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Domenic auf dem schweren Weg der Besserung

Domenic auf dem schweren Weg der Besserung

Domenic hält sich trotz Heimweh tapfer und kämpft jeden Tag gegen seine schwere Krankheit. Über Aufmunterung würde er sich sicher freuen. | Foto: Tommy Sauer

Bautzen. Anfang des Jahres bekam der Oberlausitzer Kurier Besuch vom kleinen Domenic Sauer. Der aufgeschlossene Junge stand damals mit Mundschutz in der Redaktion und bat um Mithilfe bei der Suche nach einem Stammzellenspender, denn er war an einer gefährlichen Art von Blutkrebs erkrankt. Nun ist er auf dem Weg der Besserung, aber das tägliche Leben ist immer noch schwer.

Domenic ist trotz seiner Erkrankung immer ein aufgeweckter fröhliche Junge. Seine Liebe zu schnellen Autos und Batman begleitete ihn überall hin, auch wenn er zweimal die Woche abwechselnd rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) injiziert bekam. In der Zeit der aufwändigen Spendersuche gaben er und seine Familie die Hoffnung nie auf und wurden belohnt. Nach einer großen Typisierungsaktion im April hatte dann endlich das nervenaufreibende Warten ein Ende, denn ein Spender war gefunden. Die nächsten Wochen wurden Domenic und sein Spender auf die Transplantation der Stammzellen vorbereitet. Die Sprecherin vom Team Spendengewinnung Antonia Lukas erklärt: „Dazu muss der Empfänger wichtige Voraussetzungen erfüllen, damit die Spende erfolgreich sein kann.“ Blutwerte und körperlicher Allgemeinzustand müssen gut sein. Mit Medikamenten wird das Immunsystem quasi auf Null heruntergefahren, damit die fremden Stammzellen angenommen werden können. Nach der Transplantation folgen dann kritische Tage in absolut keimfreier Umgebung, in denen dann das Immunsystem wieder in Gang kommen muss.

Am 14. Juni erhielt Domenic die Stammzellenspende, jetzt wohnt er seit einiger Zeit im Haus des Dresdener Sonnenstrahl-Vereins, der krebskranke Kinder und ihre Familien unterstützt. Ein langer Weg liegt aber noch vor dem 11-Jährigen, doch die Familie ist weiterhin sehr zuversichtlich. Dennoch mussten die Sauers eine weitere harte Prüfung hinnehmen. In der Genesungsphase von Domenic erkrankte seine Mutter schwer, was den tapferen Jungen psychisch sehr mitnahm. „In dieser Zeit hat er viel geweint und war am Boden zerstört“, erzählt Tommy Sauer, der ältere Bruder.

Weil sich sein Vater vermehrt um die kranke Mutter kümmern muss, ist Tommy in dieser Zeit zur wichtigsten Bezugsperson von Domenic geworden. Vom Betrieb sogar freigestellt, zählt zu seinen jetzigen Aufgaben, Domenic psychisch aufzubauen, aber auch pünktlich die Medikamente zu geben oder Arzttermine wahrzunehmen. „Der kleine Mann hatte die letzten Monate ganz schön zu kämpfen,“ so Tommy Sauer, „deshalb treffen wir uns demnächst auch mit einem Psychologen.“

Im Moment muss er außerdem zwei Mal die Woche zur Überprüfung seiner Blutwerte ins Krankenhaus. Aber die sind nach der Stammzellentransplantation sehr erfreulich. Seit drei Wochen bekommt er keine  Blutübertragung mehr. Darüber freuen wir uns sehr.“
Sorgen machen den Ärzten dagegen die Nierenwerte, weswegen er jetzt besonders viel trinken muss, damit sie sich wieder bessern. Damit Domenic auch in den nächsten Wochen etwas Ablenkung in seinem noch einsamen Leben bekommt, denn in die Schule darf er nach wie vor nicht gehen, würde er sich über weitere E-Mails sicher freuen. Durch die Zeitungsartikel sind in der letzten Zeit viele Nachrichten angekommen, die ihn etwas aufgemuntert haben.

Mit der Diagnose Blutkrebs muss Domenic noch einige Zeit leben, aber er kämpft tapfer für seine Genesung. Eine Knochenmarkspende kann aber nicht nur ihm, sondern auch vielen anderen Patienten das Leben retten.
Spender werden kann jeder zwischen 17 und 55 Jahren, der in gutem gesundheitlichen Zustand ist und sich bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei registrieren lässt. Die Blutgruppe spielt dabei keine Rolle. Die Anmeldung geht ganz einfach und unkompliziert auf der Homepage der DKMS.

 

Cornelia Fulk / 18.09.2016

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