeiten des Tierheims: Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 15.00 Uhr und Freitag bis Sonntag von 8.00 bis 14.00 Uhr.

 

Steffen Linke / 29.04.2016

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